Werner Arnold von Steinhausen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person |Personenname=Steinhausen, Werner Arnold von |Geschlecht=männlich |Geburtsort=Wien |Sterbedatum=03.03.1723 |Sterbeort=Wien |Beruf=Geometer; Kartograp…“)
 
Zeile 2: Zeile 2:
 
|Personenname=Steinhausen, Werner Arnold von
 
|Personenname=Steinhausen, Werner Arnold von
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
 +
|Geburtsdatum=1655
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien
 
|Sterbedatum=03.03.1723
 
|Sterbedatum=03.03.1723
Zeile 11: Zeile 12:
 
|Art der Adresse=Sterbeadresse
 
|Art der Adresse=Sterbeadresse
 
|Bezirk=1
 
|Bezirk=1
|Straße=Oppolzergasse  
+
|Straße=Oppolzergasse
 
|Hausnummer=4
 
|Hausnummer=4
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
 
{{Familie
 
{{Familie
|Name= Maria Elisabetha Gailberger
+
|Name=Maria Elisabetha Gailberger
 
|Verwandtschaftsgrad=Gattin
 
|Verwandtschaftsgrad=Gattin
 
}}
 
}}
 
Werner Arnold von Steinhausen, * 1655 Wien (?), † 3. März 1723 Stadt 1165, im eigenen Haus auf der Mölkerbastei (1, Oppolzergasse 4; erworben 1716, von der Witwe verkauft 1724), Geometer, Kartograph, Gattin Maria Elisabetha Gailberger. Steinhauser läßt sich ab dem beginnenden 18. Jahrhundert als militärisch Festungsbmaumeister nachweisen; 1701 erhielt er den (bis dahin von [[Leander Anguissola]] bekleideten) Posten eines „kaiserlichen Fortifications-Unteringenieurs". 1703 war er an der Restaurierung der Befestigungen von Preßburg beteiligt, 1704/1715 erstmals an einer kartographischen Arbeit (Mitarbeiter von Anguissola und [[Marinoni]], als diese den Plan von Wien mit seinen Vorstädtischen erarbeiteten; [[Anguissola-Marinoni-Plan]]). Offenbar dadurch zu eigener Arbeit angeregt, schuf Steinhausen 1710 selbst einen Plan der Inneren Stadt samt den glacisnahen Teilen der Vorstädtische und dem Kern der Leopoldstadt (Maßstab 1:870), den er Graf Weltz widmete; sämtliche Verkehrsflächen, aber auch die Hausbesitzer sind namentlich angeführt. Hatten sich die beiden italiänischen Militärkartographen Anguissola und Marinoni mit dem Holzmodell der Innenstadt von [[Daniel Suttinger] als Vorlage begnügt, so führte Steinhauser eigene Vermessungen (von erstaunlicher Genauigkeit) durch, womit er in der Präzision an den Plan von [[Bonifaz Wolmuet]] anschloß. Der kurze Zeitabstand zum Anguissola-Marinoni-Plan gibt uns heute die Mölichkeit, die tiefgreifende Umgestaltung, der Wien nach der Fürkenbelagerung in der hochbarocken Bauperiode unterworfen war, nachzuvollziehen. Obwohl Steinhauser ein Meisterwerk geometrische Plandarstellung schuf, fehlten seiner Arbeit (da nicht im Druck erschienen) sowohl Verbreitung wie Folgewirkung.
 
Werner Arnold von Steinhausen, * 1655 Wien (?), † 3. März 1723 Stadt 1165, im eigenen Haus auf der Mölkerbastei (1, Oppolzergasse 4; erworben 1716, von der Witwe verkauft 1724), Geometer, Kartograph, Gattin Maria Elisabetha Gailberger. Steinhauser läßt sich ab dem beginnenden 18. Jahrhundert als militärisch Festungsbmaumeister nachweisen; 1701 erhielt er den (bis dahin von [[Leander Anguissola]] bekleideten) Posten eines „kaiserlichen Fortifications-Unteringenieurs". 1703 war er an der Restaurierung der Befestigungen von Preßburg beteiligt, 1704/1715 erstmals an einer kartographischen Arbeit (Mitarbeiter von Anguissola und [[Marinoni]], als diese den Plan von Wien mit seinen Vorstädtischen erarbeiteten; [[Anguissola-Marinoni-Plan]]). Offenbar dadurch zu eigener Arbeit angeregt, schuf Steinhausen 1710 selbst einen Plan der Inneren Stadt samt den glacisnahen Teilen der Vorstädtische und dem Kern der Leopoldstadt (Maßstab 1:870), den er Graf Weltz widmete; sämtliche Verkehrsflächen, aber auch die Hausbesitzer sind namentlich angeführt. Hatten sich die beiden italiänischen Militärkartographen Anguissola und Marinoni mit dem Holzmodell der Innenstadt von [[Daniel Suttinger] als Vorlage begnügt, so führte Steinhauser eigene Vermessungen (von erstaunlicher Genauigkeit) durch, womit er in der Präzision an den Plan von [[Bonifaz Wolmuet]] anschloß. Der kurze Zeitabstand zum Anguissola-Marinoni-Plan gibt uns heute die Mölichkeit, die tiefgreifende Umgestaltung, der Wien nach der Fürkenbelagerung in der hochbarocken Bauperiode unterworfen war, nachzuvollziehen. Obwohl Steinhauser ein Meisterwerk geometrische Plandarstellung schuf, fehlten seiner Arbeit (da nicht im Druck erschienen) sowohl Verbreitung wie Folgewirkung.
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*Ferdinand Opll: Wien im Bild historischischer Karten. 1983, S. 42 f. S. 16  
+
*Ferdinand Opll: Wien im Bild historischischer Karten. 1983, S. 42 f., S. 16  
*Max Eisler: Historischer Atlas des Wiener Stadtbildes. 1919, S. 26 f., XV-XXI  
+
*Max Eisler: Historischer Atlas des Wiener Stadtbildes. 1919, S. 26 f., S. XV-XXI  
 
*Der große Steinhausensche Plan von Wien vom Jahre 1710. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 1,1884, S. 45 f.
 
*Der große Steinhausensche Plan von Wien vom Jahre 1710. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 1,1884, S. 45 f.
*Jann Mokre: Werner Arnold Steinhauser. In: Franz Wawrik und andere: Kartographische Zimelien. 1995,0 S. 108
+
*Jann Mokre: Werner Arnold Steinhauser. In: Franz Wawrik und andere: Kartographische Zimelien. 1995, S. 108

Version vom 11. September 2013, 19:27 Uhr

Daten zur Person
Personenname Steinhausen, Werner Arnold von
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17241
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1655
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. März 1723
Sterbeort Wien
Beruf Geometer, Kartograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.09.2013 durch WIEN1.lanm08w07
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Oppolzergasse 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Werner Arnold von Steinhausen, * 1655 Wien (?), † 3. März 1723 Stadt 1165, im eigenen Haus auf der Mölkerbastei (1, Oppolzergasse 4; erworben 1716, von der Witwe verkauft 1724), Geometer, Kartograph, Gattin Maria Elisabetha Gailberger. Steinhauser läßt sich ab dem beginnenden 18. Jahrhundert als militärisch Festungsbmaumeister nachweisen; 1701 erhielt er den (bis dahin von Leander Anguissola bekleideten) Posten eines „kaiserlichen Fortifications-Unteringenieurs". 1703 war er an der Restaurierung der Befestigungen von Preßburg beteiligt, 1704/1715 erstmals an einer kartographischen Arbeit (Mitarbeiter von Anguissola und Marinoni, als diese den Plan von Wien mit seinen Vorstädtischen erarbeiteten; Anguissola-Marinoni-Plan). Offenbar dadurch zu eigener Arbeit angeregt, schuf Steinhausen 1710 selbst einen Plan der Inneren Stadt samt den glacisnahen Teilen der Vorstädtische und dem Kern der Leopoldstadt (Maßstab 1:870), den er Graf Weltz widmete; sämtliche Verkehrsflächen, aber auch die Hausbesitzer sind namentlich angeführt. Hatten sich die beiden italiänischen Militärkartographen Anguissola und Marinoni mit dem Holzmodell der Innenstadt von [[Daniel Suttinger] als Vorlage begnügt, so führte Steinhauser eigene Vermessungen (von erstaunlicher Genauigkeit) durch, womit er in der Präzision an den Plan von Bonifaz Wolmuet anschloß. Der kurze Zeitabstand zum Anguissola-Marinoni-Plan gibt uns heute die Mölichkeit, die tiefgreifende Umgestaltung, der Wien nach der Fürkenbelagerung in der hochbarocken Bauperiode unterworfen war, nachzuvollziehen. Obwohl Steinhauser ein Meisterwerk geometrische Plandarstellung schuf, fehlten seiner Arbeit (da nicht im Druck erschienen) sowohl Verbreitung wie Folgewirkung.

Literatur

  • Ferdinand Opll: Wien im Bild historischischer Karten. 1983, S. 42 f., S. 16
  • Max Eisler: Historischer Atlas des Wiener Stadtbildes. 1919, S. 26 f., S. XV-XXI
  • Der große Steinhausensche Plan von Wien vom Jahre 1710. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 1,1884, S. 45 f.
  • Jann Mokre: Werner Arnold Steinhauser. In: Franz Wawrik und andere: Kartographische Zimelien. 1995, S. 108