Rosenbaumgarten: Unterschied zwischen den Versionen

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Rosenbaumgarten (Schaumburgergrund; 4, Kolschitzkygasse 9). [[Joseph Karl Rosenbaum]] erwarb 1816 aus der Versteigerung der barocken Gartengründe des Starhemberg(Schönburg-)palais zwei Parzellen (CNr. 28 und 29) und ließ auf diesen vom kaiserlichen Hofgärtner [[Franz Antoine de Paula der Ältere|Franz Antoine]] einen Garten anlegen und 1817 von Josef Ortner (dem Rosenbaums Freund Josef Kornhäusel beratend zur Seite stand) eine Sommervilla errichtet (Umgestaltung 1826 durch Heinrich Koch). In den folgenden Jahren wurden zur Freude der sich aus allen Gesellschaftsschichten zusammensetzenden Besucher (zu denen auch Castelli, Gewey, Grillparzer, Langer, Salieri, Weber und Weidmann gehörten) verschiedene Sehenswürdigkeiten errichtet (beispielsweise Kettenbrücke, Sonnenuhr, Schaukel, Glashaus, Denkmäler, gotischer Turm [in dem Rosenbaum allerlei Kuriositäten verwahrte und von dem aus man eine prachtvolle Aussicht genoss]). Rosenbaum besaß ab 1816 auch die Parzelle Schaumburgergrund CNr. 43 (4, Kolschitzkygasse 10; von seiner Witwe Therese 1831 an Klara Burg verkauft). Nach Rosenbaums Tod (1829) verkaufte Therese den Garten 1838 an den Teppichfabrikanten Karl Vogt und dieser 1844 ihn an den Zündholzerfinder Stefan Ladislaus von Romer, der bereits das Starhembergsche Belvedere besaß und auf das gesamte Grundstück das von ihm 1842 begründete St.-Josef-Kinderspital verlegen ließ; im gotischen Turm wurde die Prosektur untergebracht. 1949/1950 trat an dessen Stelle 4, Kolschitzkygasse 9-13) eine Wohnhausanlage.
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Rosenbaumgarten (Schaumburgergrund; 4, Kolschitzkygasse 9).  
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[[Joseph Karl Rosenbaum]] erwarb 1816 aus der Versteigerung der barocken Gartengründe des Starhemberg (Schönburg-)palais zwei Parzellen (Konskriptionsnummer 28 und 29) und ließ auf diesen vom kaiserlichen Hofgärtner [[Franz Antoine de Paula der Ältere|Franz Antoine]] einen Garten anlegen und 1817 von Josef Ortner (dem Rosenbaums Freund Josef Kornhäusel beratend zur Seite stand) eine Sommervilla errichten (Umgestaltung 1826 durch Heinrich Koch).  
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In den folgenden Jahren wurden zur Freude der sich aus allen Gesellschaftsschichten zusammensetzenden Besucher (zu denen auch Castelli, Gewey, Grillparzer, Langer, Salieri, Weber und Weidmann gehörten) verschiedene Sehenswürdigkeiten errichtet (beispielsweise Kettenbrücke, Sonnenuhr, Schaukel, Glashaus, Denkmäler, gotischer Turm [in dem Rosenbaum allerlei Kuriositäten verwahrte und von dem aus man eine prachtvolle Aussicht genoss]).  
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Rosenbaum besaß ab 1816 auch die Parzelle Schaumburgergrund Konskriptionsnummer 43 (4, Kolschitzkygasse 10; von seiner Witwe Therese 1831 an Klara Burg verkauft). Nach Rosenbaums Tod (1829) verkaufte Therese den Garten 1838 an den Teppichfabrikanten Karl Vogt und dieser 1844 ihn an den Zündholzerfinder Stefan Ladislaus von Romer, der bereits das Starhembergsche Belvedere besaß und auf das gesamte Grundstück das von ihm 1842 begründete St.-Josef-Kinderspital verlegen ließ; im gotischen Turm wurde die Prosektur untergebracht. 1949/1950 trat an dessen Stelle 4, Kolschitzkygasse 9-13) eine Wohnhausanlage.
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==Literatur==  
 
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*Alfred Auer (Hg.): Wien und seine Gärten. 1974, S. 67 ff.
 
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 312  
 
*Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 312  
 
*Carl Hofbauer: Die Wieden. 1864, S. 190 ff.
 
*Carl Hofbauer: Die Wieden. 1864, S. 190 ff.
*Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 229 f.  
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*Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 90. Wien 1959-2003, S. 132 f.
 
*Hubert Kaut: Wiener Gärten. 1964, S. 36 f.  
 
*Hubert Kaut: Wiener Gärten. 1964, S. 36 f.  
*Alfred Auer (Hg.): Wien und seine Gärten. 1974, S. 67 ff.
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*Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 229 f.
*Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 90. Wien 1959-2003, S. 132 f.
 

Version vom 18. Dezember 2014, 11:37 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 4
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
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48° 11' 13.91" N, 16° 22' 15.65" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Rosenbaumgarten (Schaumburgergrund; 4, Kolschitzkygasse 9).

Joseph Karl Rosenbaum erwarb 1816 aus der Versteigerung der barocken Gartengründe des Starhemberg (Schönburg-)palais zwei Parzellen (Konskriptionsnummer 28 und 29) und ließ auf diesen vom kaiserlichen Hofgärtner Franz Antoine einen Garten anlegen und 1817 von Josef Ortner (dem Rosenbaums Freund Josef Kornhäusel beratend zur Seite stand) eine Sommervilla errichten (Umgestaltung 1826 durch Heinrich Koch).

In den folgenden Jahren wurden zur Freude der sich aus allen Gesellschaftsschichten zusammensetzenden Besucher (zu denen auch Castelli, Gewey, Grillparzer, Langer, Salieri, Weber und Weidmann gehörten) verschiedene Sehenswürdigkeiten errichtet (beispielsweise Kettenbrücke, Sonnenuhr, Schaukel, Glashaus, Denkmäler, gotischer Turm [in dem Rosenbaum allerlei Kuriositäten verwahrte und von dem aus man eine prachtvolle Aussicht genoss]).

Rosenbaum besaß ab 1816 auch die Parzelle Schaumburgergrund Konskriptionsnummer 43 (4, Kolschitzkygasse 10; von seiner Witwe Therese 1831 an Klara Burg verkauft). Nach Rosenbaums Tod (1829) verkaufte Therese den Garten 1838 an den Teppichfabrikanten Karl Vogt und dieser 1844 ihn an den Zündholzerfinder Stefan Ladislaus von Romer, der bereits das Starhembergsche Belvedere besaß und auf das gesamte Grundstück das von ihm 1842 begründete St.-Josef-Kinderspital verlegen ließ; im gotischen Turm wurde die Prosektur untergebracht. 1949/1950 trat an dessen Stelle 4, Kolschitzkygasse 9-13) eine Wohnhausanlage.

Literatur

  • Alfred Auer (Hg.): Wien und seine Gärten. 1974, S. 67 ff.
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 312
  • Carl Hofbauer: Die Wieden. 1864, S. 190 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 90. Wien 1959-2003, S. 132 f.
  • Hubert Kaut: Wiener Gärten. 1964, S. 36 f.
  • Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 229 f.