Raoul Aslan: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2014, 23:53 Uhr

Datei:Raoulaslan.jpg
Raoul Aslan (Rollenbild)
Daten zur Person
Personenname Aslan, Raoul
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspieler
Geschlecht männlich
PageID 27660
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Oktober 1886
Geburtsort Saloniki
Sterbedatum 17. Juni 1958
Sterbeort Litzlberg
Beruf Schauspieler, Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Grinzing;
Grabstelle

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Bildname Raoulaslan.jpg
Bildunterschrift Raoul Aslan (Rollenbild)
  • 3., Weyrgasse 9 (Wohnadresse)
  • 9., Strudlhofgasse 13 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmitglied des Burgtheaters (Verleihung: 1946)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1946)

  • Direktor des Burgtheaters (1945 bis 31.05.1947)

Aslan Raoul, * 16. Oktober 1886 Saloniki, † 17. Juni 1958 Litzlberg, Attersee (Grinzinger Friedhof, An der Wand 24, Widmung ehrenhalber 21. Juni 1958), Schauspieler. Sohn eines Großgrundbesitzers armenischer Herkunft (Tabakpflanzungen in Anatolien) und dessen italienischer Gattin (geborene Paladini), kam Aslan 1897 nach Wien, erhielt französische Erziehung (Volksschule 1, Johannesgasse; Gymnasium Hietzing; Piaristenkonvent Horn, Niederösterreich). Voller Theaterbegeisterung fasste er den Entschluss, den Schauspielberuf zu ergreifen, ging 1906 als Volontär ans Hamburger Schauspielhaus und nahm Unterricht bei der Tragödin Franziska Ellmenreich. Spielte in der Folge in St. Pölten, Teplitz-Schönau, Karlsbad, Graz und 1911-1917 am Stuttgarter Hoftheater, wo er große Erfolge feierte, kehrte dann nach Wien zurück (Deutsches Volkstheater; Debüt 11. August 1917: Gabriel Schilling) und folgte 1920 einem Ruf Albert Heines ans Burgtheater (Debüt 1. September; erste große Rolle 1920: Hamlet), dem er bis zu seinem Tod treu blieb. Aslan war ein Meister der Sprechtechnik (sonores, ausdrucksvolles Organ), besaß eine ungewöhnliche Persönlichkeit, war ein hervorragender Darsteller klassischer Helden- und Charakterrollen (Nathan, Geßler, Götz, Orest, Ödipus, Franz Moor), erbrachte aber auch bemerkenswerte Regieleistungen ("Das Salzburger große Welttheater", "Iphigenie auf Tauris", "Torquato Tasso"). Weitere Hauptrollen: Coriolanus (1922), Antonius ("Antonius und Cleopatra", 1923), Marquis Posa (1926), Mephistopheles (1928), Herzog ("Maß für Maß", 1930), Othello (1935), Jacques ("Wie es euch gefällt", 1936), Philipp II. ("Don Karlos", 1938), Klemens VIII. ("Heroische Leidenschaften", 1939), Faust ("Don Juan und Faust", 1941), Bolingbroke ("Das Glas Wasser", 1945). 1929 wurde Aslan als Erster zum Kammerschauspieler ernannt. Nach der Befreiung Wiens übernahm Aslan die Direktion des Burgtheaters (1945-1948). In seinen letzten Lebensjahren sah man Aslan als Questenberg (Wallenstein), Kalb (Kabale und Liebe), Andreas (Fiesco), Attinghausen (Wilhelm Tell) und alten Klingsberg. In der Eröffnungsvorstellung des Burgtheaters am 15. Oktober 1955 spielte er den Horneck in "König Ottokars Glück und Ende"; in dieser Rolle ist er auch zum letzten Mal aufgetreten. Aslan absolvierte zahlreiche Gastspiele im Ausland und widmete sich auch der Rundfunk- und Filmtätigkeit; in seiner Freizeit beschäftigte er sich gerne mit religionswissenschaftlichen und okkultistischen Fragen. Ehrenmitglied des Burgtheaters (1946), Ehrenring der Stadt Wien (1946); Ölporträt von Franz Eisner (als Caesar) beziehungsweise Erich Probst (Herzog in "Maß für Maß") sowie Büste von Andre Roder im Burgtheater. Er wohnte unter anderem 3, Weyrgasse 9 (1925-1934), und 9, Strudlhofgasse 13 (1934-1958; Gedenktafel, enthüllt 16. Oktober 1959). Aslangasse, Aslan-Gedenktafel.

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd. (Rollenverzeichnis)
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 13. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1935
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Erhard Buschbeck: Raoul Aslan und das Burgtheater. Wien: Müller 1946
  • Didier Aslan: Ein Lebensbericht über Raoul Aslan. Wien [u.a.]: Frick 1953
  • Oskar Maurus Fontana: Wiener Schauspieler. Von Mitterwurzer bis Maria Eis. Wien: Amandus-Edition 1948
  • Fred Hennings: Heimat Burgtheater. Band 2. Wien [u.a.]: Herold 1974, S. 147 ff.
  • Fred Hennings: Heimat Burgtheater. Band 3. Wien [u.a.]: Herold 1974, S. 102 ff., 149 ff.
  • Herta David: Aslans Direktionszeit am Burgtheater. Diss. Univ. Wien. Wien 1966
  • Raoul Aslan: Begegnung im Licht. Briefwechsel mit Tonio Riedl. Hg. von Margarete Gruber. Wien: Braumüller 1978
  • György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 03.10.1986
  • Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 41 (Hauptrollen)
  • Wiener Zeitung, 19.06.1958
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums, Sonderheft Mai 1966, S. 14
  • Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund. Wien: Museumsverein Alsergrund, Heft 31, S. 2
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 46
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 52
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972