Emil Ranzenhofer

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Daten zur Person
Personenname Ranzenhofer, Emil
Abweichende Namensform Sartori, Emil; Rantzi, Emil
Titel
Geschlecht männlich
PageID 366874
GND 1057749931
Wikidata
Geburtsdatum 4. Jänner 1864
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 9. Oktober 1930
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Maler, Grafiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Ranzenhofergasse
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung 3, Ring 1, Gruppe 2, Nummer 101 aufgelassen

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens (Verleihung: 1918)

Emil Ranzenhofer, * 4. Jänner 1864 Wien, † 9. Oktober 1930 Wien, Maler, Graphiker.

Biografie

Emil Ranzenhofer war das vierte von acht Kindern von Heinrich und Regina Ranzenhofer, die beide aus Nikolsburg in Mähren (Mikulov, Tschechien) stammten. Er studierte ab 1880 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl und Leopold Karl Müller. 1883 meldete er sich freiwillig zum Militärdienst. Aus seiner am 15. November 1893 mit Anna Laura Chassel geschlossenen Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.

Zu den frühesten Werken des bildenden Künstlers gehörten Aquarelle und Ölgemälde ebenso wie Radierungen, Buchillustrationen und Exlibris-Gestaltungen. Als erster akademisch ausgebildeter Künstler widmete er sich professionell der Gestaltung von Plakaten für die Werbung, von denen mehr als 50 bekannt sind. Manche warben für Mode oder Zigaretten, andere hatten Theateraufführungen oder Kriegspropaganda - er arbeitete im Ersten Weltkrieg im Kriegspressequartier der k. u. k. Armee, wo er für seine Arbeit mit dem Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens mit der Kriegsdekoration verliehen wurde - zum Inhalt. Ebenso gestaltete er eine Vielzahl von Postkarten, manche davon wiederum für die österreichisch-ungarische Armee, aber auch mit Sportmotiven.

Von besonderer Bedeutung ist seine Rolle als Chronist jüdischen Lebens in Wien. So schuf er mehrere Werke von Wiener Synagogen und anderen Gebäuden des jüdischen Lebens. Seine Grafiken haben jüdische Flüchtlinge im Ersten Weltkrieg ebenso zum Inhalt wie verschiedene Drucksorten für den Jüdischen Nationalfonds oder die offizielle Postkarte für den Sechsten Zionistenkongress in Basel 1903. Für manche seiner Arbeiten benutzte Ranzenhofer auch Pseudonyme, so etwa "Emil Sartori" oder "Emil Rantzi" für erotische Buchillustrationen. Er war Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Wiens.

Nach 1918 konnte der Künstler nicht mehr an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen. Sein eher traditioneller Stil war nunmehr weniger gefragt. Er starb weitgehend vergessen 1930 in Wien. 1931 wurde im 13. Bezirk eine Gasse nach Emil Ranzenhofer benannt.

Quellen

Literatur

  • Neue Straßen in Hietzing. In: Rathauskorrespondenz, 09.03.1931
  • Deutschösterreichische Tages-Zeitung, 14.10.1930, S. 6

Weblinks