Anton Scheiblin

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Scheiblin, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6940
GND 14213015X
Wikidata Q593785
Geburtsdatum 23. Oktober 1894
Geburtsort St. Pölten, Niederösterreich
Sterbedatum 30. Dezember 1967
Sterbeort Wien
Beruf Lehrer, Politiker, Heimatforscher
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Baumgartner Friedhof
Grabstelle Gruppe G 1, Nummer 11

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Scheiblin, * 23. Oktober 1894 Sankt Pölten, Niederösterreich, † 30. Dezember 1967 Wien (Baumgartner Friedhof, Gruppe G 1-11), Politiker, Heimatforscher. 1913-1939 war er Lehrer in Niederösterreich und gehörte in den zwanziger Jahren zu den maßgeblichen Mitarbeitern an der Schulreform. Ab 1924 erwarb er sich erste heimatkundliche Verdienste als Begründer und Schriftleiter der pädagogischen Zeitschrift "Die Arbeitsgemeinschaft" (1934-1938 "Der Traisengau"). 1945 kam Scheiblin an die Bundeslehrerbildungsanstalt (1955 Oberstudienrat), 1957-1959 gehörte er dem Nationalrat an. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik widmete er sich ausschließlich heimatkundlichen Forschungen. 1962 gründete er das Bezirksmuseum Penzing und übernahm dessen Leitung, im Oktober 1963 auch die Schriftleitung der von ihm begründeten "Penzinger Museums Blätter"; gleichzeitig arbeitete er im Ausschuss der "Arbeitsgemeinschaft der Wiener Heimatmuseen" mit. Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (1964-1967). Scheiblin veröffentlichte zahlreiche auf Archivstudien basierende Arbeiten zur Geschichte der ehemaligen Ortsgemeinden des Bezirks Penzing.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe bemühte sich Anton Scheiblin 1943 erfolglos um Aufnahme in die NSDAP; Grund dafür war wohl seine Mitgliedschaft bei der Freimaurerloge „Kosmos“. 1943 wurde er aus der Wehrmacht entlassen, laut Scheiblings eigenen Angaben stand er von 1942 bis 1943 im Rang eines Oberleutnants und habe für seine Verdienste das „Eiserne Kreuz II. Klasse“ erhalten.

Scheiblinweg

Literatur

  • Hertha Wohlrab: Bibliographie Anton Scheiblin. In: Wiener Geschichtsblätter 23 (1968), S. 327 ff.
  • In memoriam Anton Scheiblin. In: Wiener Geschichtsblätter 23 (1968), S. 257
  • In memoriam Anton Scheiblin. In: Penzinger Museumsblätter 15/16 (1967), S. 250
  • Penzinger Museumsblätter 51 (1987), S. 8 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 166
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013