Siemens & Halske: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr 1879 als technisches Büro gegründet war das Unternehmen zunächst auf den Import von Produkten für das Eisenbahnsicherungswesen spezialisiert. 1883 wurde das Büro in die [[Apostelgasse]] verlegt und eine eigenständige Produktion aufgenommen. Der Fabrikationsbetrieb umfasste Eisenbahnsignalanlagen, Beleuchtungssysteme, Dynamomaschinen, Bogenlampen und ganze Elektrizitätswerke. Beschäftigt waren zunächst 50 Mechaniker und Schlosser. Ab 1888 wurde die Allgemeine österreichische Elektrizitätsgesellschaft als Kunde gewonnen. Schon 1890 stieg die Beschäftigtenzahl auf 900 Arbeiter, 1896 auf 2.000, dazu 400 Angestellte. 1897 entstand in [[Leopoldau]] ein Kabelwerk und 1900 eine Maschinenfabrik. Als Eigenentwicklung des Unternehmens wurden Stationssicherungsanlagen mit Hilfe von Elektromotoren entwickelt. Für Industriebetriebe wurden Anlagen u.a. für die Leipnik-Lundenburger-Zuckerraffinerie und die Drehersche Brauerei in Budapest installiert. Ab 1903 spaltete sich jedoch die gesamte Starkstromabteilung und das Kabelwerk als [[Siemens-Schuckert-Werke]] ab und es verblieb lediglich die Schwachstromtechnik bei Siemens & Halske. In den 1920er Jahren kam es zu einer sehr starken Expansion auf etwa 2.600 Mitarbeiter der allerdings während der Weltwirtschaftskrise auf etwa die Hälfte sank. Nach dem „Anschluss“ wurde das Vermögen der Wiener Siemens & Halske an das Berliner Stammhaus übertragen. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen verstaatlicht, auf Wiener Schwachstromwerke umbenannt und setzte seine Expansion fort. Zweigbetriebe entstanden außerhalb Wiens. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Siemens & Halske mit der [[Siemens AG Österreich]] fusioniert. | Im Jahr 1879 als technisches Büro gegründet war das Unternehmen zunächst auf den Import von Produkten für das Eisenbahnsicherungswesen spezialisiert. 1883 wurde das Büro in die [[Apostelgasse]] verlegt und eine eigenständige Produktion aufgenommen. Der Fabrikationsbetrieb umfasste Eisenbahnsignalanlagen, Beleuchtungssysteme, Dynamomaschinen, Bogenlampen und ganze Elektrizitätswerke. Beschäftigt waren zunächst 50 Mechaniker und Schlosser. Ab 1888 wurde die Allgemeine österreichische Elektrizitätsgesellschaft als Kunde gewonnen. Schon 1890 stieg die Beschäftigtenzahl auf 900 Arbeiter, 1896 auf 2.000, dazu 400 Angestellte. 1897 entstand in [[Leopoldau]] ein Kabelwerk und 1900 eine Maschinenfabrik. Als Eigenentwicklung des Unternehmens wurden Stationssicherungsanlagen mit Hilfe von Elektromotoren entwickelt. Für Industriebetriebe wurden Anlagen u.a. für die Leipnik-Lundenburger-Zuckerraffinerie und die Drehersche Brauerei in Budapest installiert. Ab 1903 spaltete sich jedoch die gesamte Starkstromabteilung und das Kabelwerk als [[Siemens-Schuckert-Werke]] ab und es verblieb lediglich die Schwachstromtechnik bei Siemens & Halske. In den 1920er Jahren kam es zu einer sehr starken Expansion auf etwa 2.600 Mitarbeiter der allerdings während der Weltwirtschaftskrise auf etwa die Hälfte sank. Nach dem „Anschluss“ wurde das Vermögen der Wiener Siemens & Halske an das Berliner Stammhaus übertragen. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen verstaatlicht, auf Wiener Schwachstromwerke umbenannt und setzte seine Expansion fort. Zweigbetriebe entstanden außerhalb Wiens. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Siemens & Halske mit der [[Siemens AG Österreich]] fusioniert. |
Version vom 27. September 2017, 12:29 Uhr
Im Jahr 1879 als technisches Büro gegründet war das Unternehmen zunächst auf den Import von Produkten für das Eisenbahnsicherungswesen spezialisiert. 1883 wurde das Büro in die Apostelgasse verlegt und eine eigenständige Produktion aufgenommen. Der Fabrikationsbetrieb umfasste Eisenbahnsignalanlagen, Beleuchtungssysteme, Dynamomaschinen, Bogenlampen und ganze Elektrizitätswerke. Beschäftigt waren zunächst 50 Mechaniker und Schlosser. Ab 1888 wurde die Allgemeine österreichische Elektrizitätsgesellschaft als Kunde gewonnen. Schon 1890 stieg die Beschäftigtenzahl auf 900 Arbeiter, 1896 auf 2.000, dazu 400 Angestellte. 1897 entstand in Leopoldau ein Kabelwerk und 1900 eine Maschinenfabrik. Als Eigenentwicklung des Unternehmens wurden Stationssicherungsanlagen mit Hilfe von Elektromotoren entwickelt. Für Industriebetriebe wurden Anlagen u.a. für die Leipnik-Lundenburger-Zuckerraffinerie und die Drehersche Brauerei in Budapest installiert. Ab 1903 spaltete sich jedoch die gesamte Starkstromabteilung und das Kabelwerk als Siemens-Schuckert-Werke ab und es verblieb lediglich die Schwachstromtechnik bei Siemens & Halske. In den 1920er Jahren kam es zu einer sehr starken Expansion auf etwa 2.600 Mitarbeiter der allerdings während der Weltwirtschaftskrise auf etwa die Hälfte sank. Nach dem „Anschluss“ wurde das Vermögen der Wiener Siemens & Halske an das Berliner Stammhaus übertragen. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen verstaatlicht, auf Wiener Schwachstromwerke umbenannt und setzte seine Expansion fort. Zweigbetriebe entstanden außerhalb Wiens. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Siemens & Halske mit der Siemens AG Österreich fusioniert.
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 277-279.
- Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 3, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 215-223.