Türkenbefreiungsdenkmal

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Denkmal
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Türkenbefreiung
Einlagezahl
Architekt Edmund Hellmer
Prominente Bewohner
PageID 313
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.09.2013 durch WIEN1.lanm08w14
  • 1., Stephansplatz 1

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Türkenbefreiungsdenkmal, ehemals (1, Stephansdom, südliches Querschiff, Westmauer), errichtet zur Erinnerung an die Befreiung Wiens von der zweiten Türkenbelagerung (1683).

Neben vom Gemeinderat am 12. April 1882 gesetzten Aktivitäten (Medaille, Festschrift, Gemälde) initiierte Rudolf vom Eitelberger das Türkenberfreiungsdenkmal; den Standort im Dom wählte man (mit Zustimmung von Erzbischof Ganglbauer), weil ein Denkmal im Freien die nationalen Gegensätze (Deutsche gegen den Polen Jan Sobieski und den Tschechen Kaspar Zdenko Graf Kapliř) angefacht hätte. Nach der Ausschreibung vom 22. April 1882 (elf Entwürfe) fiel die Entscheidung der Jury zugunsten von Edmund Hellmer.

Die Kosten (circa 80.000 Gulden) wurden größtenteils durch Spenden aufgebracht (auch vom Papst). 1889 wurde in Hellmers Prateratelierein Modell aufgestellt. Die Enthüllung im Dom fand am 13. September 1894 statt.

Das Türkenbefreiungsdenkmal zeigte zuoberst die Muttergottes zwischen Papst Innozenz XI. und Leopold I., in der Zone darunter Herzog Karl von Lothringen, Kurfürst Johann Georg von Sachsen. Kurfstürst Max Emanuel von Bayern und König Jan Sobieski, im Hauptfeld des Türkenbefreiungsdenkmals war Ernst Rüdiger Graf Starhemberg zu Pferde, umgeben von Wiener Bürgern, zu sehen, in der untersten Zone standen Bischof Leopold Graf Kollonitsch und Bürgermeister Johann Andreas Liebenberg. Die Hauptinschriftlautete "Gloria Victoribus" (Ruhm den Siegern). Nichtdargestellt war Kapliř, obwohl er als Vorsand des vom Kaiser eingesetzten "Deputiertenkollegiums" 1683 die oberste Gewalt in der belagerten Stadt ausgeübt hatte; das fanatisch deutschnationale Bürgertum war nicht gewillt, dem Tschechen die ihm gebührende Ehrung zukommen zu lassen. Beim Einsturz des Querhausgewölbes am 12. April 1945 wurde das Türkenbefreiunsdenkmal größtenteils zerstört. Erhalten blieben die drei obersten Figuren (Muttergottes, Kaiser, Papst), die man 1947 wieder anbrachte (Reste anderer Figuren in den "Katakomben") beigegeben wurden eine lateinische Inschrift (verfaßt von Franz Jachym) und eine deutsche Inschrift (verfaßt von Paula von Preradovic).

Literatur

  • Anselm Weißenhofer: Zur Geschichte des Türkenbefreiungsdenkmals im Stephansdom in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 11 (1956), S. 73 ff. (Abbildungen zwischen 84 und 85)
  • Viktor Flieder / Franz Loidl: Stephansdom-Zerstörung und Wiederaufbau. 1967. S. 38, 130