Johann Georg Scherzer der Ältere

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Porträt von Johann Georg Scherzer senior
Daten zur Person
Personenname Scherzer, Johann Georg der Ältere
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7349
GND 139563040
Wikidata Q60821154
Geburtsdatum 8. Jänner 1776
Geburtsort Unterschlauersbach, Bayern
Sterbedatum 1. März 1858
Sterbeort Wien
Beruf Wirt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848, Nationalgarde
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Johann Georg Scherzer senior.jpg
Bildunterschrift Porträt von Johann Georg Scherzer senior
  • 2., Lilienbrunngasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Befehlshaber der Nationalgarde (6. Oktober 1848 bis 9. Oktober 1848) Oberkommandant der Nationalgarde, Rücktritt nach drei Tagen

Johann Georg Scherzer der Ältere, * 8. Jänner 1776 Unterschlauersbach, Bayern, † 1. März 1858 Leopoldstadt 245 (2., Lilienbrunngasse 20, Kleine Sperlgasse 8), Wirt.

Führte ab 1802 das (nach dem Vorbesitzer und Großvater seiner Gattin benannte) Wirtshaus "Zum Sperl", das er 1806 erwarb, umbaute und 1807 durch einen Tanzsaal erweiterte, der bald zu den berühmtesten Etablissements von Wien zählte; hier war bis 1825 Michael Pamer Musikdirektor (Scherzer entließ ihn, weil er wegen einer Fingerverletzung nicht mehr als Orchestergeiger auftreten konnte), ihm folgte 1828 Josef Lanner, dann (ab 4. Oktober 1829) Johann Strauß Vater.

1835 verpachtete Scherzer das Etablissement an seine Söhne Johann Georg den Jüngeren (* 12. August 1811 Wien, † nach 1859) und Leonhard (* 23. Oktober 1813 Wien, † 17. Juni 1845 Wien); nachdem sich Johann Georg 1837 von seinem Bruder geschäftlich getrennt hatte, ging dieser 1842 in Konkurs, worauf Scherzer den Betrieb wieder selbst führte, um ihn schließlich 1843 neuerlich zu verpachten und 1857 an F. Daum zu verkaufen. 1811-1840 war Scherzer in der Leopoldstadt Gerichtsbeisitzer, 1835 Mitglied des Äußeren Rats und 1848 (6.-9. Oktober) einige Tage Oberkommandant der Nationalgarde (Rücktritt infolge Machtlosigkeit, den Sturm auf das Zeughaus zu verhindern), außerdem Armenvater der evangelischen Gemeinde A. B. und 1819 Mitbegründer der Ersten österreichischen Spar-Casse (1828-1840 Vorsteher, 1841-1855 Kurator, ab 1855 Ehrenkurator).

Scherzergasse

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Norbert Linke: Musik erobert die Welt oder wie die Wiener Familie Strauss die "Unterhaltungsmusik" revolutionierte. Wien: Herold-Verl. 1987, S. 42 ff., S. 75 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Band 2. Cosenza: Brenner 1967, S. 261 ff.

Weblinks