Volksoper (Institution): Unterschied zwischen den Versionen

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Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gastschauspielerinnen, wie [[Hansi Niese]] und [[Adele  Sandrock]]), wurde das Repertoire unter Direktor Rainer Simons (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und Opern erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und [[Felix Weingartner]] (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen Opernhaus Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).  
 
Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gastschauspielerinnen, wie [[Hansi Niese]] und [[Adele  Sandrock]]), wurde das Repertoire unter Direktor Rainer Simons (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und Opern erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und [[Felix Weingartner]] (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen Opernhaus Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).  
  
1925 erfolgte die Umbenennung in „Neues Wiener Schauspielhaus", 1927 ging die Bühne in Konkurs, 1933-1935 stand sie unter der Leitung von [[Otto Ludwig Preminger]] (Eröffnung am 1. September 1934), der Sprechstücke, Operetten und leichte Opern spielte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörte Johannes Heesters. 1938 wurde die Volksoper von der Stadt Wien als "Stadtliche Volksoper" übernommen (Intendant Anton Baumann), weil dem Eigentümerverein auch Juden angehörten; das Theater wurde umgebaut.  
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1925 erfolgte die Umbenennung in "Neues Wiener Schauspielhaus", 1927 ging die Bühne in Konkurs, 1933-1935 stand sie unter der Leitung von [[Otto Ludwig Preminger]] (Eröffnung am 1. September 1934), der Sprechstücke, Operetten und leichte Opern spielte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörte Johannes Heesters. 1938 wurde die Volksoper von der Stadt Wien als "Stadtliche Volksoper" übernommen (Intendant Anton Baumann), weil dem Eigentümerverein auch Juden angehörten; das Theater wurde umgebaut.  
  
 
Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitten (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem [[Theater an der Wien]] der Staatsoper (deren Gebäude nach Kriegszerstörungen [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).  
 
Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitten (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem [[Theater an der Wien]] der Staatsoper (deren Gebäude nach Kriegszerstörungen [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).  

Version vom 13. August 2013, 15:16 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1898
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
  • Neues Wiener Schauspielhaus (1925, bis: 1938)
  • Staatliche Volksoper (1938)

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48° 13' 28.06" N, 16° 21' 0.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksoper (Institution) Das Theater wurde am 14. Dezember 1898 unter der Direktion von Adam Müller-Guttenbrunn (Bildnis im rechten Rangaufgang) mit Kleists "Hermannsschlacht" eröffnet (Gedenktafel im Foyer).

Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gastschauspielerinnen, wie Hansi Niese und Adele Sandrock), wurde das Repertoire unter Direktor Rainer Simons (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und Opern erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und Felix Weingartner (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen Opernhaus Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).

1925 erfolgte die Umbenennung in "Neues Wiener Schauspielhaus", 1927 ging die Bühne in Konkurs, 1933-1935 stand sie unter der Leitung von Otto Ludwig Preminger (Eröffnung am 1. September 1934), der Sprechstücke, Operetten und leichte Opern spielte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörte Johannes Heesters. 1938 wurde die Volksoper von der Stadt Wien als "Stadtliche Volksoper" übernommen (Intendant Anton Baumann), weil dem Eigentümerverein auch Juden angehörten; das Theater wurde umgebaut.

Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitten (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem Theater an der Wien der Staatsoper (deren Gebäude nach Kriegszerstörungen [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).

Unter Direktor Hermann Juch (1945-1955) wurden auch Stücke zeitgenössische Komponisten (beispielsweise Carl Orff) ins Repertoire genommen.

Nach der Wiedereröffnung der Staatsoper (26. Oktober 1955) begann unter den Direktoren Franz Salmhofer (1956-1963), Albert Moser (1963-1973), Karl Dönch (1973-1987) und Eberhard Waechter (gemeinsam mit Joan Holender; 1987-1992 beziehungsweise 1996) wieder eine eigene Spielplangestaltung mit den Schwerpunkten Operette und Musical, jedoch unter Berücksichtigung von Oper und Ballett. Ab 1996 Klaus Bachler.

Volksoper (Gebäude)

Literatur

  • O. Fritz [Hg.]: 95 Jahre Volksoper. 1993
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 751 ff. (bis 1918)
  • Alfred Wolf: 70 Jahre Volksoper. In: Heimatmuseum Alsergrund 37 (1968), S. 6 ff.
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 592
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989 , S. 197 ff
  • Erika Gieler: Die Geschichte der Volksoper in Wien von Rainer Simons bis 1945, Diss. Univ. Wien. Wien 1961
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 435 f.