Wolfgang Lazius: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 44: Zeile 44:
 
==Links==
 
==Links==
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Lazius Wikipedia: Wolfgang Lazius]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Lazius Wikipedia: Wolfgang Lazius]
 +
* [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lazius,_Wolfgang Allgemeine Deutsche Biographie: Wolfgang Lazius]
 +
* [http://www.deutsche-biographie.de/pnd118726870.html Neue Deutsche Biographie: Wolfgang Lazius]

Version vom 30. Juli 2015, 14:31 Uhr

Daten zur Person
Personenname Lazius, Wolfgang
Abweichende Namensform Laz, Wolfgang
Titel Dr. med., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 29484
GND 118726870
Wikidata
Geburtsdatum 31. Oktober 1514 JL
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Juni 1565 JL
Sterbeort Wien
Beruf Humanist, Arzt, Historiograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.07.2015 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Lazenhof 1 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Rektor der Universität Wien (1546)
  • Rektor der Universität Wien (1560)

Lazius Wolfgang (geadelt 1546), * 31. Oktober 1514 Stadt 500 (Lazenhof; 1, Lazenhof 1), † 19. Juni 1565 Stadt 500, Humanist, Arzt, Historiograph, erste Gattin Anna Stronsdorfer, zweite Gattin (1564) Elisabeth Amassöder (aus Pillichsdorf). Nach Absolvierung seiner Studien auf den Gebieten der Künste und der Medizin (Dr. med. Univ. 1538 Ingolstadt), doch wurde der Doktorgrad von der Universität Wien nicht anerkannt. Lazius wirkte zunächst in der Wiener Neustadt, unterrichtete dann an der Artistenfakultät und war Militärarzt in Ungarn. Schließlich erlangte er doch eine Professur an der medizinischen Fakultät der Universität Wien (1546; 1560 Rektor, 1563 Superintendent). Er las humanistische und medizinische Kollegien und machte anatomische Demonstrationen.

Die Bedeutung Lazuis' liegt jedoch jenseits seiner Lehr- und Repräsentationstätigkeit auf seinen Forschungen zur österreichischen Geschichte und Geographie. Sein Lebenswerk hat er in Handschriften hinterlassen. Die Veröffentlichungen setzten mit der "Vienna Austriae" (Basel 1546) ein, dann folgten weitere zur antiken Geschichte, Numismatik, Epigraphik, Genealogie und Geographie. Als Gelehrter, Arzt, Sammler, aber auch durch seine öffentlichen Funktionen wurde Lazius zu einer Zentralfigur des Wiener Kulturlebens. Sein größter Gönner, König Ferdinand I., ernannt ihn zum Leibarzt, Rat, Hofhistoriographen und Leiter seiner Antiquitäten- und Münzsammlungen. 1546 wurde Lazius geadelt, auch von der Stadt Wien geehrt und gefördert. Enge archäologische Kontakte hatte er zum Bruder seiner Mutter Ottilie, Hermes Schallautzer, der ab etwa 1530 den Bau der Wiener Befestigungsanlagen leitete. Schallautzer nahm seinen Neffen oft auf die Bau- und Arbeitsplätze mit und förderte seine Liebe für die Altertumsforschung. Die "Vienna Austriae" wurde trotz manch fragwürdiger Details die Grundlage weiterer stadthistorischer Forschungen. Für die Verbreitung des Werks entscheidend wurde allerdings erst die 1619 vom Rektor der Bürgerschule zu St. Stephan, Heinrich Abermann, publizierte (leicht überarbeitete und fortgeführte) deutsche Übersetzung. Er entdeckte auch einige Handschriften, wie der steirischen Reimchronik. Lazius litt an Gicht- und Steinleiden und starb im Alter von 51 Jahren, am 19. Juni 1565. Sein Leichnam wurde in der Peterskirche beigesetzt, wo sich auch sein Grabmal befindet.

Laziusstraße.

Literatur

  • Max Kratochwill: Wolfgang Lazius. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. 20, 1965, S. 449 ff.
  • Joseph Aschbach: Die Wiener Universität und ihre Gelehrten. Wien: A. Hölder 1888 (= Geschichte der Wiener Universität, Bd. 3), S. 204 ff.
  • Michael Mayr: Wolfgang Lazius als Geschichtsschreiber Österreichs. Innsbruck: Wagner 1894
  • Heinrich Fichtenau: Wolfgang Lazius und das älteste Wiener Stadtrecht. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. 5 (1950), S. 31 ff.
  • Alphons Lhotsky: Österreichische Historiographie. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1962, S. 85 f., 111
  • Österreich auf alten Karten und Ansichten und Ansichten. Ausstellung der Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Hrsg.von Franz Wawrik und Elisabeth Zeilinger. Graz: ADEVA 1989, S. 302 f.

Links