Wolfgang Neugebauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Wolfgang Neugebauer, * 9. Oktober 1944 Wien, Historiker.
 
Wolfgang Neugebauer, * 9. Oktober 1944 Wien, Historiker.
  
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Wolfgang Neugebauer studiert nach der Matura an der Universität Wien Geschichte und Geographie und schloss das Studium 1969 mit einer Dissertation über die "Geschichte der sozialdemokratischen Jugendbewegung in Österreich" und der Promotion zum Dr. phil. ab. Schon während des Studiums wurde Neugebauer vom [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]] (DÖW) mit der Durchführung kleinerer wissenschaftlicher Arbeiten betraut, ab 1970 war er Mitarbeiter, 1983 avancierte er zum wissenschaftlichen Leiter der Institution.  
 
Wolfgang Neugebauer studiert nach der Matura an der Universität Wien Geschichte und Geographie und schloss das Studium 1969 mit einer Dissertation über die "Geschichte der sozialdemokratischen Jugendbewegung in Österreich" und der Promotion zum Dr. phil. ab. Schon während des Studiums wurde Neugebauer vom [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]] (DÖW) mit der Durchführung kleinerer wissenschaftlicher Arbeiten betraut, ab 1970 war er Mitarbeiter, 1983 avancierte er zum wissenschaftlichen Leiter der Institution.  

Version vom 14. Mai 2018, 12:48 Uhr

Daten zur Person
Personenname Neugebauer, Wolfgang
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Hon.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 34443
GND 124877540
Wikidata
Geburtsdatum 9. Oktober 1944
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Historiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.05.2018 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1978)
  • Preis der Stadt Wien für Volksbildung (Übernahme: 23. November 1995)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 23. September 2003, Übernahme: 21. November 2003)
  • Elfriede-Grünberg-Preis (Verleihung: 2004)
  • Marietta und Friedrich Torberg-Medaille (Verleihung: 2005)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 5. Dezember 2013)


  • Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (1983 bis 2004)
  • Präsident des Internationalen Forums Mauthausen (2004 bis 2007)

Wolfgang Neugebauer, * 9. Oktober 1944 Wien, Historiker.

Biografie

Wolfgang Neugebauer studiert nach der Matura an der Universität Wien Geschichte und Geographie und schloss das Studium 1969 mit einer Dissertation über die "Geschichte der sozialdemokratischen Jugendbewegung in Österreich" und der Promotion zum Dr. phil. ab. Schon während des Studiums wurde Neugebauer vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) mit der Durchführung kleinerer wissenschaftlicher Arbeiten betraut, ab 1970 war er Mitarbeiter, 1983 avancierte er zum wissenschaftlichen Leiter der Institution.

Unter Neugebauers Leitung haben sich Aufgabengebiet und Tätigkeit des DÖW wesentlich erweitert. Neben dem Betrieb von Archiv und Bibliothek wurden Vermittlungsprojekte an Schulen, in der Erwachsenenbildung und in den Medien initiiert. Weiters wurden zahlreiche Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationstätigkeiten zu den Themen Exil, Verfolgung und Widerstand durchgeführt. In seine Ära fallen auch Projekte wie die namentliche Erfassung der österreichischen Holocaust-Opfer oder die Erfassung der Opfer am Wiener Spiegelgrund. Das DÖW kooperierte unter seiner Führung mit zahlreichen internationalen Institutionen wie etwa dem Münchner Institut für Zeitgeschichte, der "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" in Berlin, dem US Holocaust Memorial Museum in Washington und Yad Vashem in Jerusalem. Im November 2004 trat Wolfgang Neugebauer in den Ruhestand und die Historikerin Brigitte Bailer-Galanda trat an die Spitze des Dokumentationsarchivs.

Wolfgang Neugebauer übernahm zahlreiche Lehraufträge an österreichischen Universitäten. Seit 1996 war er Honorarprofessor der Universität Wien und hielt seit 1997 Vorlesungen am dortigen Institut für Zeitgeschichte. Von 2004 bis 2007 fungierte der Historiker als Präsident des Internationalen Forums Mauthausen. Außerdem ist er langjähriger Vizepräsident der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich sowie Mitglied des Beirates der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft.

Unter seinen zahlreichen Publikationen zu den Themen Geschichte der Arbeiterbewegung, Verfolgung und Widerstand in der NS-Zeit, NS-Verbrechen, Euthanasie und Rechtsextremismus nach 1945 sind etwa "Vom Vormärz zum Spätkapitalismus. Die geistige Entwicklung der österreichischen Sozialdemokratie" (1978), "Von der Klassengesellschaft zur sozialen Demokratie. Die österreichische Sozialdemokratie im Spiegel ihrer Programme 1878-1978" (1979), "Widerstand und Verfolgung in Wien 1934-1945" (1984) oder "Der österreichische Widerstand 1938-1945" (2015) zu nennen. Gemeinsam mit Eberhard Gabriel gab er das dreibändige Werk "Zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien" (1999-2005), gemeinsam mit Ernst Hanisch und Emmerich Tálos das Handbuch "NS-Herrschaft in Österreich" heraus. Er arbeitete an der Redaktion zahlreicher grundlegender Publikationen des DÖW mit, veranstaltete regelmäßig Symposien und gestaltete zahlreiche Ausstellungen.

Literatur

Links