Bianca Bianchi

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Bianca Bianchi um 1875–1880
Daten zur Person
Personenname Bianchi, Bianca
Abweichende Namensform Schwarz, Bertha; Bianca Pollini-Bianchi
Titel Kammersängerin, Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 10815
GND 11617062X
Wikidata Q72664
Geburtsdatum 28. Jänner 1855
Geburtsort Heidelberg 4023996-2
Sterbedatum 16. Februar 1947
Sterbeort Salzburg 4076982-3
Beruf Sängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Kommunalfriedhof Salzburg
Grabstelle
Bildname BiancaBianchi.jpg
Bildunterschrift Bianca Bianchi um 1875–1880
  • Salzburg, Mönchsberg 31 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Professorin für Gesang an der Universität Mozarteum Salzburg (1914 bis 1928)

  • Kammersängerin


Bianca Bianchi (Künstlername für Bertha Schwarz), * 27. oder 28. Jänner 1855 Heidelberg, † 16. Februar 1947 Salzburg, Sängerin (Sopran).

Biografie

Die als Bertha Schwarz geborene Tochter eines Schauspielerehepaars trat bereits in Kinderrollen auf. 1869/70 nahm sie Gesangsunterricht bei Aurelie Wilczek in Heidelberg und trat dann in den Chor des Karlsruher Hoftheaters ein, wo sie bereits auch kleine Solopartien sang. Dort hörte sie der Impresario Bernhard Pollini (der ihr auch den Künstlernamen gab) und vermittelte ihr weitere Gesangsstudien in Paris bei Pauline Viardot-Garcia. Von 1873 bis 1876 war sie am Stadttheater Hamburg engagiert, danach am Hoftheater Karlsruhe. 1874 gastierte sie (bereits unter ihrem Künstlernamen) erfolgreich an der Londoner Covent Garden Opera, weitere Gastauftritte folgten. Am 8. Dezember 1878 gastierte sie als Armina in Vincenzo Bellinis "La Sonnambula" sehr erfolgreich an der Wiener Hofoper, (heute Staatsoper) und wurde deren Mitglied von 1880 bis 1887. Dort sang sie wiederholt unter anderem die Marguerite von Valois in "Les Huguenots" von Giacomo Meyerbeer, die Titelrolle in Gaetano Donizettis "Lucia di Lammermoor", die Gilda in Giuseppe Verdis "Rigoletto" und die Konstanze in "Die Entführung aus dem Serail" von Wolfgang Amadeus Mozart. Johann Strauss (Sohn) komponierte für die beliebte und mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnete Sängerin den Walzer "Frühlingsstimmen", den sie am 1.März 1883 in einer Matinee am Theater an der Wien zur Uraufführung brachte. Von 1887 bis 1889 und 1895 bis 1898 sang sie an der Hofoper München, dazwischen an der Hofoper Budapest. Mit ihrem Engagement 1898–1901 an der Staatsoper Hamburg beendete sie ihre Bühnenlaufbahn.

Von 1903 bis 1914 unterrichtete sie an der Münchner Akademie der Tonkunst, von 1914 bis 1928 am Mozarteum in Salzburg, wo sie bereits 1887 beim dritten und 1891 beim vierten Musikfest aufgetreten war.

Sie war in erster Ehe mit dem Theaterdirektor Julius Hofmann (1840–1910) verheiratet. 1894 ehelichte sie ihren langjährigen Berater und Förderer Pollini (1838–1897). Die Sängerin lebte in Salzburg am Mönchsberg in der heute nach ihr benannten "Schwarz-Villa", die sie 1884 erworben hatte.

Literatur

  • K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 1. München: K. G. Saur 2003
  • Karl Wagner: Das Mozarteum. Geschichte und Entwicklung einer kulturellen Institution. Innsbruck: Edition Helbling 1993
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 66 (falsche Namensform ihres Ehemannes)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 50
  • Salzburger Nachrichten 25. 2. 1947, 3. Jahrgang, Nr. 46, Seite 3
  • Ludwig Eisenberg, Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903

Weblinks