Schießplätze: Unterschied zwischen den Versionen

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Schießplätze, militärische.
 
Schießplätze, militärische.
  
1) Schießplatz Mauer: 1834 berichtet die Pfarrchronik Mauer, dass das Militär in unmittelbarer Nähe der beiden Kasernen in Mauer einen Schießplatz und später ein Munitionsdepot entlang der noch heute bestehenden Tiergartenmauer, circa 200 m unterhalb des Dreimarksteins, ausgesteckt habe. 1852 wurden für die Benützung des Gemeindegrunds vom Militärärar 200 Gulden entrichtet. In einem Vertrag mit der Gemeinde Mauer wurden 1866 die Pachtbedingungen schriftlich festgehalten. Wenige 100 m entfernt befand sich die 1865 errichtete Zivilschießstätte. 1873 erfuhr der Schießplatz eine Neugestaltung; auf dem bestehenden ca. 600 m langen und 200 m breiten Gelände wurde ein Gebäude errichtet. Nach 1918 wurde die Garnison Mauer aufgelöst, das Schießplatzgebäude überließ man als Frauenerholungsheim dem Verband Societas, ehe es einige Jahre später Kindererholungsheim des Vereins "Jugend ohne Heim" wurde. Nach 1933 kann keine weitere Nutzung nachgewiesen werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das gesamte Schießplatzgelände.
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1) Schießplatz [[Mauer]]: 1834 berichtet die Pfarrchronik [[Mauer (Pfarre)|Mauer]], dass das [[Militär]] in unmittelbarer Nähe der beiden [[Kasernen]] in Mauer einen Schießplatz und später ein Munitionsdepot entlang der noch heute bestehenden Tiergartenmauer, circa 200 Meter unterhalb des Dreimarksteins, ausgesteckt habe. 1852 wurden für die Benützung des Gemeindegrunds vom Militärärar 200 Gulden entrichtet. In einem Vertrag mit der Gemeinde Mauer wurden 1866 die Pachtbedingungen schriftlich festgehalten. Wenige 100 Meter entfernt befand sich die 1865 errichtete Zivilschießstätte. 1873 erfuhr der Schießplatz eine Neugestaltung; auf dem bestehenden circa 600 Meter langen und 200 Meter breiten Gelände wurde ein Gebäude errichtet. Nach 1918 wurde die Garnison Mauer aufgelöst, das Schießplatzgebäude überließ man zunächst den [[Österreichische Kinderfreunde|Kinderfreunden]], dann als Frauenerholungsheim dem Verband [[Societas]], ehe es 1933 von der [[Arbeiterjugendbewegung|Sozialistischen Arbeiterjugend]] wieder instandgesetzt und als "Viktor-Adler-Heim" wiedereröffnet wurde. Nach Verwüstungen im Zuge des [[Februar 1934|Bürgerkriegs im Februar 1934]] wurde es von obdachlosen Jugendlichen im Rahmen des "Freiwilligen Arbeitsdienstes" wieder hergerichtet und wurde ein Kindererholungsheim des Vereins "Jugend ohne Heim". Nach 1934 kann keine weitere Nutzung nachgewiesen werden. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verfiel das gesamte Schießplatzgelände.
  
2) 21, Wagramer Straße 29b, Arbeiterstrandbadstraße 128: Elementarschießplatz.
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2) [[21]]., [[Wagramer Straße]] 29b, [[Arbeiterstrandbadstraße]] 128: Elementarschießplatz.
  
3) Schießplatz Stammersdorf (21, In den Gabrissen): Wurde Anfang der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts von der Deutschen Wehrmacht auf einem 19 Hektar großen Gelände errichtet. Während der Besatzungszeit wurde die Anlage von den sowjetrussischen Truppen genutzt. Seit 1956 betreibt das Bundesheer den etwas verkleinerten Schießplatz (15 Hektar) ausschließlich für Handfeuerwaffen (Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen). 1978 wurde ein elektronisches Trefferanzeigesystem installiert, 1993 erfolgte ein kompletter Neubau der Schießanlage, wobei dem Lärmschutz besondere Rechnung getragen wurde. Der Truppe und den Schießplatzbenützern wird eine großzügige Infrastruktur (Lehrsaal, Aufenthaltsräume, Speisesaal) geboten. Mit einer zentral gesteuerten vollelektronischen Ausstattung der 16 neuen Stände (davon vier Pistolen- beziehungsweise Maschinengewehr-Stände) wird es dem Schützen ermöglicht, nach jedem Schuss das Trefferergebnis auf einem neben ihm aufgestellten Monitor abzulesen und gleichzeitig auszudrucken.
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3) Schießplatz [[Stammersdorf]] ([[21]]., [[In den Gabrissen]]): Wurde Anfang der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts von der Deutschen Wehrmacht auf einem 19 Hektar großen Gelände errichtet. Während der [[Besatzungszeit]] wurde die Anlage von den sowjetrussischen Truppen genutzt. Seit 1956 betreibt das Bundesheer den etwas verkleinerten Schießplatz (15 Hektar) ausschließlich für Handfeuerwaffen (Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen). 1978 wurde ein elektronisches Trefferanzeigesystem installiert, 1993 erfolgte ein kompletter Neubau der Schießanlage, wobei dem Lärmschutz besondere Rechnung getragen wurde. Der Truppe und den Schießplatzbenützern wird eine großzügige Infrastruktur (Lehrsaal, Aufenthaltsräume, Speisesaal) geboten. Mit einer zentral gesteuerten vollelektronischen Ausstattung der 16 neuen Stände (davon vier Pistolen- beziehungsweise Maschinengewehr-Stände) wird es dem Schützen ermöglicht, nach jedem Schuss das Trefferergebnis auf einem neben ihm aufgestellten Monitor abzulesen und gleichzeitig auszudrucken.
  
== Literatur ==
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== Quellen==
 
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* Pfarrchronik Mauer
 
* Pfarrchronik Mauer
 
* Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Militärbauabteilung: Wien II B 25 Mauer
 
* Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Militärbauabteilung: Wien II B 25 Mauer
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19321108&query=viktor+adler+heim&ref=anno-search&seite=6 Die Eröffnung des Viktor-Adler-Heims in Mauer. In: Arbeiterzeitung, 8.11.1932, S. 6]
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19330919&query=viktor+adler+heim&ref=anno-search&seite=5 Ein Gong läutet im Wald. In: Arbeiterzeitung, 19.9.1933, S. 5]
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19340426&query=%22viktor+adler+heim%22&ref=anno-search&seite=7 Jugend ohne Heim - ein Heim in Mauer. In: Neues Wiener Tagblatt, 26.4.1934, S. 7]
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* Der Soldat, 19.05.1993
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* Der Soldat, 19.5.1993

Aktuelle Version vom 13. Dezember 2022, 03:42 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 7627
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.12.2022 durch DYN.kuhni74

Schießplätze, militärische.

1) Schießplatz Mauer: 1834 berichtet die Pfarrchronik Mauer, dass das Militär in unmittelbarer Nähe der beiden Kasernen in Mauer einen Schießplatz und später ein Munitionsdepot entlang der noch heute bestehenden Tiergartenmauer, circa 200 Meter unterhalb des Dreimarksteins, ausgesteckt habe. 1852 wurden für die Benützung des Gemeindegrunds vom Militärärar 200 Gulden entrichtet. In einem Vertrag mit der Gemeinde Mauer wurden 1866 die Pachtbedingungen schriftlich festgehalten. Wenige 100 Meter entfernt befand sich die 1865 errichtete Zivilschießstätte. 1873 erfuhr der Schießplatz eine Neugestaltung; auf dem bestehenden circa 600 Meter langen und 200 Meter breiten Gelände wurde ein Gebäude errichtet. Nach 1918 wurde die Garnison Mauer aufgelöst, das Schießplatzgebäude überließ man zunächst den Kinderfreunden, dann als Frauenerholungsheim dem Verband Societas, ehe es 1933 von der Sozialistischen Arbeiterjugend wieder instandgesetzt und als "Viktor-Adler-Heim" wiedereröffnet wurde. Nach Verwüstungen im Zuge des Bürgerkriegs im Februar 1934 wurde es von obdachlosen Jugendlichen im Rahmen des "Freiwilligen Arbeitsdienstes" wieder hergerichtet und wurde ein Kindererholungsheim des Vereins "Jugend ohne Heim". Nach 1934 kann keine weitere Nutzung nachgewiesen werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das gesamte Schießplatzgelände.

2) 21., Wagramer Straße 29b, Arbeiterstrandbadstraße 128: Elementarschießplatz.

3) Schießplatz Stammersdorf (21., In den Gabrissen): Wurde Anfang der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts von der Deutschen Wehrmacht auf einem 19 Hektar großen Gelände errichtet. Während der Besatzungszeit wurde die Anlage von den sowjetrussischen Truppen genutzt. Seit 1956 betreibt das Bundesheer den etwas verkleinerten Schießplatz (15 Hektar) ausschließlich für Handfeuerwaffen (Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen). 1978 wurde ein elektronisches Trefferanzeigesystem installiert, 1993 erfolgte ein kompletter Neubau der Schießanlage, wobei dem Lärmschutz besondere Rechnung getragen wurde. Der Truppe und den Schießplatzbenützern wird eine großzügige Infrastruktur (Lehrsaal, Aufenthaltsräume, Speisesaal) geboten. Mit einer zentral gesteuerten vollelektronischen Ausstattung der 16 neuen Stände (davon vier Pistolen- beziehungsweise Maschinengewehr-Stände) wird es dem Schützen ermöglicht, nach jedem Schuss das Trefferergebnis auf einem neben ihm aufgestellten Monitor abzulesen und gleichzeitig auszudrucken.

Quellen

Ad 1:


Ad 3:

  • Der Soldat, 19.5.1993