Rudolf Kassner
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Kassner Rudolf, * 11. September 1873 Großpawlowitz bei Nikolsburg, Mähren (Velke Pavlovice bei Mikulov, CR), † 1. April 1959 Sierre, Wallis, Schweiz, Kulturphilosoph, Schriftsteller. Studierte an den Universitäten Wien und Berlin (Dr. phil. 1896), unternahm Reisen bis nach Indien und 1912 nach Rußland. Zentrum seines Wirkens war (trotz tschechischer Staatsbürgerschaft) Wien; mit den Großen seiner Zeit stand er in regem Briefverkehr. 1933 wurde die Publikation seiner Werke in Deutschland verboten, nach der Annexion Österreichs (1938) erhielt er Schreibverbot. 1945 verlor er den Rest seines Vermögens in der CSR, wurde österreichischer Staatsbürger, dann jedoch von Freunden in die Schweiz geholt, wo er 1945 Vorlesungen an der Universität Zürich hielt und 1946 nach Sierre übersiedelte. Gottfried-Keller-Preis (1949), außerordentlicher Großer Österreichischer Staatspreis (1953); Schiller-Gedächtnispreis Baden-Württemberg (1955), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (1957), Ehrenmitglied des Österreichischen PEN-Zentrums, Dr. h. c. (Univiversität Zürich), korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache. Siehe Rudolf-Kassner-Gasse.
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Gespräche mit Kassner (1960)
- G. Mayer: Rilke und Kassner (1960)
- Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963 , S. 119 f. (Werkverzeichnis)