Rudolf Carl von Slatin: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | |Beruf=Afrikaforscher | ||
+ | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | ||
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− | Rudolph Carl | + | Slatin Pascha Rudolph Carl (1906 Freiherr von), * 13. Juni 1857 Ober-St.-Veit (13), † 14. Oktober 1932 Wien 18, Sternwartestraße 74 (Cottage-Sanatorium; Ober-St.-Veiter Friedhof), Afrikaforscher, Sohn eines getauften jüdischen Kaufmanns. Nahm 1874 eine Stellung in Ägypten an und bereiste den Sudan. 1878 folgte er einem Ruf des englischen Generals Gordon und |
wurde von diesem zum Gouverneur der Provinz Darfur im Sudan gemacht. Im Mahdi-Aufstand wurde er 1883 gefangen und vermochte erst 1895 zu fliehen. Er wurde daraufhin persönlicher Berater von Königin Victoria, nahm als Leiter des militärischen Nachrichtendiensts am Feldzug Kitcheners gegen den Sudan teil und war nach dem Sieg 1900-1914 Generalinspekteur des Anglo-Ägyptischen Sudan. Im Ersten Weltkrieg stand er an der Spitze der österreichischen Kriegsgefangenenhilfe; unter Karl I. führte er geheime Friedensverhandlungen mit England; nach dem Zusammenbruch war er Mitglied der österreichischen Friedensdelegation in St.-Germain. Bürger der Stadt Wien (7. Juni 1932). [[Slatingasse]]. | wurde von diesem zum Gouverneur der Provinz Darfur im Sudan gemacht. Im Mahdi-Aufstand wurde er 1883 gefangen und vermochte erst 1895 zu fliehen. Er wurde daraufhin persönlicher Berater von Königin Victoria, nahm als Leiter des militärischen Nachrichtendiensts am Feldzug Kitcheners gegen den Sudan teil und war nach dem Sieg 1900-1914 Generalinspekteur des Anglo-Ägyptischen Sudan. Im Ersten Weltkrieg stand er an der Spitze der österreichischen Kriegsgefangenenhilfe; unter Karl I. führte er geheime Friedensverhandlungen mit England; nach dem Zusammenbruch war er Mitglied der österreichischen Friedensdelegation in St.-Germain. Bürger der Stadt Wien (7. Juni 1932). [[Slatingasse]]. | ||
Version vom 29. September 2013, 13:50 Uhr
Slatin Pascha Rudolph Carl (1906 Freiherr von), * 13. Juni 1857 Ober-St.-Veit (13), † 14. Oktober 1932 Wien 18, Sternwartestraße 74 (Cottage-Sanatorium; Ober-St.-Veiter Friedhof), Afrikaforscher, Sohn eines getauften jüdischen Kaufmanns. Nahm 1874 eine Stellung in Ägypten an und bereiste den Sudan. 1878 folgte er einem Ruf des englischen Generals Gordon und wurde von diesem zum Gouverneur der Provinz Darfur im Sudan gemacht. Im Mahdi-Aufstand wurde er 1883 gefangen und vermochte erst 1895 zu fliehen. Er wurde daraufhin persönlicher Berater von Königin Victoria, nahm als Leiter des militärischen Nachrichtendiensts am Feldzug Kitcheners gegen den Sudan teil und war nach dem Sieg 1900-1914 Generalinspekteur des Anglo-Ägyptischen Sudan. Im Ersten Weltkrieg stand er an der Spitze der österreichischen Kriegsgefangenenhilfe; unter Karl I. führte er geheime Friedensverhandlungen mit England; nach dem Zusammenbruch war er Mitglied der österreichischen Friedensdelegation in St.-Germain. Bürger der Stadt Wien (7. Juni 1932). Slatingasse.
Literatur
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
- G. Brook-Shepherd: Slatin Pascha. 1972
- G. Brook-Shepherd: Feuer und Schwert im Sudan. Meine Kämpfe mit den Derwischen, meine Gefangenschaft und Flucht 1879-1895. 2 Bände. 1896
- Christine Klusacek: 11 Jahre in den Ketten des Mahdi. In: Rendezvous Wien. Vierteljahreszeitschrift für Freunde Wiens in aller Welt. Wien: Wiener Tourismusverband 1973-1992/93, 29.10.1992, S. 16