Viktor Klima: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits in seiner Schulzeit war Viktor Klima Mitglied in verschiedenen sozialdemokratischen Jugendverbänden. Er arbeitete ab 1969 bei der ÖMV, wo er im Jahr 1990 in den Vorstand berufen wurde. Nebenberuflich studierte er Betriebs- und Wirtschaftsinformatik und schloss 1981 mit dem Magister rerum socialium oeconomicarumque (Mag. rer. soc. oec.) ab. Im April 1992 holte Bundeskanzler Franz Vranitzky Klima als Minister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in seine Regierung, 1996 wurde er Finanzminister. Nach Vranitzkys Rücktritt im Jänner 1997 folgte er diesem in den Funktionen als SPÖ-Parteivorsitzender und Bundeskanzler.
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Viktor Klima, * 4. Juni 1947 Schwechat, Manager, Politiker.
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==Biografie==
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Viktor Klima arbeitete nach der Matura an einem Realgymnasium 1965 am Institut für Automation und wissenschaftliche Unternehmensberatung. 1969 erfolgte sein Eintritt in die Österreichische Mineralöl-Verwaltungs AG (ÖMV), für die er bis 1992 unter anderem als Leiter der Konzernorganisation, als Leiter der Zentralen Personalabteilung sowie ab 1990 als Vorstand für die Bereiche Finanzen, Controlling, Rechnungswesen und Unternehmenseinkauf tätig war. Bereits in seiner Schulzeit engagierte er sich in verschiedenen sozialdemokratischen Jugendverbänden. Nebenberuflich nahm er das Studium der Betriebs- und Wirtschaftsinformatik auf und schloss dieses 1981 mit dem Magistergrad ab.  
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1992 wurde er von [[Franz Vranitzky]] als Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in die Regierung geholt, wechselte 1996 ins Finanzministerium und wurde im Jahr darauf Bundeskanzler in einer Regierungskoalition mit der ÖVP sowie Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Klima, der 1994, 1996 und 1999/2000 jeweils für kurze Zeit auch dem Nationalrat angehörte, bemühte sich nach der Nationalratswahl von 1999 vergeblich, eine Fortsetzung der Großen Koalition auszuverhandeln. Nach der Bildung einer Koalition zwischen ÖVP und FPÖ unter [[Wolfgang Schüssel]] übergab Klima im Frühjahr 2000 das Amt des Bundesparteivorsitzenden an [[Alfred Gusenbauer]]. Zu den wichtigsten Maßnahmen seiner Regierungszeit zählen die Konsolidierung der Budgets 1996 und 1997, eine Pensionsreform, Reformen im Familienrecht, das Regionalradiogesetz sowie Novellierungen der Ausländer- und Asylgesetze.
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Nach seinem Rückzug aus der Politik übernahm Viktor Klima von Oktober 2000 bis November 2011 die Leitung von Volkswagen Argentina mit zwei Werken in diesem südamerikanischen Land. In den Jahren 2006 bis 2012 war er außerdem Mitglied der VW-Konzernleitung für Südamerika. Seit seiner Pensionierung lebt er mit seiner argentinischen Familie auf seiner eigenen Rinderfarm nahe Buenos Aires. Zeitweise fungierte er auch als Berater des damaligen argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner sowie dessen Frau und Nachfolgerin Cristina Fernández de Kirchner.
  
Am 3. Oktober 1999 ging die SPÖ aus den Nationalratswahlen trotz starker Verluste als stimmenstärkste Partei hervor. Da die SPÖ sich seit Jörg Haiders Übernahme des Parteivorsitzes strikt von der FPÖ abgrenzte, war die ÖVP der einzig mögliche Koalitionspartner (mit den Grünen gab es keine Mandatsmehrheit). Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der ÖVP unter dem Obmann Wolfgang Schüssel wurde letzterer schließlich in einer Koalition mit der FPÖ Bundeskanzler (Kabinett hier).
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==Quellen==
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10953866 Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Personenmappe Klima, Viktor [Sign.: TP-024824<nowiki>]</nowiki>]
  
Klima verließ daraufhin die österreichische Politik und leitete von Oktober 2000 bis November 2011 für den VW-Konzern die Volkswagen Argentina S.A. mit Werken in General Pacheco (Buenos Aires) und Córdoba. Von 2006 bis 2012 war er Mitglied der Konzernleitung für Südamerika und Generalbevollmächtigter der Volkswagen Aktiengesellschaft.[1] Zeitweise war er auch Berater des damaligen argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner.
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==Literatur==
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* Ex-SPÖ-Kanzler Viktor Klima wird 70. In: Kleine Zeitung, 02.06.2017
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* Was wurde aus Ex-Kanzler Viktor Klima? In: Die Presse, 12.10.2011 
  
Seit einer Herzoperation im Jahre 2009 hat er sein Leben umgestellt. Er lebt mit seiner dritten Frau und drei Kindern rund eine Stunde von Buenos Aires entfernt, wo er eine Farm mit 240 Hektar Grund und 200 Rindern besitzt. Aus erster Ehe hat er einen Sohn und eine Tochter.
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==Weblinks==
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Klima Wikipedia: Viktor Klima]
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*[https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_02791/ Österreichisches Parlament: Viktor Klima]
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*[http://austria-forum.org/af/AEIOU/Klima,_Viktor Austria-Forum: Klima, Viktor]
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*[http://www.dasrotewien.at/seite/klima-viktor.html Das Rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Klima, Viktor]

Aktuelle Version vom 30. November 2023, 16:05 Uhr

Daten zur Person
Personenname Klima, Viktor
Abweichende Namensform
Titel Mag. rer. soc. oec.
Geschlecht männlich
PageID 44497
GND 114369895
Wikidata Q78538
Geburtsdatum 4. Juni 1947
Geburtsort Schwechat bei Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Manager, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr (03.04.1992 bis 12.03.1996)
  • Bundesminister für Finanzen (12.03.1996 bis 28.01.1997)
  • Bundesparteivorsitzender der SPÖ (1997 bis 2000)
  • Bundeskanzler (28.01.1997 bis 04.02.2000)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (07.11.1994 bis 14.12.1994)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (15.01.1996 bis 13.03.1996)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (29.10.1999 bis 23.02.2000)
  • Leiter der Volkswagen Argentina S.A. (2000 bis 2011)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1996, Übernahme: 1996)


Viktor Klima, * 4. Juni 1947 Schwechat, Manager, Politiker.

Biografie

Viktor Klima arbeitete nach der Matura an einem Realgymnasium 1965 am Institut für Automation und wissenschaftliche Unternehmensberatung. 1969 erfolgte sein Eintritt in die Österreichische Mineralöl-Verwaltungs AG (ÖMV), für die er bis 1992 unter anderem als Leiter der Konzernorganisation, als Leiter der Zentralen Personalabteilung sowie ab 1990 als Vorstand für die Bereiche Finanzen, Controlling, Rechnungswesen und Unternehmenseinkauf tätig war. Bereits in seiner Schulzeit engagierte er sich in verschiedenen sozialdemokratischen Jugendverbänden. Nebenberuflich nahm er das Studium der Betriebs- und Wirtschaftsinformatik auf und schloss dieses 1981 mit dem Magistergrad ab.

1992 wurde er von Franz Vranitzky als Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in die Regierung geholt, wechselte 1996 ins Finanzministerium und wurde im Jahr darauf Bundeskanzler in einer Regierungskoalition mit der ÖVP sowie Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Klima, der 1994, 1996 und 1999/2000 jeweils für kurze Zeit auch dem Nationalrat angehörte, bemühte sich nach der Nationalratswahl von 1999 vergeblich, eine Fortsetzung der Großen Koalition auszuverhandeln. Nach der Bildung einer Koalition zwischen ÖVP und FPÖ unter Wolfgang Schüssel übergab Klima im Frühjahr 2000 das Amt des Bundesparteivorsitzenden an Alfred Gusenbauer. Zu den wichtigsten Maßnahmen seiner Regierungszeit zählen die Konsolidierung der Budgets 1996 und 1997, eine Pensionsreform, Reformen im Familienrecht, das Regionalradiogesetz sowie Novellierungen der Ausländer- und Asylgesetze.

Nach seinem Rückzug aus der Politik übernahm Viktor Klima von Oktober 2000 bis November 2011 die Leitung von Volkswagen Argentina mit zwei Werken in diesem südamerikanischen Land. In den Jahren 2006 bis 2012 war er außerdem Mitglied der VW-Konzernleitung für Südamerika. Seit seiner Pensionierung lebt er mit seiner argentinischen Familie auf seiner eigenen Rinderfarm nahe Buenos Aires. Zeitweise fungierte er auch als Berater des damaligen argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner sowie dessen Frau und Nachfolgerin Cristina Fernández de Kirchner.

Quellen

Literatur

  • Ex-SPÖ-Kanzler Viktor Klima wird 70. In: Kleine Zeitung, 02.06.2017
  • Was wurde aus Ex-Kanzler Viktor Klima? In: Die Presse, 12.10.2011

Weblinks