Todescopalais: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | + | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Paul Harrer: Wien, seine Häuser; |
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|Bildunterschrift=Kärntnerstraße 51, Palais Todesco, um 1870 | |Bildunterschrift=Kärntnerstraße 51, Palais Todesco, um 1870 | ||
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− | Todescopalais ( | + | Todescopalais ([[1]], [[Kärntner Straße]] 51, [[Walfischgasse]] 2, [[Mahlerstraße]] 1). |
− | ==Literatur== | + | Das Todescopalais erbaut 1861-1864 nach Plänen von [[Ludwig Christian Friedrich Förster|Ludwig Förster]] und [[Theophil Hansen]] für die Bankiers Eduard und Moriz von Todesco erbaut. Das im Stil der Renaissance errichtet Palais ist ein für seine Entstehungszeit typischer Repräsentationsbau. Die Innenausstattung stammt zum überwiegenden Teil von Hansen (darunter einer seiner schönsten privaten Festsäle), doch waren auch bekannte Künstler beteiligt (Deckengemälde von [[Carl Heinrich Rahl|Carl Rahl]], im Tanzsaal von Gustav Gaul). Hier empfing Todescopalais Beust, Schmerling, Halm, Dingelstedt, Laube und viele andere Prominente, auch Hofmannsthal war ständiger Gast. Die Theateraufführungen erfreuten sich eines guten Rufs; 1893 veranstaltete Sophie Todesco eine Aufführung von „Lebenden Bildern". - An der Stelle des Palais stand seinerzeit der alte Kärntnerturm, bei dem am 14. Oktober 1529 Angriffe der Tücken zurückgeschlagen werden konnten. Eduards jüngerer Brund Moriz Ritter von Todesco ließ sich 1862 das Nebenhaus (1, [[Walfischgasse 4]]) erbauen. Mit seiner Mätresse [[Henriette Treffz|Jetty Treffz]] (die 1862 Johann Strauß ehelichte) hatte er zwei Kinder. 1874 eröffnete [[Peter Habig]] hier ein vornehmes Hutgeschäft. 1947-1992 befand sich hier die Zentrale der Österreichischen Volkspartei (aus Kostengründen aufgegeben, Übersiedlung nach 1, Lichtenfelsgasse 7). |
− | *Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981,Band 1: S. 124 f.,Band 4: S. 437, S. 451 | + | |
− | *Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 434 | + | |
+ | == Literatur == | ||
+ | * Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981,Band 1: S. 124 f.,Band 4: S. 437, S. 451 | ||
+ | * Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 434 | ||
+ | * Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 462-466 |
Version vom 2. August 2016, 17:22 Uhr
Todescopalais (1, Kärntner Straße 51, Walfischgasse 2, Mahlerstraße 1).
Das Todescopalais erbaut 1861-1864 nach Plänen von Ludwig Förster und Theophil Hansen für die Bankiers Eduard und Moriz von Todesco erbaut. Das im Stil der Renaissance errichtet Palais ist ein für seine Entstehungszeit typischer Repräsentationsbau. Die Innenausstattung stammt zum überwiegenden Teil von Hansen (darunter einer seiner schönsten privaten Festsäle), doch waren auch bekannte Künstler beteiligt (Deckengemälde von Carl Rahl, im Tanzsaal von Gustav Gaul). Hier empfing Todescopalais Beust, Schmerling, Halm, Dingelstedt, Laube und viele andere Prominente, auch Hofmannsthal war ständiger Gast. Die Theateraufführungen erfreuten sich eines guten Rufs; 1893 veranstaltete Sophie Todesco eine Aufführung von „Lebenden Bildern". - An der Stelle des Palais stand seinerzeit der alte Kärntnerturm, bei dem am 14. Oktober 1529 Angriffe der Tücken zurückgeschlagen werden konnten. Eduards jüngerer Brund Moriz Ritter von Todesco ließ sich 1862 das Nebenhaus (1, Walfischgasse 4) erbauen. Mit seiner Mätresse Jetty Treffz (die 1862 Johann Strauß ehelichte) hatte er zwei Kinder. 1874 eröffnete Peter Habig hier ein vornehmes Hutgeschäft. 1947-1992 befand sich hier die Zentrale der Österreichischen Volkspartei (aus Kostengründen aufgegeben, Übersiedlung nach 1, Lichtenfelsgasse 7).
Literatur
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981,Band 1: S. 124 f.,Band 4: S. 437, S. 451
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 434
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 462-466