Sünnhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Sünnhof (3, Landstraße Hauptstraße 28, Ungargasse 13; öffentlicher Durchgang), ein inmitten der Vorstadt Landstraße befindlicher typischer Biedermeierkomplex mit langgestrecktem Innenhof. 1837 ließ der Rechtsanwalt und Besitzer des Hauses „Zum Kopf an der Landstraße", Carl Sünn, eine Verbindung zum 1823 erbaut. Haus in der Ungargasse herstellen. Die nur etwa 17 m schmale und etwa 170 m lange Parzelle wurde sukzessive beidseitig nach innen bebaut, sodaß sich um 1850 in der Mitte ein etwa 5 m breiter und knapp 160 m langer gassen- ähnlich gepflasterter Hof entwickelte, dessen Enge durch die drei- bis viergeschossigen Verbauung betont wurde. In den ebenerdigen Gewölben arbeiteten Handwerker (Schuster, Schneider, Glaser, Tischler, Steinmetzen, Schlosser, Rahmenmacher, Korbflechter, Blumenbinder, Friseure), die in den darüberliegenden Stockwerken wohnten; man kann daher von einem frühen „Gewerbehof" sprechen. Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Sünn. Um 1800 befand sich hier die Sommerwohnung des Direktors des Leopoldstädtischer Theaters, [[Karl Marinelli]]. - Für den in schlechtem Bauzustand befindlichen Sünnhof konnten durch eine 1980 vom Villacher Bauunternehmer Robert Rogner und den Wiener Architekten Josef Krawina und Günther Oberhofer gebildete Gemeinschaft neue Verwendungszwecke gefunden werden; neben einer Verbindung zwischen Landstraße Hauptstraße und Ungargasse konnte auch eine Wegverbindung zwischen Baumannstraße und Pfarrhofgasse hergestellt werden. Durch die 1981-1984 vorgenommene grundlegende Renovierung (bei der allerdings die ursprünglich Architekturpläne, wie etwa der Glasschirm über der gesamte Einkaufpassage und eine Glaskuppel über der „Plaza" am Kreuzungspunkt der beiden Durchgänge nicht realisiert wurden) konnte bei gleichzeitige Revitalisierung vor dem Verfall gerettet werden. Im Sünnhof-Komplex befindet sich das „Hotel Biedermeier im Sünnhof".
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Sünnhof (3, Landstraße Hauptstraße 28, Ungargasse 13; öffentlicher Durchgang), ein inmitten der Vorstadt Landstraße befindlicher typischer Biedermeierkomplex mit langgestrecktem Innenhof. 1837 ließ der Rechtsanwalt und Besitzer des Hauses „Zum Kopf an der Landstraße", Carl Sünn, eine Verbindung zum 1823 erbauten Haus in der Ungargasse herstellen. Die nur etwa 17 m schmale und etwa 170 m lange Parzelle wurde sukzessive beidseitig nach innen bebaut, sodaß sich um 1850 in der Mitte ein etwa 5 m breiter und knapp 160 m langer gassen- ähnlich gepflasterter Hof entwickelte, dessen Enge durch die drei bis viergeschossige Verbauung betont wurde. In den ebenerdigen Gewölben arbeiteten Handwerker (Schuster, Schneider, Glaser, Tischler, Steinmetzen, Schlosser, Rahmenmacher, Korbflechter, Blumenbinder, Friseure), die in den darüberliegenden Stockwerken wohnten; man kann daher von einem frühen „Gewerbehof" sprechen. Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Sünn. Um 1800 befand sich hier die Sommerwohnung des Direktors des Leopoldstädtischer Theaters, [[Karl Marinelli]]. - Für den in schlechtem Bauzustand befindlichen Sünnhof konnten durch eine 1980 vom Villacher Bauunternehmer Robert Rogner und den Wiener Architekten Josef Krawina und Günther Oberhofer gebildete Gemeinschaft neue Verwendungszwecke gefunden werden; neben einer Verbindung zwischen Landstraße Hauptstraße und Ungargasse konnte auch eine Wegverbindung zwischen Baumannstraße und Pfarrhofgasse hergestellt werden. Durch die 1981-1984 vorgenommene grundlegende Renovierung (bei der allerdings die ursprünglich Architekturpläne, wie etwa der Glasschirm über der gesamten Einkaufpassage und eine Glaskuppel über der „Plaza" am Kreuzungspunkt der beiden Durchgänge nicht realisiert wurden) konnte bei gleichzeitige Revitalisierung vor dem Verfall gerettet werden. Im Sünnhof-Komplex befindet sich das „Hotel Biedermeier im Sünnhof".
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Josef Krawina: Der Sunnhof im 3. Wiener Bezirk. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 2/3 (1984), S. 118 f.  
 
*Josef Krawina: Der Sunnhof im 3. Wiener Bezirk. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 2/3 (1984), S. 118 f.  

Version vom 26. September 2013, 18:35 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Familie Sünn
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Karl Marinelli
PageID 21712
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.09.2013 durch WIEN1.lanm08w07
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 28
  • 13., Ungargasse 13

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48° 12' 13.99" N, 16° 23' 19.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sünnhof (3, Landstraße Hauptstraße 28, Ungargasse 13; öffentlicher Durchgang), ein inmitten der Vorstadt Landstraße befindlicher typischer Biedermeierkomplex mit langgestrecktem Innenhof. 1837 ließ der Rechtsanwalt und Besitzer des Hauses „Zum Kopf an der Landstraße", Carl Sünn, eine Verbindung zum 1823 erbauten Haus in der Ungargasse herstellen. Die nur etwa 17 m schmale und etwa 170 m lange Parzelle wurde sukzessive beidseitig nach innen bebaut, sodaß sich um 1850 in der Mitte ein etwa 5 m breiter und knapp 160 m langer gassen- ähnlich gepflasterter Hof entwickelte, dessen Enge durch die drei bis viergeschossige Verbauung betont wurde. In den ebenerdigen Gewölben arbeiteten Handwerker (Schuster, Schneider, Glaser, Tischler, Steinmetzen, Schlosser, Rahmenmacher, Korbflechter, Blumenbinder, Friseure), die in den darüberliegenden Stockwerken wohnten; man kann daher von einem frühen „Gewerbehof" sprechen. Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Sünn. Um 1800 befand sich hier die Sommerwohnung des Direktors des Leopoldstädtischer Theaters, Karl Marinelli. - Für den in schlechtem Bauzustand befindlichen Sünnhof konnten durch eine 1980 vom Villacher Bauunternehmer Robert Rogner und den Wiener Architekten Josef Krawina und Günther Oberhofer gebildete Gemeinschaft neue Verwendungszwecke gefunden werden; neben einer Verbindung zwischen Landstraße Hauptstraße und Ungargasse konnte auch eine Wegverbindung zwischen Baumannstraße und Pfarrhofgasse hergestellt werden. Durch die 1981-1984 vorgenommene grundlegende Renovierung (bei der allerdings die ursprünglich Architekturpläne, wie etwa der Glasschirm über der gesamten Einkaufpassage und eine Glaskuppel über der „Plaza" am Kreuzungspunkt der beiden Durchgänge nicht realisiert wurden) konnte bei gleichzeitige Revitalisierung vor dem Verfall gerettet werden. Im Sünnhof-Komplex befindet sich das „Hotel Biedermeier im Sünnhof".

Literatur

  • Josef Krawina: Der Sunnhof im 3. Wiener Bezirk. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 2/3 (1984), S. 118 f.
  • Der „Sunnhof". In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 1, 10 (1973), Heft 19, S. 1 f.
  • Walther Brauneis: Der „Sunnhof" - Rettung durch Revitalisierung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 38 (1984), S. 74 f.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 201 f.
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 122, S. 178, S. 250
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3); S. 26
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 396 f.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 88
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 130
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 141
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 85