Pocken

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Pocken. Als epidemische Krankheit kosteten die Pocken bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Österreich jährlich viele tausend Menschenleben und verschonten 1711 nicht einmal das Leben Josephs III, später dreier Töchter Maria Theresias und beider Gattinnen Josephs II.; an der zweiten Frau Josephs infizierte sich 1767 sogar Maria Theresia selbst, überstand die Krankheit aber, wenn auch durch Narben entstellt. 1768 brachte der Holländer Jan Ingen-Housz die Methode der Variolisation (Einimpfung echten Pockeneiters) nach Wien. Maria Theresia ließ von ihm mehrere ihrer Kinder erfolgreich impfen. 1796 entwickelte Edward Jenner in London die Methode der Überimpfung von Kuhpockeneiter (Vaccination), die 1799 nach Wien gelangte, wo sie von Pasqual Joseph Ferro, dem Sanitätsreformer bei der Niederösterreichischen Landesregierung, Jean de Carro und Aloisio (Luigi) Careno verbreitet wurde (erste Stadt auf dem europäischen Kontinent). 1802 wurde an der medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus unter der Leitung von Johann Peter Frank die erste öffentliche Impfung durchgeführt. 1802 wurde die Variolisation verboten, in der Findelanstalt und im Kinderkrankeninstitut wurden die ersten Impfstellen (Vaccination) Österreichs eingerichtet.

Literatur

  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 28 ff.
  • Anton Johann Rechberger: Vollständige Geschichte der Einimpfung der Blattern in Wien nebst der besten Art selbe vorzunehmen. 1788
  • Luigi Careno: Belehrung an das Volk, um sich vor der Ansteckung der Blattern zu hüten. Nebst praktischer Anleitung zur Einimpfung derselben. 1797
  • Blatternimpfungs-Anstalt. In: Wiener Zeitung. Nr. 22/1799, S. 6 f.
  • Jean de Carro: Observations et experiences sur l'inoculation de la vaccine. 1801
  • Joseph von Portenschlag-Ledermayer: Ein Beitrag zur Geschichte der Kuhpocke in Österreich. 1801
  • Pascal Joseph von Ferro: Circulare von der k. an die k. k. Landesregierung in Österreich unter der Enns. Die Schutzpockenimpfung wird dringend empfohlen. In: Wiener Zeitung 1805. Anhang zu Nr. 104, S. 5613
  • Marius Kaiser: Edward Jenner und sein Einfluß auf die Blatternschutzimpfung in Österreich. In: Wiener klinische Wochenschrift 58. Wien / New York: Springer 1946, S. 301 ff.
  • Leopold Schönbauer: 150 Jahre Blatternschutz. In: Wiener klinische Wochenschrift 58. Wien / New York: Springer 1946, S. 305 ff.
  • Anonym: Dr. Pasqual Josef R. v. Ferro, der Begründer der Kuhpockenimpfung in Österreich. In: Das österreichische Sanitätswesen 8. 1896, S. 438 ff.
  • Gustav Hay: Jenner und die Blattern-Schutzimpfung. In: Wiener medizinische Wochenschrift 46. Wien: Springer 1896, S. 885 ff.
  • Eugen Stransky: Beiträge zur Geschichte der Pockenschutzimpfung in Wien. In: Wiener medizingeschichtliche Beiträge, Heft 3, Abschnitt 1. 1937
  • Helmut Wyklicky: Die Beschreibung und Beurteilung einer Blatternerkrankung im Jahre 1711. In: Wiener klinische Wochenschrift 69. Wien / New York: Springer 1957, Nr. 51;
  • Helmut Wyklicky: Zur Geschichte der Impfung. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte 1987. Heft 41, S. 359 f.
  • Emil Marringer: Bericht über die Blatternepidemie in Wien im Jahr 1907. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte 1908. Heft 21, Nr. 11.