Richard Tauber

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Daten zur Person
Personenname Tauber, Richard
Abweichende Namensform Seiffert, Ernst
Titel Kammersänger
Geschlecht männlich
PageID 23253
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Mai 1891
Geburtsort Linz
Sterbedatum 8. Jänner 1948
Sterbeort London
Beruf Sänger (lyrischer Tenor), Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof London-Kensington; Brompton Cemetery
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 2. Gattin Diana NapierDie Verwendung von „2. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Tauber Richard (eigentlich Ernst Seiffert), * 16. Mai 1891 Linz, † 8. Jänner 1948 London (Friedhof Kensington), Sänger (lyrischer Tenor), Komponist, Sohn des Richard Anton Tauber, Schauspieler, und dessen Gattin Elisabeth Seyffert, geborene Denemy, Soubrette, erste Gattin (18. März 1926 Wien) Carlotta Vanconti (Martha Caroline Maria Emilie Xeconty, geborene Wunder, * 30. Jänner 1893 Hamburg; noch im selben Jahr in Berlin Scheidung), zweite Gattin (1936, Kapelle des Schikanederschlössels) Diana Napier (Tauber wohnte beim Ehepaar Lehár; die Lehárs waren auch Trauzeugen; standesamtliche Trauung in London). Nach Ausbildung in Frankfurt und Freiburg und Schauspielerjahren in Graz und Linz debütierte Tauber 1913 als Tamino in Chemnitz, war 1913-1922 an die Staatsoper Dresden engagiert, jedoch ab 1919 auch Mitglied der Berliner Staatsoper. Ab 1924 sang er überwiegend Operetten. 1925 wurde Tauber Mitglied der Staatsoper (wo er mit seiner weichen, nuancenreichen Stimme das Publikum begeisterte), sang zunächst Mozart- Rollen (die er auch bei den Salzburger Festspielen übernahm) und Partien in anderen Opern (beispielsweise Tiefland, Evangelimann, Madame Butterfly). Mit Franz Lehár befreundet, komponierte dieser für ihn Tenorpartien in seinen Operetten; Tauber sang in nahezu allen Operetten Lehárs die Hauptrollen (allein in seiner Glanzpartie aus „Das Land des Lächelns" ist er fast 800mal aufgetreten). Tauber spielte auch mit großem Erfolg Filmrollen und absolvierte Welttourneen. 1938 emigrierte Tauber nach London und erhielt 1940 die britische Staatsbürgerschaft. In den 20er und 30er Jahren war Tauber der bekannteste Tenor der Welt und wurde häufig als „deutscher Caruso" bezeichnet. Bei einem Gastspiel der Staatsoper in London trat er 1947 als Ottavio in „Don Giovanni" zum letzten Mal auf. Er schrieb die Operetten „Der singende Traum" (Uraufführung Wien 31. August 1934), „Old Chelsea" (1942) und „Yours is my Heart" (1946). Bei seinen Aufenthalten in Wien logierte Tauber (wie eine Reihe von Meldezetteln beweist) im allgemeinen im Hotel Bristol

Richard-Tauber-Gasse

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Guenter Poessiger: Die großen Sänger und Dirigenten. Kurzbiographien d. bedeutendsten Sänger u. d. führenden Dirigenten unserer Zeit. München: Heyne 1968, S. 128 ff. (Das Heyne-Sachbuch, 95)
  • Heinz Ludwigg [Hg.]: Richard Tauber. Berlin: O. Elsner 1928 (Gesicht und Maske, 1)
  • Willi Korb: Richard Tauber. Biographie eines unvergessenen Sängers. Wien: Europäischer Verlag 1966
  • Otto Schneidereit: Richard Tauber. Eine Stimme - ein Leben. Berlin: Lied der Zeit, Musikverlag 1976
  • Diana Napier-Tauber: Richard Tauber. London: Art & Educational Publ. 1949
  • Diana Napier-Tauber: My Heart and I. London: Evans Brothers Ltd. 1959
  • Willibald Katzinger [Red.]: Dein ist mein ganzes Herz. Zum 100. Geburtstag von Richard Tauber. Linz: Stadtmuseum Nordico 1991 (Katalog des Stadtmuseums Nordico, 56)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967, S. 182
  • Walter Pass / Gerhard Scheit / Wilhelm Svoboda: Orpheus im Exil. Die Vertreibung der österreichischen Musik von 1938 bis 1945. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995, S. 371