Zum grünen Tor (8)

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 29. Januar 2017, 23:12 Uhr von DYN.krabina (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „{{Bauwerk“ durch „{{Bauwerk |Stadtplan Anzeige=Ja“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Das „Grüne Tor"
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 24885
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.01.2017 durch DYN.krabina
  • 8., Lerchenfelder Straße 14

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Zum grünen Tor (8, Lerchenfelder Straße 14), ehemalige Gaststätte. Das „Grüne Tor" gehörte 1660 dem Johann Paul Petrari, „Waxkörzler" in St. Ulrich. 1752 kaufte der Samtfabrikant Louis Henry das Haus und das angrenzende Altschafferhaus. Das Gasthaus (mit gleichem Schild) ist das älteste in der Josefstadt; seine Glanzperiode fällt in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts das Vergnügungslokal „Zum großen Zeisig" demoliert wurde, ließen die Besitzer des damals bereits renommierten Gasthauses „Zum grünen Tor", die Familie Schäfter, ihre Säle umbauen und prachtvoll ausstatten. Viele Geselligkeitsvereine, unter ihnen „Die Naßwalder", hielten hier ihre Produktions- und Tanzabende ab. Schon früher hatte das Unternehmen wegen des Auftretens der Volkssängerin Antonie Mansfeld (die hier ihre ersten Triumphe feierte) und durch seine Wäschermädel-, Masken-, Fiaker- und Bauernbälle einen guten Ruf erlangt, nun entwickelte es sich zu einer Hochburg der Volkssänger. Drexler brachte hier den „Roten Seidl" auf die Bretter und trat später jeden Donnerstag mit seiner Gesellschaft auf (der die Zeidler, Kittel und Ulrich angehörten). Auch Fanny Hornischer war zu hören. In den 90er Jahren produzierte sich die Gesellschaft Seidl und Wiesberg mit dem Terzett Schäfer-Endres-Gruber. Der Kapellmeister Sioly spielte hier häufig. Am 1. März 1870 fand im Grünen Tor der „Panslawistische Kommers" statt, bei dem Palacky und Rieger ihre heftigen Reden gegen die „Unterdrücker der Slawen" hielten. 1904 wurde das Haus Eigentum des Brauereibesitzers Anton Dreher. - Heute Supermarkt.

Literatur

  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 331 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 535
  • Hans Pemmer: Gaststätten in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2: Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 34
  • Wien in alten Ansichtskarten 8/9, S. 7
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 263