Trivialschule: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 3: Zeile 3:
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
in der Allgemeinen Schulordnung vom 6. Dezember 1774 definiert; Vorläuferin der Grund- beziehungsweise Volksschule. In der sechsjährigen Trivialschule lernten die Kinder biblische Geschichte und Sittenlehre, „Buchstabenkennen", Buchstabieren, Lesen geschriebener und gedruckter Sachen, die Kurrentschrift, die vier Spezies, die vier Grundrechenarten und die einfache Schlussrechnung.  1780 bestanden in Wien 76 öffentliche Trivialschulen, doch weniger als die Hälfte der Kinder besuchten die Trivialschulen nur 1-2 Jahre. Eine Mustertrivialschule wurde im Vorort Penzing geführt. 1829 betrug die Zahl der Trivialschulen für Knaben und Mädchen 62 (teilweise nur einklassig), die der städtischen und konfessionellen Mädchenschulen 29. Der Begriff Trivialschule wurde im Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 durch die Bezeichnung „allgemeine Volksschule" abgelöst.
+
in der Allgemeinen Schulordnung vom 6. Dezember 1774 definiert; Vorläuferin der Grund- beziehungsweise Volksschule. In der sechsjährigen Trivialschule lernten die Kinder biblische Geschichte und Sittenlehre, „Buchstabenkennen", Buchstabieren, Lesen geschriebener und gedruckter Sachen, die Kurrentschrift, die vier Spezies, die vier Grundrechenarten und die einfache Schlussrechnung.  1780 bestanden in Wien 76 öffentliche Trivialschulen, doch weniger als die Hälfte der Kinder besuchten die Trivialschulen nur 1-2 Jahre. Eine Mustertrivialschule wurde im Vorort Penzing geführt. 1829 betrug die Zahl der Trivialschulen für Knaben und Mädchen 62 (teilweise nur einklassig), die der städtischen und konfessionellen Mädchenschulen 29.<ref>Ernst Gerhard Eder: Schüler/innen, Schulen und Bildungspolitiken seit 1770. In: Andreas Weigl / Peter Eigner / Ernst Gerhard Eder [Hg.]: Sozialgeschichte Wiens 1740-2010. Soziale und ökonomische Ungleichheiten, Wanderungsbewegungen, Hof, Bürokratie, Schule, Theater (Geschichte der Stadt Wien 8). Innsbruck / Wien / Bozen: StudienVerlag 2015, S. 606, 613.</ref> Der Begriff Trivialschule wurde im Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 durch die Bezeichnung „allgemeine Volksschule" abgelöst.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 +
* Ernst Gerhard Eder: Schüler/innen, Schulen und Bildungspolitiken seit 1770. In: Andreas Weigl / Peter Eigner / Ernst Gerhard Eder [Hg.]: Sozialgeschichte Wiens 1740-2010. Soziale und ökonomische Ungleichheiten, Wanderungsbewegungen, Hof, Bürokratie, Schule, Theater (Geschichte der Stadt Wien 8). Innsbruck / Wien / Bozen: StudienVerlag 2015, S. 585-780.
 +
 +
==Einzelnachweise:==
 +
<references/>

Version vom 28. Juli 2021, 09:43 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1774
Datum bis 1869
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.07.2021 durch WIEN1.lanm08wei

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


in der Allgemeinen Schulordnung vom 6. Dezember 1774 definiert; Vorläuferin der Grund- beziehungsweise Volksschule. In der sechsjährigen Trivialschule lernten die Kinder biblische Geschichte und Sittenlehre, „Buchstabenkennen", Buchstabieren, Lesen geschriebener und gedruckter Sachen, die Kurrentschrift, die vier Spezies, die vier Grundrechenarten und die einfache Schlussrechnung. 1780 bestanden in Wien 76 öffentliche Trivialschulen, doch weniger als die Hälfte der Kinder besuchten die Trivialschulen nur 1-2 Jahre. Eine Mustertrivialschule wurde im Vorort Penzing geführt. 1829 betrug die Zahl der Trivialschulen für Knaben und Mädchen 62 (teilweise nur einklassig), die der städtischen und konfessionellen Mädchenschulen 29.[1] Der Begriff Trivialschule wurde im Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 durch die Bezeichnung „allgemeine Volksschule" abgelöst.

Literatur

  • Ernst Gerhard Eder: Schüler/innen, Schulen und Bildungspolitiken seit 1770. In: Andreas Weigl / Peter Eigner / Ernst Gerhard Eder [Hg.]: Sozialgeschichte Wiens 1740-2010. Soziale und ökonomische Ungleichheiten, Wanderungsbewegungen, Hof, Bürokratie, Schule, Theater (Geschichte der Stadt Wien 8). Innsbruck / Wien / Bozen: StudienVerlag 2015, S. 585-780.

Einzelnachweise:

  1. Ernst Gerhard Eder: Schüler/innen, Schulen und Bildungspolitiken seit 1770. In: Andreas Weigl / Peter Eigner / Ernst Gerhard Eder [Hg.]: Sozialgeschichte Wiens 1740-2010. Soziale und ökonomische Ungleichheiten, Wanderungsbewegungen, Hof, Bürokratie, Schule, Theater (Geschichte der Stadt Wien 8). Innsbruck / Wien / Bozen: StudienVerlag 2015, S. 606, 613.