Schmauswaberl: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
|von Objekt=Bauwerk | |von Objekt=Bauwerk | ||
}} | }} | ||
− | Schmauswaberl (7, Neustiftgasse 13; [[Zum goldenen Schiff]]), Lokal auf dem Spittelberg. In dem 1712 errichteten barocken Bürgerhaus befand sich ein altes Gasthaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts Barbara Roman, geborene Wißmayer († 30. Oktober 1813), die Witwe eines herrschaftlichen Husaren, führte. Sie hatte es durch Beziehungen zuwege gebracht, | + | Schmauswaberl (7, Neustiftgasse 13; [[Zum goldenen Schiff]]), Lokal auf dem Spittelberg. In dem 1712 errichteten barocken Bürgerhaus befand sich ein altes Gasthaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts Barbara Roman, geborene Wißmayer († 30. Oktober 1813), die Witwe eines herrschaftlichen Husaren, führte. Sie hatte es durch Beziehungen zuwege gebracht, dass ihr die von der kaiserlichen Hoftafel und mehreren herrschaftlichen Tafeln übriggebliebenen, der betreffenden Dienerschaft zufallenden Speisen |
− | verkauft wurden, die sie in einem „Gwölbl" des Hauses zu verhältnismäßig niedrigen Preisen an Gäste abgab. Das Geschäft blühte derart, | + | verkauft wurden, die sie in einem „Gwölbl" des Hauses zu verhältnismäßig niedrigen Preisen an Gäste abgab. Das Geschäft blühte derart, dass sie bald die Hälfte des stattlichen Gebäudes erwerben konnte. Wegen des guten Essens, das man bei ihr erhielt, bekam sie den Spitznamen „Schmauswaberl". Später etablierten sich nach ihrem Vorbild mehrere ähnliche Lokale; das relativ bekannteste befand sich in der Vorderen Bäckerstraße (1, Bäckerstraße 16), das von Studenten der nahegelegenen Universität gerne aufgesucht wurde. |
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 18. August 2014, 08:56 Uhr
48° 12' 18.93" N, 16° 21' 16.30" E zur Karte im Wien Kulturgut
Schmauswaberl (7, Neustiftgasse 13; Zum goldenen Schiff), Lokal auf dem Spittelberg. In dem 1712 errichteten barocken Bürgerhaus befand sich ein altes Gasthaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts Barbara Roman, geborene Wißmayer († 30. Oktober 1813), die Witwe eines herrschaftlichen Husaren, führte. Sie hatte es durch Beziehungen zuwege gebracht, dass ihr die von der kaiserlichen Hoftafel und mehreren herrschaftlichen Tafeln übriggebliebenen, der betreffenden Dienerschaft zufallenden Speisen verkauft wurden, die sie in einem „Gwölbl" des Hauses zu verhältnismäßig niedrigen Preisen an Gäste abgab. Das Geschäft blühte derart, dass sie bald die Hälfte des stattlichen Gebäudes erwerben konnte. Wegen des guten Essens, das man bei ihr erhielt, bekam sie den Spitznamen „Schmauswaberl". Später etablierten sich nach ihrem Vorbild mehrere ähnliche Lokale; das relativ bekannteste befand sich in der Vorderen Bäckerstraße (1, Bäckerstraße 16), das von Studenten der nahegelegenen Universität gerne aufgesucht wurde.
Literatur
- Julius Neidl: Maria Theresia und die Schmauswaberl vom Spittelberg. Wien [o.J.]
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 46
- Bruno Grimschitz: Johann Lucas von Hildebrandt. Wien [u.a.]: Herold 1959, S. 188
- Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Altwienerisches. Bilder und Gestalten. Wien [u.a.]: Verlag Ed. Strache 1920, S. 132 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 419