Wilhelm Engerth

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Daten zur Person
Personenname Engerth, Wilhelm
Abweichende Namensform
Titel Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 17922
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. Mai 1814
Geburtsort Pleß, Preußisch-Schlesisch (Pszczyna, Polen)
Sterbedatum 4. September 1884
Sterbeort Leesdorf bei Baden, Niederösterreich
Beruf Eisenbahn- und Maschinenbau-Ingenieur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.01.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Stadtpfarrfriedhof Baden

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große goldene Ehrenmedaille der Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1855)

Wilhelm Engerth (1873 Freiherr von), * 26. Mai 1814 Pleß, Preußisch-Schlesisch (Pszczyna, Polen), † 4. September 1884 Leesdorf bei Baden, Niederösterreich (Stadtpfarrfriedhof Baden), Eisenbahn- und Maschinenbau-Ingenieur, Bruder von Eduard Engerth. Nach Beendigung seiner Realschulstudien kam Engerth 1834 nach Wien, wo er mit Hilfe eines Stipendiums am Polytechnischen Institut und an der Akademie der bildenden Künste Architektur studierte; nebenbei widmete er sich mit gleichem Eifer dem Studium des Maschinenbaus. Nach praktischer Tätigkeit in Galizien kehrte er 1840 als Assistent der Mechanik an die Wiener Polytechnik zurück. 1844 erfolgte seine Berufung als Professor der Maschinenlehre an das Joanneum in Graz, 1850 wurde er Technische Rat in der Abteilung für Eisenbahnbetriebsmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe in Wien, weiters Vorstand der Kommission für die Beurteilung der vier Wettbewerbslokomotiven für den Semmering. 1855, für seine hervorragenden Leistungen im Maschinenfach von der Pariser Weltausstellung mit der Großen goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet, erfolgte seine Ernennung zum Zentraldirektor für den technischen Dienst der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, dann seine Vorrückung zum Generaldirektor-Stellvertreter, 1869 die Verleihung des Titels Hofrat, 1874 die Berufung ins Herrenhaus; zahlreiche in- und ausländische Orden. Bereits 1845 als Berichterstatter der Regierung für die Wiener Industrieausstellung und 1851 beziehungsweise 1854 in gleicher Eigenschaft für die Ausstellungenen in London beziehungsweise München tätig, führte er 1873 Hallenbauten für die Wiener Weltausstellung durch, bei der er auch als Mitglied des Präsidentenrats der Jury tätig war. Als beratendes Mitglied der Donauregulierungskommission erwarb er sich im Zuge der 1865-1868 geführten Vorberatungen durch ein umfangreiches Gutachten und die Erfindung des Schwimmtors der Schleuse Nußdorf (gegen das Eindringen von Hochwasser und Treibeis in den Donaukanal und die damit zusammenhängende Überschwemmungsgefahr) außerordentliche Verdienste (1872; im Volksmund „Sperrschiff'). Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb Engerth noch Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft. Engerth war auch ein namhafter Schriftsteller in eisenbahntechnischen Fragen. Engerthstraße.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ruediger Engerth: Eduard Ritter von Engerth (1818-97). Diss. Univ. Wien. Wien 1986
  • Maria Habacher: Österreichische Erfinder. Werk und Schicksal. Wien: Bergland-Verlag 1964 (Österreich-Reihe, 226/228), S. 43 ff.
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 138 ff.
  • Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Heft 1/2. Wien: Selbstverlag 1873, S. 36 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 67, 313, 318, 320
  • Wiener Zeitung, 05.09.1884