Wiener Neustädter Kanal

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 23. August 2013, 13:48 Uhr von WIEN1.lanm08w14 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Bauwerk |Art des Bauwerks=Sonstiges |Jahr von=1794 |Jahr bis=1879 |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Wiener Neustädter Kanal. Den direkten A…“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 10037
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14

Es wurden noch keine Adressen zu diesem Bauwerk erfasst!

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Wiener Neustädter Kanal. Den direkten Anstoß hatte die Wiener Neustädter Steinkohlengesellschaft gegeben, die ihre in Ödenburg abgebaute Steinkohle aus Kostengründen auf dem Wasserweg nach Wien verfrachten wollte. Ein dem Kaiser vorgelegter Plan fand 1794 dessen Zustimmung. Der Bau des Kanals wurde dann nach Vorschlägen von A. Graf Apponyi, des Großhändlers Bernhard von Tschoffen und des Hofagenten Reiter durch den von der Steinkohlengesellschaft beauftragten Genieoffizier Oberstleutnant Ing. Sebastian von Maillard (der sich auf englische Vorbilder stützte) begonnen und 1799-1803 unter der Leitung des nach Wien berufenen Baudirektors Joseph Maria Schemerl von Leythenbach weitergeführt.

Franz I. beteiligte sich an den Baukosten mit einer großen Summe aus seinem Privatvermögen und übernahm 1797 den Kanal auf eigene Rechnung, nachdem er die genannten Unternehmer entschädigt hatte. Der Kanal wurde durch die Leitha und den Kehrbach gespeist und mit Hilfe von 52 Schleusen reguliert; 64 Lastkähne, die von Pferden gezogen wurden, standen im Einsatz.

Der Kanal war ab April 1803 auf der Teilstrecke Wien-Wiener Neustadt befahrbar (1810 bis Pöttsching betriebsbereit) und hatte vor dem Invalidenhaus (3) ein großes Hafenbassin. Vor der Eröffnung der Südbahn (1842) entwickelte sich ein reger Warenverkehr zwischen Wien und Wiener Neustadt; der projektierte Ausbau bis Triest kam jedoch nicht zustande.

Nachdem 1847-1849 an der Stelle des späteren Aspangbahnhofs ein neuer Hafen errichtet worden war, wurde das alte Bassin 1857 zugeschüttet (Verwendung als Eislaufplatz, später Station Hauptzollamt der Stadtbahn). In den 1860er Jahren erlebte die Schiffahrt, da sich die Eisenbahn noch nicht als ebenbürtig erwies, ihren Höhepunkt. 1879 wurde (bei gleichzeitiger Einstellung der Schiffahrt auf dem Kanal) auch das neue Hafenbassin aufgelassen und das Wasser des Kanals mittels einer unterirdischen Leitung dem Wienfluß zugeführt. Teile der ehemaligen Fahrrinne des Kanals wurden später von der Verbindungsbahn benützt (heute Schnellbahntrasse).

Künstlerische Erinnerungen

  • 11, Drischützgasse 11: Mosaik (Ansichten Wien und Wiener Neustadt)
  • 3, Klimschgasse 27, Hafengasse 3: Mosaik (Ansichten Wien und Wiener Neustadt) und Gedenktafel ("1803-1867 Hafen des Wiener Neustädter Kanals")
  • 3, Aspangstraße 15: Mosaik (Kanalschleuse, Schleppkahn mit Treidelpferd [1969]).

Kanalschleusenhäuser

  • Landstraße 397 (3, vor Rechte Bahngasse 36, heute Grünfläche)
  • Landstraße 452 (3, vor Rechte Bahngasse 8)
  • Conskriptionsnummer 548 (3, Rechte Bahngasse, etwa 50 Meter vom Rennweg entfernt)
  • Conskriptionsnummer 591 (Obere Bahngasse 8; Teil der städtischen Wohnhausanlage "Ungerhof")

Brücken

Dritter Bezirk:

  • Gigergasse-Landstraßer Hauptstraße
  • Schnellbahn-Beatrixgasse (Straßenbrücke)
  • Schnellbahn-Neulinggasse (Straßenbrücke)
  • Vor Schnellbahn-Haltestelle Rennweg
  • Aspangbahn-Grasbergergasse (Eisenbahnbrücke)


Elfter Bezirk

  • Vier Brücken (Ziegelgewölbe), darunter die Lampelbrücke (nächst Kreuzung Am Kanal-Hasenleitengasse).

Literatur

  • Karl Flanner, Andrea Pühringer: Der Wiener-Neustädter-Schiffahrtskanal. In: Dokumentation des Industrieviertelmuseums 1991/1992
  • Valerie Else Riebe: Der Wiener Neustädter Schiflahrtskanal. 1937
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 122 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 62
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 212 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956 , S. 111