Wolfgang Treu: Unterschied zwischen den Versionen

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Wolfgang Treu, * ? Wien, † 1540 Wien, Schreiber, Salzer, Bürgermeister, Gattin Barbara Hoffmann († 1532, wappengeschmückter Grabstein bei St. Stephan; Tochter des Stadtschreibers [1527-1540] Hans Hoffmann), Sohn des aus Niederkreuzstetten, Niederösterreich, stammenden Kanzleischreibers (1459), Ungelters (1462) und Ratsherrn (1476-1482, 1484-1486) Niklas Treu (†1487) und dessen Gattin Juliane (Tochter des vermögenden Apothekers [[Vinzenz Hackenberger]]). Treu wandte sich wie sein Vater der öffentlichen Laufbahn zu (1494 war er Gegenschreiber des Ungelds in Korneuburg); bereits 1492 ist er in Wien urkundlich nachweisbar. Er erwarb ab 1512 erheblichen Haus- und Grundbesitz in der Stadt und in den Vorstädten, gehörte 1522 jener Delegation an, die sich zu Eherzog Ferdinand nach Wiener Neustadt begab und wegen der Opposition der Stände um Vergebung bat. 1509 war Treu Steuerherr, 1515-1519 und 1522-1524 Grundbuchsverweser, 1511-1520, 1525-1526, 1534 und 1538 gehörte Treu dem Rat an, 1528-1530, 1532/1533 und 1536/1537 wurde er zum Bürgermeister gewählt und 1539-1540 zum Stadtanwalt bestellt. Er leitete gemeinsam mit [[Niklas II. Graf Salm|Niklas Graf Salm]] die Verteidigung Wiens während der Ersten Türkenbelagerung (19. September-14. Oktober 1529). Treu stiftete auf einer früher zum Garten des Claraklosters gehörenden Parzelle (die ihm Ferdinand I. 1530 geschenkt hatte) eine Kapelle zu Ehren der fünf Wunden Christi und des Hl. Apostels Paulus ([[Pauluskapelle]]) sowie angrenzend eine Kapelle zu Ehren Maria Magdalenas und des Hl. Lazarus. Am 24. September 1532 empfing Bürgermeister Treu mit der Bürgerschaft den nach seiner Krönung in Wien einziehenden Kaiser Karl V. (Treus Rede ist im Druck überliefert). 1534 beteiligte sich Treu an der Neuordnung des Stadtarchivs.
 
Wolfgang Treu, * ? Wien, † 1540 Wien, Schreiber, Salzer, Bürgermeister, Gattin Barbara Hoffmann († 1532, wappengeschmückter Grabstein bei St. Stephan; Tochter des Stadtschreibers [1527-1540] Hans Hoffmann), Sohn des aus Niederkreuzstetten, Niederösterreich, stammenden Kanzleischreibers (1459), Ungelters (1462) und Ratsherrn (1476-1482, 1484-1486) Niklas Treu (†1487) und dessen Gattin Juliane (Tochter des vermögenden Apothekers [[Vinzenz Hackenberger]]). Treu wandte sich wie sein Vater der öffentlichen Laufbahn zu (1494 war er Gegenschreiber des Ungelds in Korneuburg); bereits 1492 ist er in Wien urkundlich nachweisbar. Er erwarb ab 1512 erheblichen Haus- und Grundbesitz in der Stadt und in den Vorstädten, gehörte 1522 jener Delegation an, die sich zu Eherzog Ferdinand nach Wiener Neustadt begab und wegen der Opposition der Stände um Vergebung bat. 1509 war Treu Steuerherr, 1515-1519 und 1522-1524 Grundbuchsverweser, 1511-1520, 1525-1526, 1534 und 1538 gehörte Treu dem Rat an, 1528-1530, 1532/1533 und 1536/1537 wurde er zum Bürgermeister gewählt und 1539-1540 zum Stadtanwalt bestellt. Er leitete gemeinsam mit [[Niklas II. Graf Salm|Niklas Graf Salm]] die Verteidigung Wiens während der Ersten Türkenbelagerung (19. September-14. Oktober 1529). Treu stiftete auf einer früher zum Garten des Claraklosters gehörenden Parzelle (die ihm Ferdinand I. 1530 geschenkt hatte) eine Kapelle zu Ehren der fünf Wunden Christi und des Hl. Apostels Paulus ([[Pauluskapelle]]) sowie angrenzend eine Kapelle zu Ehren Maria Magdalenas und des Hl. Lazarus. Am 24. September 1532 empfing Bürgermeister Treu mit der Bürgerschaft den nach seiner Krönung in Wien einziehenden Kaiser Karl V. (Treus Rede ist im Druck überliefert). 1534 beteiligte sich Treu an der Neuordnung des Stadtarchivs.
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*Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18)  
 
*Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18)  
 
*dsbe. [Hg.]: Wolfgang Kirchhofer - Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters 1519-1522. 1984  
 
*dsbe. [Hg.]: Wolfgang Kirchhofer - Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters 1519-1522. 1984  
*Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984 / 1985), S. 11 / 236
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*Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984 / 1985), S. 11/236
 
*Oesterreichischer Wappenalmanach. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler. 1969, S. 14 f.
 
*Oesterreichischer Wappenalmanach. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler. 1969, S. 14 f.
 
*Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 272
 
*Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 272
 
*Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 76
 
*Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 76

Version vom 23. September 2013, 21:55 Uhr

Daten zur Person
Personenname Treu, Wolfgang
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 25146
GND
Wikidata
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum 1540 JL
Sterbeort Wien
Beruf Schreiber, Salzer, Bürgermeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.09.2013 durch WIEN1.lanm08w07
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Grabstein bei St. Stephan

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wolfgang Treu, * ? Wien, † 1540 Wien, Schreiber, Salzer, Bürgermeister, Gattin Barbara Hoffmann († 1532, wappengeschmückter Grabstein bei St. Stephan; Tochter des Stadtschreibers [1527-1540] Hans Hoffmann), Sohn des aus Niederkreuzstetten, Niederösterreich, stammenden Kanzleischreibers (1459), Ungelters (1462) und Ratsherrn (1476-1482, 1484-1486) Niklas Treu (†1487) und dessen Gattin Juliane (Tochter des vermögenden Apothekers Vinzenz Hackenberger). Treu wandte sich wie sein Vater der öffentlichen Laufbahn zu (1494 war er Gegenschreiber des Ungelds in Korneuburg); bereits 1492 ist er in Wien urkundlich nachweisbar. Er erwarb ab 1512 erheblichen Haus- und Grundbesitz in der Stadt und in den Vorstädten, gehörte 1522 jener Delegation an, die sich zu Eherzog Ferdinand nach Wiener Neustadt begab und wegen der Opposition der Stände um Vergebung bat. 1509 war Treu Steuerherr, 1515-1519 und 1522-1524 Grundbuchsverweser, 1511-1520, 1525-1526, 1534 und 1538 gehörte Treu dem Rat an, 1528-1530, 1532/1533 und 1536/1537 wurde er zum Bürgermeister gewählt und 1539-1540 zum Stadtanwalt bestellt. Er leitete gemeinsam mit Niklas Graf Salm die Verteidigung Wiens während der Ersten Türkenbelagerung (19. September-14. Oktober 1529). Treu stiftete auf einer früher zum Garten des Claraklosters gehörenden Parzelle (die ihm Ferdinand I. 1530 geschenkt hatte) eine Kapelle zu Ehren der fünf Wunden Christi und des Hl. Apostels Paulus (Pauluskapelle) sowie angrenzend eine Kapelle zu Ehren Maria Magdalenas und des Hl. Lazarus. Am 24. September 1532 empfing Bürgermeister Treu mit der Bürgerschaft den nach seiner Krönung in Wien einziehenden Kaiser Karl V. (Treus Rede ist im Druck überliefert). 1534 beteiligte sich Treu an der Neuordnung des Stadtarchivs.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 133 ff.
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18)
  • dsbe. [Hg.]: Wolfgang Kirchhofer - Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters 1519-1522. 1984
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984 / 1985), S. 11/236
  • Oesterreichischer Wappenalmanach. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler. 1969, S. 14 f.
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 272
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 76