Franz Khunn

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Franz Khunn
Daten zur Person
Personenname Khunn, Franz
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 4256
GND 139591311
Wikidata Q55677953
Geburtsdatum 4. Dezember 1802
Geburtsort Wien
Sterbedatum 12. Juni 1892
Sterbeort Wien
Beruf Kommunalpolitiker
Parteizugehörigkeit Liberale Mittelpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Wasserversorgung, Wasserversorgungskommission, Erste Hochquellenleitung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.10.2023 durch DYN.m.burket
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 14
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Franz Khunn.jpg
Bildunterschrift Franz Khunn
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 14-16 (Geburtsadresse)
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Doppelt große goldene Salvatormedaille (Verleihung: 1873)
  • Ritterkreuz Eiserne Krone (Verleihung: 1874)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 4. Februar 1875)

Khunn Franz (14. November 1874 Ritter von), * 4. Dezember 1802 Vorstadt Landstraße 345 (Haus ab 1730 in Familienbesitz; heute 3., Landstraßer Hauptstraße 14-16), † 12. Juni 1892 Wien 3., Landstraßer Hauptstraße 2 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gr. 14A, Nr. 14), liberaler Kommunalpolitiker, Sohn des Bäckermeisters Andreas Khunn († 1828).

Biografie

War schon in seiner Jugend politisch tätig, übernahm 1829 das Armenwesen in der Vorstadt Landstraße (ab 1861 "Armenbezirksdirektor") und wurde Mitglied des Äußeren Rats.

Im März 1848 kam er in den Bürgerausschuss, im Mai in den Gemeindeausschuss und im Herbst 1848 in den Gemeinderat, dessen Mitglied er bis 1887 blieb. 1849 wurde er Mitglied der Niederösterreichischen Grundentlastungs-Landeskommission beziehungsweise 1853 der Grundentlastungs-Fonds-Direktion. Unter Bürgermeister Johann Kaspar Seiller und Cajetan Felder war Khunn 1851-1860 beziehungsweise 1869-1875 außerdem Bürgermeister-Stellvertreter (unter Felder, der ihn als "urkonservativ" bezeichnete, neben Julius Newald zweiter Stellvertreter). 1861 gehörte Khunn der "Äußersten Rechten" an, 1863 trat er der Mittelpartei bei. Von 1866 bis zur Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung 1873 gehörte er der Wasserversorgungskommission an.

Als Obmann der Finanzsektion des Gemeinderats unterstand ihm weiterhin die Armenfürsorge. Als sich Dr. Ignaz Mandl und Dr. Karl Lueger 1874 mit dem zur Mittelpartei oppositionellen demokratischen Verein "Eintracht", dem sie angehörten, überwarfen, wandten sie sich dem "Landstraßer Bürgerklub" und damit Khunn zu, der ihre Aufnahme in diesen und damit die Wahl der beiden in den Gemeinderat unterstützte (weil er sie als vermeintliche Gegner der Linken einschätzte). Khunn spendete große Beträge aus eigenem Vermögen für die Armen.

Doppelt große goldene Salvatormedaille (18. März 1873 anlässlich seiner 25jährigen Mitgliedschaft im Gemeinderat); Ritterkreuz Eiserne Krone (14. November 1874); Ehrenbürger (4. Februar 1875; anlässlich seines Ausscheidens als Vizebürgermeister für sein vielseitiges karitatives Wirken).

Khunngasse.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Vizebürgermeisteramt 4. In: Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005, Band 1981/1982, 2. Teil, S. 29 f.
  • Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Die Auswahl und Bearbeitung des handschriftlichen Manuskriptes besorgte Felix Czeike. Wien: Forum 1984, S. 151 ff., S. 214 ff.
  • Wiener Communal-BIatt. Wien: Carl Fromme 1875-1915, Heft 1 (1875), S. 172
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 192, 291
  • Moriz Bermann / Franz Evenbach: Die neuen Väter der Großkommune Wien: Beck & Co 1861
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden. Wien: 1958 ff., S. 71
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 57
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 23, 1975, S. 22
  • Veröffentlichungen WStLA. Reihe A, Serie 3, Heft 2 (Nachlässe), S. 15
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 34