Sebastian Hutstocker: Unterschied zwischen den Versionen
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wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen; mit Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser Maximilian II. (1564-1576), kam ein Herrscher nach Wien, der geneigt war, sich gegenüber dem Luthertum tolerant zu verhalten. | wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen; mit Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser Maximilian II. (1564-1576), kam ein Herrscher nach Wien, der geneigt war, sich gegenüber dem Luthertum tolerant zu verhalten. | ||
Version vom 21. April 2020, 13:32 Uhr
Sebastian Hutstocker, * ? Wien, † 1557 Wien, kaiserlicher Rat, Bürgermeister, erste Gattin Veronika (erwähnt 1539), zweite Gattin Regina (erwähnt 1559; spätere Ehe mit Hermann Stopher), Sohn des Ratsherrn Hans Hutstocker. Wurde 1536 Mitglied des Äußeren Rats (dem auch sein älterer Bruder Wolfgang angehörte), 1542 Stadtgerichtsbeisitzer, 1544 Mitglied des Inneren Stadtrats und zugleich (bis 1546) Oberkämmerer. 1549-1550 und 1553-1555 war er Bürgermeister. Die Zeit der Jahrhundertmitte ist durch die besonderen Pflege der humanistischen Wissenschaften und verschiedener Bauvorhaben gekennzeichnet (1550 Trinkwasserleitung in die Hofburg, Umbau der Hofburg im Stil der Renaissance [1552 Schweizertor]), ebenso aber auch durch den glanzvollen Einzug Erzherzog Maximilians in Wien 1552 (im Tross der erste Elefant; als dieser 1554 verendete, fertigte man aus seinem rechten Vorderfußknochen für Hutstocker einen Stuhl, der später nach Kremsmünster kam) und den Monstranzenfrevel des Jahres 1549 am Graben. 1555 wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen; mit Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser Maximilian II. (1564-1576), kam ein Herrscher nach Wien, der geneigt war, sich gegenüber dem Luthertum tolerant zu verhalten.
Literatur
- Johanne Pradel: Die Wiener Ratsbürger im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Diss. Univ. Wien. Wien 1972, S. 301
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 157 f.
- Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1982/1983 (97), S. 234