Wilhelm Engerth: Unterschied zwischen den Versionen

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1855, für seine hervorragenden Leistungen im Maschinenfach von der Pariser Weltausstellung mit der Großen goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet, erfolgte seine Ernennung zum Zentraldirektor für den technischen Dienst der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, dann seine Vorrückung zum Generaldirektor-Stellvertreter. Den Titel Hofrat erhielt der Träger zahlreicher in- und ausländischer Ordnen 1869, 1874 wurde er ins ins Herrenhaus gewählt.   
 
1855, für seine hervorragenden Leistungen im Maschinenfach von der Pariser Weltausstellung mit der Großen goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet, erfolgte seine Ernennung zum Zentraldirektor für den technischen Dienst der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, dann seine Vorrückung zum Generaldirektor-Stellvertreter. Den Titel Hofrat erhielt der Träger zahlreicher in- und ausländischer Ordnen 1869, 1874 wurde er ins ins Herrenhaus gewählt.   
  
Bereits 1845 als Berichterstatter der Regierung für die Wiener Industrieausstellung und 1851 beziehungsweise 1854 in gleicher Eigenschaft für die Ausstellungen in London beziehungsweise München tätig, führte er 1873 Hallenbauten für die Wiener Weltausstellung durch, bei der er auch als Mitglied des Präsidentenrats der Jury fungierte. Als beratendes Mitglied der Donauregulierungskommission erwarb er sich im Zuge der 1865 bis 1868 geführten Vorberatungen durch ein umfangreiches Gutachten und die Erfindung des Schwimmtors der Schleuse Nußdorf (gegen das Eindringen von Hochwasser und Treibeis in den Donaukanal und die damit zusammenhängende Überschwemmungsgefahr) außerordentliche Verdienste (1872; im Volksmund "Sperrschiff" genannt). Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb Engerth noch Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft. Engerth war zudem ein namhafter Schriftsteller in eisenbahntechnischen Belangen.
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Bereits 1845 als Berichterstatter der Regierung für die Wiener Industrieausstellung und 1851 beziehungsweise 1854 in gleicher Eigenschaft für die Ausstellungen in London beziehungsweise München tätig, führte er 1873 Hallenbauten für die Wiener Weltausstellung durch, bei der er auch als Mitglied des Präsidentenrats der Jury fungierte. Als beratendes Mitglied der Donauregulierungskommission erwarb er sich im Zuge der 1865 bis 1868 geführten Vorberatungen durch ein umfangreiches Gutachten außerordentliche Verdienste. 1872 erfand er ein Schwimmtor an der Schleuse Nußdorf, das im Volksmund "Sperrschiff" genannt wurde, und das das Eindringen von Hochwasser und Treibeis in den Donaukanal und die damit zusammenhängende Überschwemmungsgefahr verhindern sollte. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb Engerth noch Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft. Engerth war zudem ein namhafter Schriftsteller in eisenbahntechnischen Belangen.
  
 
Die [[Engerthstraße]] im 2. beziehungsweise 20. Bezirk wurde 1886 nach Wilhelm Freiherr von Engerth benannt.
 
Die [[Engerthstraße]] im 2. beziehungsweise 20. Bezirk wurde 1886 nach Wilhelm Freiherr von Engerth benannt.

Version vom 27. Januar 2020, 12:00 Uhr

Daten zur Person
Personenname Engerth, Wilhelm
Abweichende Namensform Engerth, Wilhelm von
Titel Freiherr, Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 17922
GND 127584145
Wikidata
Geburtsdatum 26. Mai 1814
Geburtsort Pleß, Preußisch-Schlesisch (Pszczyna, Polen)
Sterbedatum 4. September 1884
Sterbeort Leesdorf bei Baden, Niederösterreich
Beruf Eisenbahningenieur, Techniker, Beamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 27.01.2020 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Stadtpfarrfriedhof Baden
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große goldene Ehrenmedaille der Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1855)

  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates (1874 bis 1884)
  • Präsident des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins )

Wilhelm Engerth (1873 Freiherr von), * 26. Mai 1814 Pleß, Preußisch-Schlesisch (Pszczyna, Polen), † 4. September 1884 Leesdorf bei Baden, Niederösterreich, Eisenbahn- und Maschinenbau-Ingenieur.

Biografie

Nach Beendigung seiner Realschulstudien kam Engerth 1834 nach Wien. Hier studierte er mithilfe eines Stipendiums am Polytechnischen Institut und an der Akademie der bildenden Künste Architektur. Nebenbei widmete er sich dem Studium des Maschinenbaus.

Nach praktischer Tätigkeit in Galizien kehrte Wilhelm Engerth 1840 als Assistent der Mechanik an die Wiener Polytechnik zurück. 1844 erfolgte seine Berufung als Professor der Maschinenlehre an das Joanneum in Graz, 1850 wurde er Technischer Rat in der Abteilung für Eisenbahnbetriebsmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe in Wien, weiters Vorstand der Kommission für die Beurteilung der vier Wettbewerbslokomotiven für den Semmering.

1855, für seine hervorragenden Leistungen im Maschinenfach von der Pariser Weltausstellung mit der Großen goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet, erfolgte seine Ernennung zum Zentraldirektor für den technischen Dienst der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, dann seine Vorrückung zum Generaldirektor-Stellvertreter. Den Titel Hofrat erhielt der Träger zahlreicher in- und ausländischer Ordnen 1869, 1874 wurde er ins ins Herrenhaus gewählt.

Bereits 1845 als Berichterstatter der Regierung für die Wiener Industrieausstellung und 1851 beziehungsweise 1854 in gleicher Eigenschaft für die Ausstellungen in London beziehungsweise München tätig, führte er 1873 Hallenbauten für die Wiener Weltausstellung durch, bei der er auch als Mitglied des Präsidentenrats der Jury fungierte. Als beratendes Mitglied der Donauregulierungskommission erwarb er sich im Zuge der 1865 bis 1868 geführten Vorberatungen durch ein umfangreiches Gutachten außerordentliche Verdienste. 1872 erfand er ein Schwimmtor an der Schleuse Nußdorf, das im Volksmund "Sperrschiff" genannt wurde, und das das Eindringen von Hochwasser und Treibeis in den Donaukanal und die damit zusammenhängende Überschwemmungsgefahr verhindern sollte. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb Engerth noch Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft. Engerth war zudem ein namhafter Schriftsteller in eisenbahntechnischen Belangen.

Die Engerthstraße im 2. beziehungsweise 20. Bezirk wurde 1886 nach Wilhelm Freiherr von Engerth benannt.

Literatur

  • Ruediger Engerth: Eduard Ritter von Engerth (1818−97). Diss. Univ. Wien. Wien 1986
  • Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Heft 1/2. Wien: Selbstverlag 1873, S. 36 ff.
  • Maria Habacher: Österreichische Erfinder. Werk und Schicksal. Wien: Bergland-Verlag 1964 (Österreich-Reihe, 226/228), S. 43 ff.
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 138 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 67, 313, 318, 320

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