Franz Josef Böhm

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Franz Josef Böhm, 1911
Daten zur Person
Personenname Böhm, Franz Josef
Abweichende Namensform Böhm, Franz Joseph
Titel
Geschlecht männlich
PageID 368815
GND 116219203
Wikidata Q1447474
Geburtsdatum 29. Juli 1874
Geburtsort Fünfhaus bei Wien 7680426-4
Sterbedatum 8. Februar 1938
Sterbeort Mürzzuschlag 4101749-3
Beruf Fotograf, Schauspieler, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 1.03.2024 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname FranzJosefBöhm.jpg
Bildunterschrift Franz Josef Böhm, 1911

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Josef Böhm, * 29. Juli 1874 Fünfhaus, † 8. Februar 1938 Mürzzuschlag, Fotograf, Schriftsteller, Schauspieler.

Biografie

Franz Josef Böhm wurde 1874 im Wiener Vorort Fünfhaus geboren. Von seiner Schulbildung ist nichts weiter bekannt, als dass der theaterbegeisterte Böhm 1890 eine Schauspielschule in Wien besuchte. Danach schloss er sich einer Wanderschauspieltruppe an und erhielt 1894 sein erstes Engagement am Stadttheater Pettau (heute Ptuj, Slowenien), es folgte ein Engagement am Stadttheater Marburg für die Saison 1897/98.

Fotografie von Franz Josef Böhm mit seiner Ehefrau, den drei Kindern und Adelinde Anzengruber, um 1911

Gastspiele hatten Böhm mehrmals nach Müzzuschlag geführt, wo er sich – angeregt von Toni Schruf, dem literatur- und skisportbegeisterten Wirten des dortigen Hotels Post – 1899 als Fotograf niederließ. 1902 heiratete er Leopoldine Riedl, das Paar bekam zwei Töchter (1903, 1905) und einen Sohn (1907).

Als Fotograf machte sich Böhm bald einen Namen durch die zahlreichen Porträts seines engen Freundes Peter Rosegger und der Rosegger’schen Waldheimat sowie durch seine fotografische Dokumentation der Nordischen Spiele in Mürzzuschlag im Jahr 1904. Dass Böhm ab 1903 damit beauftragt wurde, die Aufenthalte von Franz Joseph I. im Jagdschloss Mürzsteg fotografisch festzuhalten, brachte ihm besonderes Renommee, hochrangige Berufstitel und kaiserliche Auszeichnungen ein.

Neben seiner Tätigkeit als Fotograf widmete sich Böhm der Erinnerungspflege österreichischer Schriftsteller, allen voran Ludwig Anzengruber, den er schon als Kind verehrt hatte. Zum 25. Todestag des Wiener Dramatikers legte Böhm seine einzige selbständige Buchpublikation "Gedenkblätter an Ludwig Anzengruber" (1915) vor, die sehr positiv aufgenommen wurden. Ab 1920 verfasste er kulturgeschichtliche Beiträge für verschiedene Periodika, darunter Roseggers "Heimgarten", das "Grazer Tagblatt" oder das "Neue Wiener Journal".

1925 wurde Böhm von der Gemeinde Mürzzuschlag damit beauftragt, ein Heimatmuseum aufzubauen. Es eröffnete 1935 unter seiner Leitung, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1938 innehatte. Seine eigene Autographensammlung, die Sammlung Franz Josef Böhm in der Wienbibliothek im Rathaus, hatte Böhm 1927 an die damalige Wiener Stadtbibliothek verkauft.

Sammlung Franz Josef Böhm in der Wienbibliothek im Rathaus

Die Sammlung zählt rund 1.200 Inventarnummern und setzt sich aus Briefen, Werkmanuskripten und Lebensdokumenten von mehr als 30 Persönlichkeiten aus dem österreichischen Kulturbetrieb insbesondere des 19. Jahrhunderts zusammen. Allem voran enthält sie mehrere hundert Autographe von Ludwig Anzengruber, außerdem sind die Schauspielerin Josefine Gallmeyer und die Schriftsteller Adolf Bäuerle, Eduard von Bauernfeld, Ferdinand Kürnberger und Ferdinand Sauter vertreten. Von Franz Grillparzer liegen 12 Inventarnummern vor, darunter das Manuskript des Gedichts "Ruhe".

Werke

  • Franz Josef Böhm: Gedenkblätter an Ludwig Anzengruber. Breslau: Schottländer 1915

Quellen

Literatur

Weblinks