Viktor Kienböck: Unterschied zwischen den Versionen

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Kienböck Viktor, * 18. Jänner 1873 Wien, † 23. November 1956 Wien 8, Skodagasse 32 (Confraternität), Juristisches Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1896), trat in die väterliche Rechtsanwaltskanzlei ein und wurde in der katholische Arbeiterbewegung aktiv (Kontakte zu Lueger). 1908-1914 war er Mitglied des Sozialpolitischen Arbeitsrats. 1918 wirkte er im Ernährungsausschuß in Wien. Er war maßgeblich am Aufstieg der „Reichspost" beteiligt, wurde 1918 Mitglied des Gemeinderats und war bis 1922 Stadtrat ohne Ressort (Nachfolger wurde Leopold Kunschak). Im April 1919 wurde Kienböck Mitglied des Verfassungsgerichtshofs, 1920 wurde er von den Christsozialen als Bundespräsidentschaftskandidat nominiert (unterlag jedoch [[Michael Hainisch]]), 1920-1923 gehörte er dem Bundesrat, 1923-1932 dem Nationalrat an. 1922-1924 und 1926-1929 war Kienböck Bundesminister für Finanzen unter Seipel (Sanierung des Bundeshaushalts und der Währung, Einführung der Schillingwährung, Gründung der Oesterreichischen Nationalbank, Abschluß der Völkerbundanleihe). Am 6. Februar 1932 wurde er als Nachfolger von Richard Reisch Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (Sanierung und Reorganisation der Creditanstalt). 1934-1938 war Kienböck Mitglied des Staatsrats und des Bundestags sowie Vizepräsident des Finanzbunds und 1937/1938 Mitglied des Finanzausschusses des Völkerbunds. 1938 wurde er aller politischen Funktionen und seines Postens in der Oesterreichischen Nationalbank enthoben. 1945 Berater der Oesterreichischen Nationalbank und 1952-1956 deren Vizepräsident.
 
Kienböck Viktor, * 18. Jänner 1873 Wien, † 23. November 1956 Wien 8, Skodagasse 32 (Confraternität), Juristisches Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1896), trat in die väterliche Rechtsanwaltskanzlei ein und wurde in der katholische Arbeiterbewegung aktiv (Kontakte zu Lueger). 1908-1914 war er Mitglied des Sozialpolitischen Arbeitsrats. 1918 wirkte er im Ernährungsausschuß in Wien. Er war maßgeblich am Aufstieg der „Reichspost" beteiligt, wurde 1918 Mitglied des Gemeinderats und war bis 1922 Stadtrat ohne Ressort (Nachfolger wurde Leopold Kunschak). Im April 1919 wurde Kienböck Mitglied des Verfassungsgerichtshofs, 1920 wurde er von den Christsozialen als Bundespräsidentschaftskandidat nominiert (unterlag jedoch [[Michael Hainisch]]), 1920-1923 gehörte er dem Bundesrat, 1923-1932 dem Nationalrat an. 1922-1924 und 1926-1929 war Kienböck Bundesminister für Finanzen unter Seipel (Sanierung des Bundeshaushalts und der Währung, Einführung der Schillingwährung, Gründung der Oesterreichischen Nationalbank, Abschluß der Völkerbundanleihe). Am 6. Februar 1932 wurde er als Nachfolger von Richard Reisch Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (Sanierung und Reorganisation der Creditanstalt). 1934-1938 war Kienböck Mitglied des Staatsrats und des Bundestags sowie Vizepräsident des Finanzbunds und 1937/1938 Mitglied des Finanzausschusses des Völkerbunds. 1938 wurde er aller politischen Funktionen und seines Postens in der Oesterreichischen Nationalbank enthoben. 1945 Berater der Oesterreichischen Nationalbank und 1952-1956 deren Vizepräsident.
  

Version vom 11. Juli 2014, 10:45 Uhr

Viktor Kienböck
Daten zur Person
Personenname Kienböck, Viktor
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 5069
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Jänner 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 23. November 1956
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Rechtsanwalt
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.07.2014 durch WIEN1.lanm09dun
Begräbnisdatum 28. November 1956
Friedhof
Grabstelle
Bildname Viktorkienböck.jpg
Bildunterschrift Viktor Kienböck
  • 8., Skodagasse 32 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bundesminister für Finanzen (14.11.1922 bis 20.11.1924)
  • Bundesminister für Finanzen (20.10.1926 bis 04.05.1929)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (1919)
  • Präsident der Österreichischen Nationalbank (1932 bis 26.03.1938)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (20.02.1923 bis 16.02.1932)
  • Mitglied des Staatsrates und des Bundestages (1934 bis 1938)

Kienböck Viktor, * 18. Jänner 1873 Wien, † 23. November 1956 Wien 8, Skodagasse 32 (Confraternität), Juristisches Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1896), trat in die väterliche Rechtsanwaltskanzlei ein und wurde in der katholische Arbeiterbewegung aktiv (Kontakte zu Lueger). 1908-1914 war er Mitglied des Sozialpolitischen Arbeitsrats. 1918 wirkte er im Ernährungsausschuß in Wien. Er war maßgeblich am Aufstieg der „Reichspost" beteiligt, wurde 1918 Mitglied des Gemeinderats und war bis 1922 Stadtrat ohne Ressort (Nachfolger wurde Leopold Kunschak). Im April 1919 wurde Kienböck Mitglied des Verfassungsgerichtshofs, 1920 wurde er von den Christsozialen als Bundespräsidentschaftskandidat nominiert (unterlag jedoch Michael Hainisch), 1920-1923 gehörte er dem Bundesrat, 1923-1932 dem Nationalrat an. 1922-1924 und 1926-1929 war Kienböck Bundesminister für Finanzen unter Seipel (Sanierung des Bundeshaushalts und der Währung, Einführung der Schillingwährung, Gründung der Oesterreichischen Nationalbank, Abschluß der Völkerbundanleihe). Am 6. Februar 1932 wurde er als Nachfolger von Richard Reisch Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (Sanierung und Reorganisation der Creditanstalt). 1934-1938 war Kienböck Mitglied des Staatsrats und des Bundestags sowie Vizepräsident des Finanzbunds und 1937/1938 Mitglied des Finanzausschusses des Völkerbunds. 1938 wurde er aller politischen Funktionen und seines Postens in der Oesterreichischen Nationalbank enthoben. 1945 Berater der Oesterreichischen Nationalbank und 1952-1956 deren Vizepräsident.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Getrude Enderle-Burcel: Christlich - ständisch - autoritär. Mandatare im Ständestaat. 1934-1938. Bbiographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates, Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages. Wien: Dokumentationsarchiv des Österr. Widerstandes / Wien: Österr. Ges. für Historische Quellenstudien 1991
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 11,1957
  • Waltraud Baril: Dr. Viktor Kienböck. (Seminararbeit Institut für Zeitgeschichte. Universität Wien. Wien: 1963