Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Unterschied zwischen den Versionen

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Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; 19, Hohe Warte 38-40).
 
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; 19, Hohe Warte 38-40).
  
==Gebäude==
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==Gebäude und Standorte ==
Das Gebäude (Nummer 38, Julius-Hann-Haus) wurde 1870-1872 (rund zwei Jahrzehnte nach der 1851 erfolgten Gründung der Anstalt) nach Plänen von [[Heinrich Ferstel]] in Formen einer Herrschaftsvilla in Neorenaissanceformen (kubischer Bau, seitlicher Turmaufsatz) errichtet. Auf Nummer 40 befindet sich das Max-Margules-Haus, eine ehemals strenghistorische Villa aus dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts (Margules [1856-1920] schuf die Voraussetzungen für die numerische Wettervorhersage).
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siehe [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Gebäude)]]
  
 
== Institution==
 
== Institution==
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1848 begann der Aufbau eines meteorologischen Stationsnetzes durch die Akademie der Wissenschaften (1859: 124 Stationen).
 
1848 begann der Aufbau eines meteorologischen Stationsnetzes durch die Akademie der Wissenschaften (1859: 124 Stationen).
  
Die Gründung der "Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik" erfolgte am 23. Juli 1851 (Direktor Karl Kreil [1851-1862] zugleich erster Professor für Physik der Erde an der Universität Wien).
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Die Gründung der "Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik" erfolgte am 23. Juli 1851. Direktor Karl Kreil (1851-1862) war zugleich erster Professor für Physik der Erde an der Universität Wien).
  
1853 begannen Messungen des bodennahen Ozons in Wien, seit 1. Juli 1865 wird die tägliche Wetterkarte herausgegeben. Direktor Julius von Hann (1877-1897) wurde zum Begründer der österreichischen Meteorologenschule. 1886 wurde das meteorologische Observatirum auf dem Sonnblick errichtet. 1904 der Erdbebendienst gegründet (seither "Zentrum für Meteorologie und Geodynamik", 1918 der erster Flugwetterdienst eingerichtet (für die Wien Kiew).  
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1853 begannen Messungen des bodennahen Ozons in Wien, seit 1. Juli 1865 wird die tägliche Wetterkarte herausgegeben. Direktor [[Julius Hann|Julius von Hann]] (1877-1897) wurde zum Begründer der österreichischen Meteorologenschule. 1886 wurde das meteorologische Observatirum auf dem Sonnblick errichtet. 1904 der Erdbebendienst gegründet (seither "Zentrum für Meteorologie und Geodynamik", 1918 der erster Flugwetterdienst eingerichtet (für die Wien Kiew).  
  
Direktor Felix Maria Exner (1917-1930) wurde mit Max Margules zum Begründer der Dynamischen Meteorologie. 1955 begannen in Wien Radioaktivitätsmessungen, 1967 SO<sub>2</sub> -Messungen ; 1967-1973 wurden der Radarturm und das Karl-Kreil-Institutsgebäude errichtet. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeitsvorhaben, Publikationsreihen und Einzelveröffentlichungen, insbesonders zu den Fachberreichen Meteorologie, Klimatologie, Erdmagnetik und Geophysik; Servicedienste.
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Direktor Felix Maria Exner (1917-1930) wurde mit [[Max Margules]] zum Begründer der Dynamischen Meteorologie. 1955 begannen in Wien Radioaktivitätsmessungen, 1967 SO<sub>2</sub> -Messungen ; 1967-1973 wurden der Radarturm und das Karl-Kreil-Institutsgebäude errichtet. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeitsvorhaben, Publikationsreihen und Einzelveröffentlichungen, insbesonders zu den Fachberreichen Meteorologie, Klimatologie, Erdmagnetik und Geophysik; Servicedienste.
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==Direktoren==
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* 1851-1862 Karl Kreil
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* 1863-1876 Carl Jelinek
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* 1877-1897 [[Julius Hann]]
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* 1897-1907 [[Josef Maria Pernter]]
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* 1907-1917 [[Wilhelm Trabert]]
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* 1917-1930 [[Felix Maria von Exner-Ewarten]]
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* 1930-1936 [[Wilhelm Schmidt (Meteorologe)|Wilhelm Matthäus Schmidt]]
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* 1936-1953 [[Heinrich von Ficker]]
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* 1953-1976 Ferdinand Steinhauser
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* 1976-1984 Heinz Reuter
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* 1985-2004 Peter Steinhauser
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* 2004-2009 Fritz Neuwirth
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* 2009-2010 Ernest Rudel (provisorischer Leiter)
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* 2010- Michael Staudinger
  
 
== Literatur==
 
== Literatur==
''Ad Gebäude:''
 
* Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1996, S. 572
 
* Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 490 ff.
 
* Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S.343
 
* Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 185 f.
 
 
''Ad Institution:''
 
 
* Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 140 Jahre alt – der älteste Wetterdienst der Welt.
 
* Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 140 Jahre alt – der älteste Wetterdienst der Welt.

Version vom 7. Januar 2017, 15:52 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Anstalt
Datum von 1851
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Karl Kreil, Julius Hann, Felix Maria Exner, Max Margules
PageID 9068
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 7.01.2017 durch WIEN1.lanm09bar
  • 19., Hohe Warte 38-40

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48° 14' 53.76" N, 16° 21' 18.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; 19, Hohe Warte 38-40).

Gebäude und Standorte

siehe Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Gebäude)

Institution

Aufzeichnungen über regelmäßig nichtinstrumentelle Wetterbeobachtungen in Wien gab es erstmals 1500-1531 (instrumentelle erstmals 1654 in Innsbruck, unterbrochene Beobachtungsreihen im Benediktinerstift Kremsmünster ab 1763).

1848 begann der Aufbau eines meteorologischen Stationsnetzes durch die Akademie der Wissenschaften (1859: 124 Stationen).

Die Gründung der "Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik" erfolgte am 23. Juli 1851. Direktor Karl Kreil (1851-1862) war zugleich erster Professor für Physik der Erde an der Universität Wien).

1853 begannen Messungen des bodennahen Ozons in Wien, seit 1. Juli 1865 wird die tägliche Wetterkarte herausgegeben. Direktor Julius von Hann (1877-1897) wurde zum Begründer der österreichischen Meteorologenschule. 1886 wurde das meteorologische Observatirum auf dem Sonnblick errichtet. 1904 der Erdbebendienst gegründet (seither "Zentrum für Meteorologie und Geodynamik", 1918 der erster Flugwetterdienst eingerichtet (für die Wien Kiew).

Direktor Felix Maria Exner (1917-1930) wurde mit Max Margules zum Begründer der Dynamischen Meteorologie. 1955 begannen in Wien Radioaktivitätsmessungen, 1967 SO2 -Messungen ; 1967-1973 wurden der Radarturm und das Karl-Kreil-Institutsgebäude errichtet. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeitsvorhaben, Publikationsreihen und Einzelveröffentlichungen, insbesonders zu den Fachberreichen Meteorologie, Klimatologie, Erdmagnetik und Geophysik; Servicedienste.

Direktoren

Literatur

  • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 140 Jahre alt – der älteste Wetterdienst der Welt.