Franz Josef Messner

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Daten zur Person
Personenname Messner, Franz Josef
Abweichende Namensform Messner, Franz
Titel
Geschlecht männlich
PageID 60219
GND 129587354
Wikidata Q1447520
Geburtsdatum 8. Dezember 1896
Geburtsort Brixlegg
Sterbedatum 23. April 1945
Sterbeort Mauthausen
Beruf Geschäftsmann, Widerstandskämpfer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 28.11.2023 durch DYN.gzemann
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Generaldirektor der Semperit AG (1937 bis 1944)

Franz Josef Messner, * 8. Dezember 1896 Brixlegg, † 23. April 1945 Konzentrationslager Mauthausen, Geschäftsmann, Widerstandskämpfer

Biografie

Der gebürtige Tiroler Franz Josef Messner entstammt einer Kaufmannsfamilie und besuchte die Volksschule in seiner Heimatgemeinde Brixlegg. Nach der Matura am Gymnasium Hall in Tirol trat er 1915 freiwillig in das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger ein und nahm in Stabsfunktionen am Ersten Weltkrieg teil. In dieser Zeit studierte er einige Semester an der Exportakademie in Wien.

Nach beruflichen Stationen in Wien, Belgrad und Innsbruck wanderte Messner 1925 nach Brasilien aus und wurde im Kaffeeexport tätig. Er gründete die "Brasil-Kaffee-Gesellschaft" mit Sitz in Wien und fungierte ab 1928 als brasilianischer Konsul und Handelsattaché in der Donaumetropole. Ab 1934 beteiligte sich der Unternehmer an der Sanierung mehrerer österreichischer Firmen und avancierte 1937 zum Generaldirektor der Semperit AG Wien, die er nachhaltig sanierte und wo er mehrere soziale Verbesserungen einführte.

Ab 1942 kooperierte Messner mit dem Priester Heinrich Maier, dem Forstwirt Walter Caldonazzi und anderen im Rahmen einer Widerstandsorganisation gegen den Nationalsozialismus. Seine guten Kontakte zu Vertretern der Industrie und Finanzwelt konnte der Unternehmer nutzen, um ins Ausland zu reisen und dort Informationen über Rüstungsanlagen vor allem an den US-Kriegsgeheimdienst OSS weiterzugeben. Im Frühjahr 1944 wurde die Gruppe durch einen Doppelagenten enttarnt und die Konspirierenden verhaftet. Messners Villa in Wien-Währing wurde sofort beschlagnahmt. Nach Haft und Verhören im Gestapo-Gefängnis am Morzinplatz wurde er im Oktober 1944 zum Tod verurteilt und im folgenden Monat in das Konzentrationslager Mauthausen verbracht. Hier wurde der Unternehmer am 23. April 1945 - zwölf Tage vor der Befreiung des Lagers - mit 40 Mithäftlingen mittels Zyklon B umgebracht. Die brasilianische Staatsbürgerschaft konnte ihn nicht retten.

2019 wurde am Haus 18., Hasenauerstraße 61 eine Gedenktafel für Franz Josef Messner enthüllt.

Literatur

  • Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938 - 1945. Wien: Steinbauer 2015, S. 196 ff.
  • Hans Schafranek/Andrea Hurton: Im Netz der Verräter. In: Der Standard, 05./06.06.2010
  • Jan Mikrut: Heinrich Maier. In: Jan Mikrut [Hg.]: Blutzeugen des Glaubens. Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Band 1. Wien: Dom-Verlag 1999, S. 165-182

Weblinks