Richard Bienerth: Unterschied zwischen den Versionen

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Richard Bienerth-Schmerling (1915 Graf von), * 2. März 1863 Verona, 13. Juni 1918 Wien 1, Stadiongasse 2 (Hietzinger Friedhof, Gruft Gruppe 5, Nummer 52; in der Obhut der Stadt Wien seit 18. April 1936), Politiker, Sohn des Festungskommandanten Feldzeugmeister Karl Freiherr von Bienert. (Krakau) und seiner Gattin Violetta, der Tochter Anton von Schmerlings.
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Richard Bienerth(1915 Graf von Bienerth-Schmerling), * 2. März 1863 Verona, † 3. Juni 1918 Wien 1, Stadiongasse 2 (Hietzinger Friedhof, Gruft Gruppe 5, Nummer 52; in der Obhut der Stadt Wien seit 18. April 1936), Politiker, Sohn des Festungskommandanten Feldzeugmeister Karl Freiherr von Bienert. (Krakau) und seiner Gattin Violetta, der Tochter [[Anton von Schmerling|Anton von Schmerlings]].
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==Biographie==
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Richard Bienerth studierte am Theresianum, trat 1884 in den politischen Verwaltungsdienst und kam 1886 ins Unterrichtsministerium. Er wurde 1897 Leiter des Präsidialbüros, 1899 auch Vizepräsident des niederösterreichischen Landesschulrats und 1905 Geheimer Rat, im selben Jahr k.k. Unterrichtsminister, 1906 Minister des Innern (als der er 1907 die ersten Wahlen nach dem allgemeinen Männerwahlrecht durchführte) und am 15. November 1908 nach dem Rücktritt von Ministerpräsident [[Max Wladimir von Beck]] dessen Nachfolger; er bildete ein aus Beamten und Parlamentariern zusammengesetztes Kabinett. Bis zu den Parlamentswahlen 1911 dominierte die Christlichsoziale Partei, die sich als Vertreterin der dynastischen Reichspolitik verstand. Ausgleichsversuche, die Bienerth-Schmerling zwischen Deutschen und Tschechen versuchte, scheiterten; seine Wirtschaftspolitik war erfolgreicher. Die Wahlen von 1911 brachten nach dem Tod [[Karl Lueger|Luegers]] 1910 die Christlichsozialen nur mehr auf Rang 2 der Fraktionen (Rang 1 nahmen nun die Sozialdemokraten ein). Bienerth-Schmerling schied am 26. Juni 1911 aus dem Amt und wurde vom Kaiser anschließend bis 1915 als Nachfolger von [[Erich Kielmansegg|Erich Graf Kielmansegg]] zum Statthalter von Niederösterreich berufen. Ehrenbürger der Stadt Wien (28. März 1916) für sein ersprießliches Wirken als Statthalter zugunsten der Stadt.
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Studierte am Theresianum, trat 1884 in den politischen Verwaltungsdienst und kam 1886 ins Unterrichtsministerium. Bienerth-Schmerling wurde 1897 Leiter des Präsidialbüros, 1899 auch Vizepräsident des niederösterreichischen Landesschulrats und 1905 Geheimer Rat, im selben Jahr Unterrichtsminister, 1906 Minister des Inneren (als der er 1907 die ersten Wahlen nach dem allgemeinen Wahlrecht durchführte) und am 15. November 1908 nach dem Rücktritt von Ministerpräsident [[Max Wladimir von Beck]] dessen Nachfolger; er bildete ein aus Beamten und Parlamentariern zusammengesetztes Kabinett. Bis zu den Parlamentswahlen 1911 dominierte die Christlichsoziale Partei, die sich als Vertreterin der dynastischen Reichspolitik verstand. Ausgleichsversuche, die Bienerth-Schmerling zwischen Deutschen und Tschechen versuchte, scheiterten; seine Wirtschaftspolitik war erfolgreicher. Die Wahlen von 1911 brachten (nach dem Tod [[Karl Lueger|Luegers]] 1910) den Christlichsozialen eine Niederlage und den Sozialdemokraten Erfolge. Bienerth-Schmerling schied am 26. Juni 1911 aus dem Amt und war anschließend bis 1915 Statthalter von Niederösterreich (Nachfolger von [[Erich Graf Kielmansegg]]). Ehrenbürger der Stadt Wien (28. März 1916) für sein ersprießliches Wirken als Statthalter zugunsten der Stadt.
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++a687b53d-1d27-4d61-97b4-03346ee7b432VERA#Akt_____a687b53d-1d27-4d61-97b4-03346ee7b432VERA Meldezettel von Richard Bienerth-Schmerling (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrparte/content/pageview/3151562 Wienbibliothek digital: Partezettel]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
*Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
 
*Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  
*Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 15. Wien 1959-2003, S. 93
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*Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien. Dez. 1964 - Febr. 1965. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1965 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 93
*Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 64. Wien 1959-2003, S. 207
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*Kaiser Franz Joseph von Oesterreich oder Der Verfall eines Prinzips. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 28. März 1980 bis 15. März 1981. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1980] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 64), S. 207
 
*Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)  
 
*Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)  
 
*Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 320 f.
 
*Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 320 f.
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*Reichspost, 03.06.1918
 
*Reichspost, 03.06.1918
 
*Neue Freie Presse. Abendblatt. Wien, 03.06.1918
 
*Neue Freie Presse. Abendblatt. Wien, 03.06.1918
*Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 09.0.1963
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*Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 09.03.1963

Aktuelle Version vom 23. November 2022, 15:24 Uhr

Richard Bienerth-Schmerling
Daten zur Person
Personenname Bienerth, Richard
Abweichende Namensform Bienerth-Schmerling, Richard
Titel Dr. iur., Graf, Geheimer Rat, Freiherr, (ab 1915) Graf
Geschlecht männlich
PageID 11382
GND 116165650
Wikidata Q79052
Geburtsdatum 2. März 1863
Geburtsort Verona
Sterbedatum 3. Juni 1918
Sterbeort Wien
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum 6. Juni 1918
Friedhof Friedhof Hietzing
Grabstelle Gruppe 5, Nummer 52
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Richardbienerthschmerling.jpg
Bildunterschrift Richard Bienerth-Schmerling
  • 1., Stadiongasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 28. März 1916)
  • Großkreuz des Leopold-Ordens
  • Ritter des Franz Joseph-Ordens
  • Großkreuz des St. Stephans-Ordens
  • Ritter des Ordens der Eisernen Krone erster Klasse


  • Vizepräsident des Niederösterreichischen Landesschulrates (1899 bis 1905)
  • Minister für Unterricht (1905)
  • Minister für Inneres (1906)
  • Ministerpräsident (1908 bis 26.06.1911)
  • Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates )
  • Statthalter von Niederösterreich (1911 bis 1915)

Richard Bienerth, (1915 Graf von Bienerth-Schmerling), * 2. März 1863 Verona, † 3. Juni 1918 Wien 1, Stadiongasse 2 (Hietzinger Friedhof, Gruft Gruppe 5, Nummer 52; in der Obhut der Stadt Wien seit 18. April 1936), Politiker, Sohn des Festungskommandanten Feldzeugmeister Karl Freiherr von Bienert. (Krakau) und seiner Gattin Violetta, der Tochter Anton von Schmerlings.

Biographie

Ehrenbürgerurkunde für Richard Graf Bienert-Schmerling mit einer Allegorie der Vindobona, 1916

Richard Bienerth studierte am Theresianum, trat 1884 in den politischen Verwaltungsdienst und kam 1886 ins Unterrichtsministerium. Er wurde 1897 Leiter des Präsidialbüros, 1899 auch Vizepräsident des niederösterreichischen Landesschulrats und 1905 Geheimer Rat, im selben Jahr k.k. Unterrichtsminister, 1906 Minister des Innern (als der er 1907 die ersten Wahlen nach dem allgemeinen Männerwahlrecht durchführte) und am 15. November 1908 nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Max Wladimir von Beck dessen Nachfolger; er bildete ein aus Beamten und Parlamentariern zusammengesetztes Kabinett. Bis zu den Parlamentswahlen 1911 dominierte die Christlichsoziale Partei, die sich als Vertreterin der dynastischen Reichspolitik verstand. Ausgleichsversuche, die Bienerth-Schmerling zwischen Deutschen und Tschechen versuchte, scheiterten; seine Wirtschaftspolitik war erfolgreicher. Die Wahlen von 1911 brachten nach dem Tod Luegers 1910 die Christlichsozialen nur mehr auf Rang 2 der Fraktionen (Rang 1 nahmen nun die Sozialdemokraten ein). Bienerth-Schmerling schied am 26. Juni 1911 aus dem Amt und wurde vom Kaiser anschließend bis 1915 als Nachfolger von Erich Graf Kielmansegg zum Statthalter von Niederösterreich berufen. Ehrenbürger der Stadt Wien (28. März 1916) für sein ersprießliches Wirken als Statthalter zugunsten der Stadt.


Quellen

Literatur

  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien. Dez. 1964 - Febr. 1965. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1965 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 93
  • Kaiser Franz Joseph von Oesterreich oder Der Verfall eines Prinzips. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 28. März 1980 bis 15. März 1981. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1980] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 64), S. 207
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 320 f.
  • Wiener Zeitung, 03.06.1918
  • Reichspost, 03.06.1918
  • Neue Freie Presse. Abendblatt. Wien, 03.06.1918
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 09.03.1963