Josefsdorf (Vorort)

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Josefsdorf 1913.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis 1890
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Josephsdorf
Benannt nach
Bezirk 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 20138
GND 4108157-2
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Josefsdorf1013.jpg
Bildunterschrift Josefsdorf 1913.

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48° 16' 33.15" N, 16° 20' 15.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Josefsdorf (19.; ursprünglich Josephsdorf), am Hang des Kahlenbergs (ursprünglich Schweinsberg, ab 1628 Josephsberg), wurde 1890/1892 mit anderen bis dahin selbständigen Gemeinden eingemeindet und in den 19. Bezirk (Döbling) einbezogen, heute Katastralgemeinde.

Nach Aufhebung der Eremitage der Kamaldulenser auf dem Kahlenberg durch Joseph II. (4. Februar 1782) wurden die bestehenden Gebäude an Privatpersonen verkauft und Gründe als Bauplätze abgegeben. Die entstandene kleine Siedlung erhielt 1784 den Namen Josefsdorf.

Zu den bemerkenswerten Gebäuden gehören die Villa des Fürsten de Ligne (erworben 22. März 1791), die nach seinem Tod in den Besitz seiner Tochter (Fürstin Clary-Aldringen) überging, und das aus dem Gastgebäude der Eremitage hervorgegangene Wirtshaus (mit einem Sommersalon, neben dem angeblich Mozart an seiner „Zauberflöte" arbeitete) und das Zieglersche Haus (mit seinen ersten Annenfesten). Die Lokalie Josefsdorf auf dem Kahlenberg entstand 1783 auf Anregung und Betreiben des Hofrats Leopold Edler von Kriegl von der juridischen Sektion des Hofkriegsrats.

Als das Gut Obersievering und Kahlenberg, der frühere Besitz der Kamaldulenser-Eremiten, seiner Nachbarn des Guts Am Himmel, versteigert wurde, erwarb er das Allodialgut Obersievering (Geschenk Ferdinands II. an die Kamaldulenser) und das Dominikalgut Kahlenberg (beziehungsweise Josephsberg) einschließlich der dortigen Josephskirche vom Religionsfonds am 14. April 1783 um 28.500 Gulden. Kriegl verkaufte die Eremitenhäuschen sofort einzeln an Ärzte, Beamte, Maler und andere Privatpersonen (Urlaubsheime, „Zweitwohnsitze") um 250-450 Gulden pro Einheit.

Häuser

  • 1628: 19
  • 1787: 27
  • 1794: 22
  • 1800: 27
  • 1814: 27
  • 1819: 24
  • 1830: 27
  • 1869: 25
  • 1880: 7
  • 1890: 37

Einwohner

  • 1783: 84
  • 1794: 50
  • 1800: 60
  • 1814: 60
  • 1819: 50
  • 1830: 53
  • 1869: 26
  • 1880: 32
  • 1890: 50

Bürgermeister

Josefsdorf hatte keinen eigenen Bürgermeister, sondern wurde vom Kahlenbergerdorf (Vorort) aus verwaltet.

Literatur

  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 36
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975 3/2, S. 191
  • Topographie von Niederösterreich. Band 4. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929, S. 528 ff.
  • Österreichische Kunsttopographie 2, S. 430 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 182 f.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 109
  • Janecek, S. 27 ff.
  • Vinzenz Oskar Ludwig: Die Lokalie Josefsdorf am Kahlenberg. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 22 (1951), S. 155 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 348

Bevölkerungsgeschichte