Zum roten Dachel

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach rote Bedachung oberhalb des Eingangstors
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 24518
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.09.2013 durch WIEN1.lanm08w08
  • 1., Neuer Markt 10-11
  • Nr.: 1058 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1107 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1122 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 21.73" N, 16° 22' 12.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zum roten Dachel (1, Neuer Markt 10-11, Teil, Konskriptionsnummer 1058), Hausschild. Die Benennung geht auf eine kleine rote Bedachung oberhalb des Eingangstors zurück.

Im Haus befand sich eines der ältesten und besten Bierwirtshäuser von Wien (siehe Fiakerbeisl). Vor dem Haus befand sich um 1700 ein großes Leinwandzelt, in dem umherziehende Komödianten ihre Künste zum besten gaben (siehe Kärntnertortheater).

1670 gehörte das damals dreistöckige Haus dem (späteren) niederösterreichischen Hofkammerbuchhalterei-Raitoffizier Johann Ludwig Wolfstriegl, 1710 Johann Georg Würth, dem ersten einer Reihe von Gast- und Bierleutgeben; der „Dachelkeller", der gerne als „Fiakerbeisl" bezeichnet wurde (die Fiaker, die auf dem Neuen Markt ihren Standplatz hatten, frequentierten neben diesem Lokal auch gerne die gegenüberliegende Schwemme des Hotels „Meißl & Schadn"), bewahrte sich bis 1873 durch die altertümliche Einrichtung seinen Alt-Wiener Charakter.

1873 kam das Haus (nach oftmaligem Besitzerwechsel) an die Brüder Johann und Dominik Wild. Diese ließen das Haus zu einem mächtigen großstädtischen Gebäude umgestalten, in dem sie ihr Viktualiengeschäft einrichteten (das sich ab 1816 im heute nicht mehr bestehenden Sattlergassel und ab 1834 im Komödiengassel befunden hatte); das Geschäft hatte sich von Anfang an auf den Käsehandel spezialisiert.

Das Nachbarhaus (Konskriptionsnummer 1059) kam 1613 an den Gastgeben Sigmund Schaidenreisser; es führte das Hausschild „Zum goldenen Adler". Als Matthias Zehetner 1682 das Haus erwarb, betrieb er in den weiten und tiefen Kellerräumen ein einträgliches Wirtsgeschäft.

Nach der Demolierung des Hauses Konskriptionsnummer 1058 (1897) und dem Ankauf des Nachbarhauses (Konskriptionsnummer 1059) durch die Firma Wild (1898) wurde unmittelbar danach ein Neubau errichtet.

Literatur

  • Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 42 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 186
  • Neues Wiener Tagblatt, 26.04.1874; 02.01.1897 (Demolierung)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 328