Wenzel Anton Dominik Kaunitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaunitz Wenzel Anton Dominik Graf (1764 Reichsfürst von Kaunitz-Rietberg), * 2. Februar 1711 Wien 1, Freyung 4, † 27. Juni 1794 in seinem Palais, Mariahilf 21 (6, Amerlingstraße 6, Grabstätte Austerlitz, Dorfkirche), Staatsmann. Trat 1735 in den Staatsdienst ein, wurde ab 1741 im Ausland eingesetzt und leitete 1735-1792 (zunächst als Minister des Auswärtigen, ab 13. Mai 1753 als Hof- uns Staatskanzler) die Politik Maria Theresias, Josephs II. und Leopolds II., wobei er neben der
 
Innenpolitik (1761 Umgestaltung der Zentralbehörde zum Staatsrat, Verbesserung der Organisation der inneren Verwaltung, Schaffung von Ministerien im heutigen Sinn, Neugestaltung des Steuersystems, Errichtung von Hofstellen) der Außenpolitik besonderes Augenmerk widmete (Gestaltung der Staatskanzlei zu einem in damaligen Sinn modernen Außenministerium). Kaunitz brachte, als entschiedener Gegner Preußens, 1756 ein österreichisch-französisches Verteidigungsbündnis zustande (Vertrag von Versailles), hielt dank seiner guten Beziehungen zu Rußland die Türken in Schach und erreichte territoriale Erweiterungen der Monarchie (Galizien, Bukowina, Innviertel). Kaunitz begünstigte Industriegründungen und zählte zu den Mitschöpfern des aufgeklärten Staatskirchentums österrischer Prägung (später [[„Josephinismus"]] genannt). Über-
 
Innenpolitik (1761 Umgestaltung der Zentralbehörde zum Staatsrat, Verbesserung der Organisation der inneren Verwaltung, Schaffung von Ministerien im heutigen Sinn, Neugestaltung des Steuersystems, Errichtung von Hofstellen) der Außenpolitik besonderes Augenmerk widmete (Gestaltung der Staatskanzlei zu einem in damaligen Sinn modernen Außenministerium). Kaunitz brachte, als entschiedener Gegner Preußens, 1756 ein österreichisch-französisches Verteidigungsbündnis zustande (Vertrag von Versailles), hielt dank seiner guten Beziehungen zu Rußland die Türken in Schach und erreichte territoriale Erweiterungen der Monarchie (Galizien, Bukowina, Innviertel). Kaunitz begünstigte Industriegründungen und zählte zu den Mitschöpfern des aufgeklärten Staatskirchentums österrischer Prägung (später [[„Josephinismus"]] genannt). Über-
 
dies trat Kaunitz als begeisterter Kunstsammler und Protektor der Akademie der bildenden Künste in Erscheinung (1772 bis zu seinem Tod). In Mariahilf ließ er sich ein Palais umbauen, in dem er auch seine bedeutende Kunstsammlung unterbrachte. Der einstmals prächtige Park soll nach seinen eige-
 
dies trat Kaunitz als begeisterter Kunstsammler und Protektor der Akademie der bildenden Künste in Erscheinung (1772 bis zu seinem Tod). In Mariahilf ließ er sich ein Palais umbauen, in dem er auch seine bedeutende Kunstsammlung unterbrachte. Der einstmals prächtige Park soll nach seinen eige-

Version vom 4. August 2013, 18:04 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kaunitz, Wenzel Anton Dominik
Abweichende Namensform
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 2877
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Februar 1711
Geburtsort Wien
Sterbedatum 27. Juni 1794
Sterbeort Wien
Beruf Staatsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 4.08.2013 durch WIEN1.lanm08w04
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Grabstätte Austerlitz
  • 1., Freyung 4 (Geburtsadresse)
  • 6., Amerlingstraße 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritter vom Goldenen Vlies

Kaunitz Wenzel Anton Dominik Graf (1764 Reichsfürst von Kaunitz-Rietberg), * 2. Februar 1711 Wien 1, Freyung 4, † 27. Juni 1794 in seinem Palais, Mariahilf 21 (6, Amerlingstraße 6, Grabstätte Austerlitz, Dorfkirche), Staatsmann. Trat 1735 in den Staatsdienst ein, wurde ab 1741 im Ausland eingesetzt und leitete 1735-1792 (zunächst als Minister des Auswärtigen, ab 13. Mai 1753 als Hof- uns Staatskanzler) die Politik Maria Theresias, Josephs II. und Leopolds II., wobei er neben der Innenpolitik (1761 Umgestaltung der Zentralbehörde zum Staatsrat, Verbesserung der Organisation der inneren Verwaltung, Schaffung von Ministerien im heutigen Sinn, Neugestaltung des Steuersystems, Errichtung von Hofstellen) der Außenpolitik besonderes Augenmerk widmete (Gestaltung der Staatskanzlei zu einem in damaligen Sinn modernen Außenministerium). Kaunitz brachte, als entschiedener Gegner Preußens, 1756 ein österreichisch-französisches Verteidigungsbündnis zustande (Vertrag von Versailles), hielt dank seiner guten Beziehungen zu Rußland die Türken in Schach und erreichte territoriale Erweiterungen der Monarchie (Galizien, Bukowina, Innviertel). Kaunitz begünstigte Industriegründungen und zählte zu den Mitschöpfern des aufgeklärten Staatskirchentums österrischer Prägung (später „Josephinismus" genannt). Über- dies trat Kaunitz als begeisterter Kunstsammler und Protektor der Akademie der bildenden Künste in Erscheinung (1772 bis zu seinem Tod). In Mariahilf ließ er sich ein Palais umbauen, in dem er auch seine bedeutende Kunstsammlung unterbrachte. Der einstmals prächtige Park soll nach seinen eige- nen Plänen in französischen Stil angelegt worden sein. Träger zahlreicher hoher Auszeichnungen (darunter Ritter vom Goldenen Vlies); Statue auf dem Maria-Theresia-Denkmal (1); siehe [[Kau- nitzbergl, Kaunitzgasse, Kaunitzpalais.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Hantsch: Gestalter der Geschicke Österreichs. S. 253 ff.
  • Gerda und Gottfried Mraz: Österreichische Profile. 1981, S. 103 ff.
  • A. Novotny: Staatskanzler Kaunitz als geistige Persönlichkeit. 1947
  • Friedrich Walter: Männer um Maria Theresia. 1951, S. 66 ff.
  • Tibor Simänyi: Kaunitz oder Die diplomatische Revolution. 1964
  • K. Künzel: Fürst Kaunitz - R. als Staatsmann. 1923
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, Band 1, Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790 – 1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 31
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790 – 1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 250 f.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 176