Andreas Riedel

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Daten zur Person
Personenname Riedel, Andreas
Abweichende Namensform Riedl, Andreas; Ridl, Andreas
Titel Freiherr von
Geschlecht männlich
PageID 26724
GND 119224135
Wikidata Q90106
Geburtsdatum 12. September 1748
Geburtsort Wien
Sterbedatum 15. Februar 1837
Sterbeort Paris
Beruf Mathematiker, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft


Andreas Riedel (Riedl, Ridel) (14. März 1778 Edler, 22. Oktober 1792 Freiherr), * 12. September 1748 Wien, † 15. Februar 1837 Paris, Mathematiker, Politiker, Sohn eines k. k. Ingenieur-Hauptmanns.

Riedel wurde 1764-1772 an der Wiener Neustädter Militärakademie ausgebildet, nahm 1772-1774 an Landvermessungen in Ostgalizien und Moldau teil, lehrte ab 1774 als Ingenieur-Professor an der Wiener Neustädter Akademie und unterrichtete 1779-1790 in Florenz die Erzherzöge Franz (nachmals Kaiser Franz II. (I.)) und Ferdinand, Söhne des Großherzogs Leopold (1790-1792 Kaiser Leopold II.) in Mathematik. 1790 kehrte er nach Wien zurück, 1791 legte er (als vertraulicher Mitarbeiter Leopolds II.) einen Verfassungsentwurf zur Umgestaltung der Monarchie vor, wurde jedoch nach dessen Tod (1792) von Franz II. nicht mehr beschäftigt.

Riedel nahm Kontakte mit den Wiener Jakobinern auf (Hackel, Hebenstreit, Martin Joseph Prandstätter) und schloss Freundschaft mit Franz Anton Mesmer; ein von ihm verfasster "Aufruf an alle Deutsche zu einem antiaristokratischen Gleichheitsbund" wurde anonym vervielfältigt und verbreitet. Am 24. Juli 1794 wurde Riedel verhaftet und am 25. August 1794 zur Ausstellung auf der Schandbühne sowie zu 30 Jahren schweren, verschärften Kerkers verurteilt - zunächst in Kufstein, ab 1796 in Graz und ab 1797 in Munkács (heute Mukatschewe, Ukraine).

Nach Haftmilderung (1802) und Überstellung nach Brünn (1806) wurde er dort im Oktober 1809 von französischen Truppen unter Marschall Davout befreit und verließ in dessen Gefolge Ende 1809 Österreich. Die im Vergleich zu den übrigen Jakobinern besonders drakonische Bestrafung Riedels (er wurde als einziger 1803 nicht begnadigt) trug seinem früheren Naheverhältnis zum kaiserlichen Hof Rechnung. Riedel lebte zunächst in Mainz, ab 1810 in Bad Nauheim und ab 1811 in Paris.

Literatur

  • Alfred Körner: Andreas Riedel. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 27. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1971, S. 83 ff.

Weblinks