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Datum von 1118 JL
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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  • Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel zu Jerusalem (1118 JL)

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48° 12' 41.36" N, 16° 21' 45.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Daten zur Organisation

Organisationsdaten

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Datum von 1118 JL
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
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Adressen

  • 1., Teinfaltstraße 8-8a

Bezeichnungen

  • Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel zu Jerusalem (1118 JL)

Personen

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48° 12' 41.36" N, 16° 21' 45.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Templer, neben den Johannitern und dem Deutschen Orden der dritte der großen Ritterorden, die zur Zeit der Kreuzzüge entstanden. Gegründet 1118 von französischen Adeligen in einem Trakt des ehemaligen Salomontempels in Jerusalem („Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel zu Jerusalem" beziehungsweise kurz Bruder vom Tempel beziehungsweise Templarii [T.]). Der Orden breitete sich rasch aus (Mitte des 13. Jahrhunderts 17 Provinzen [zwölf im Abendland, fünf im Orient] unter der Leitung von Präzeptoren, denen die Komturen der Niederlassungen unterstanden). An der Spitze des Ordens stand der Großmeister (der anfangs in Jerusalem, ab 1187 in Akkon, ab 1291 auf Zypern residierte). Die Wirtschafts- und Verwaltungführung war in Paris im „temple" (1212 erbaut Turm in der schon 1147 nachweisbaren Kommende) konzentriert.

Durch Privilegien und gewaltigen Grundbesitz gerieten die Templer in Gegensatz zu König Philipp IV., der 1307 alle Templer unter der Beschuldigung der Ketzerei verhaften ließ (Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens V. am 22. März 1312). Der Großteil der Güter kam an die Johanniter. Außerhalb Frankreichs nahm man die Ordensaufhebung zur Kenntnis, verfolgte aber die Mitglieder nicht. Die Templerniederlassung in Wien gehörte zur böhmisch-österreichischen Provinz, sie dürfte um 1200 gegründer worden sein. Als Besitz ist 1302 die Grundherrschaft über den Domvogthof (1, Teinfaltstraße 8-8a, Löwelstraße 20) nachweisbar, die die Templer dem Schottenstift im Tausch für ein Grundrecht über eine Backstube (1, Bräunerstraße 7) überließen. Nach einer aus der ersten Hälft des 15. Jahrhunderts stammenden Chronik soll sich auf dem Areal des 1226 gegründeten Dominikanerklosters (1, Postgasse 2-4) vorher eine Templerniederlassung befunden haben, die der Landesfürst verlegt haben soll (daß die im Bereich des Klosters erwähnte Martinskapelle ursprünglich den Templern gehört habe, wäre denkbar). Auch die unterirdischen Virgilkapelle wird mit den Templern in Verbindung gebracht (die Aufstockung um den neuen Karner und die Maria-Magdalenen-Kapelle wäre dann erst im frühen 14. Jahrhundert erfolgt). Grundrechte der Johanniter in nächster Nähe (Areal des Churhauses) könnten von den Templern stammen.

Literatur

  • Richard Perger: Grundherren 2, S. 120 ff., S. 138 ff.
  • Isnard Frank: Zur Gründungsgeschichte des Wiener Dominikanerklosters. In: Festschrift Franz Loidl 2 (1970), S. 53 ff.
  • John Charpentier: Die Templer (Stuttgart 1965)
  • Hartwig Sippel: Die Templer (1996)