Plan von Wien mit seinen Barrikaden und sechs Detailansichten (1848): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Karte
 
{{Karte
 +
|Entwurf=Nein
 
|Art der Karte=Plan
 
|Art der Karte=Plan
 
|Originaltitel=ERINNERUNG AN WIEN MIT SEINEN BARRICADEN / am 26-27 u. 28ten Mai 1848.
 
|Originaltitel=ERINNERUNG AN WIEN MIT SEINEN BARRICADEN / am 26-27 u. 28ten Mai 1848.
Zeile 7: Zeile 8:
 
|Ausfertigung=Lithographie
 
|Ausfertigung=Lithographie
 
|Kartenzeichner=H. Sommer
 
|Kartenzeichner=H. Sommer
|Objektbezug=Langes 19. Jahrhundert
+
|Objektbezug=Langes 19. Jahrhundert; Revolution 1848; Karten
 
|Bildname=HMW 020234.jpg
 
|Bildname=HMW 020234.jpg
 
|Bildunterschrift=Plan von Wien mit seinen 160 Barricaden, 1848
 
|Bildunterschrift=Plan von Wien mit seinen 160 Barricaden, 1848
Zeile 13: Zeile 14:
 
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
}}
 
}}
Kein politisches Ereignis des 19. Jahrhunderts löste eine derart umfangreiche Bildproduktion aus, wie die europaweiten Aufstände und Revolutionen des Jahres 1848. Die neue Drucktechnik der Lithografie, der Wegfall der [[Zensur]] und das Bedürfnis nach schneller Information über die sich überstürzenden Ereignisse führten auch in Wien zum Erscheinen von tausenden Bilddokumenten innerhalb weniger Monate.  
+
Kein politisches Ereignis des [[Langes 19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] löste eine derart umfangreiche Bildproduktion aus wie die europaweiten Aufstände und Revolutionen des Jahres 1848. Die neue Drucktechnik der Lithografie, der Wegfall der [[Zensur]] und das Bedürfnis nach schneller Information über die sich überstürzenden Ereignisse führten auch in Wien zum Erscheinen von tausenden Bilddokumenten innerhalb weniger Monate.  
  
Ein Höhepunkt der Ereignisse in Wien waren die "Barrikadentage" am 26., 27. und 28. Mai, als sich die Studenten gegen die angedrohte Auflösung ihrer bewaffneten Einheit, der [[Akademische Legion|Akademischen Legion]], erfolgreich wehrten. Sie riefen [[Nationalgarde|Nationalgardisten]] und Arbeiter aus den [[Vorstädte]]n zu Hilfe und errichteten im heutigen [[1|ersten Bezirk]] mehr als 160 Barrikaden. Das aufregende, letztlich friedlich ablaufende Geschehen hatte für die Beteiligten einen großen Erlebniswert, der zusätzlich durch den Umstand, dass man die Barrikaden auch in den Nächten gemeinsam bewachte, gesteigert wurde.  
+
Ein Höhepunkt der Ereignisse in Wien waren die "Barrikadentage" am 26., 27. und 28. Mai, als sich die Studenten gegen die angedrohte Auflösung ihrer bewaffneten Einheit, der [[Akademische Legion (1848)|Akademischen Legion]], erfolgreich wehrten. Sie riefen [[Nationalgarde|Nationalgardisten]] und Arbeiter aus den [[Vorstädte]]n zu Hilfe und errichteten im heutigen [[1|ersten Bezirk]] mehr als 160 Barrikaden. Das aufregende, letztlich friedlich ablaufende Geschehen hatte für die Beteiligten einen großen Erlebniswert, der zusätzlich durch den Umstand, dass man die Barrikaden auch in den Nächten gemeinsam bewachte, gesteigert wurde.  
  
Das vorliegende Blatt sollte nicht nur über das Geschehen informieren, es war auch als Erinnerung für die "Dabeigewesenen" gedacht. Ein Plan der Stadt, in den minutiös jede einzelne Straßensperre eingetragen ist, ist von Darstellungen einzelner Barrikaden umgeben: darunter etwa auf dem [[Fleischmarkt]] (links oben) oder Am [[Lugeck]] (rechts oben). Über der Plandarstellung zeigen Arbeiter, Student und Nationalgardist demonstrativ ihre Einigkeit.  
+
Das vorliegende Blatt sollte nicht nur über das Geschehen informieren, es war auch als Erinnerung für die "Dabeigewesenen" gedacht. Ein [[Plan]] der Stadt, in den minutiös jede einzelne Straßensperre eingetragen ist, ist von Darstellungen einzelner Barrikaden umgeben: darunter etwa auf dem [[Fleischmarkt]] (links oben) oder Am [[Lugeck]] (rechts oben). Über der Plandarstellung zeigen Arbeiter, Student und Nationalgardist demonstrativ ihre Einigkeit.  
 
[[Datei:HMW_020234_Ausschnitt.jpg|390px|thumb|right|Detailansicht des Plans von Wien]]  
 
[[Datei:HMW_020234_Ausschnitt.jpg|390px|thumb|right|Detailansicht des Plans von Wien]]  
  
 
==Quelle==
 
==Quelle==
* Wien Museum, Inv.Nr. 20.234
+
* [https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/514-erinnerung-an-wien-mit-seinen-barricaden-am-26-27-u-28ten-mai-1848-plan-von-wien-mit-seinen-160-barrikaden-und-7-einzeldarstellungen-fleischmarkt-lugeck-rotenturmstrasse-freyung-sonnenfelsgasse-stephansplatz-postgasse/ Wien Museum, Inv.Nr. 20.234]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2023, 11:12 Uhr

Plan von Wien mit seinen 160 Barricaden, 1848
Daten zur Karte
Art der Karte Plan
Originaltitel ERINNERUNG AN WIEN MIT SEINEN BARRICADEN / am 26-27 u. 28ten Mai 1848.
Beschreibung Lithografie: Gustav Veith

Kreidelithografie, 34,5 x 38,9 cm

Erscheinungsjahr 1848
Ausfertigung Lithographie
Maßstab 1:
Ausrichtung
Kartenzeichner H. Sommer
Orte
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Revolution 1848, Karten
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Letzte Änderung am 24.10.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname HMW 020234.jpg
Bildunterschrift Plan von Wien mit seinen 160 Barricaden, 1848

Kein politisches Ereignis des 19. Jahrhunderts löste eine derart umfangreiche Bildproduktion aus wie die europaweiten Aufstände und Revolutionen des Jahres 1848. Die neue Drucktechnik der Lithografie, der Wegfall der Zensur und das Bedürfnis nach schneller Information über die sich überstürzenden Ereignisse führten auch in Wien zum Erscheinen von tausenden Bilddokumenten innerhalb weniger Monate.

Ein Höhepunkt der Ereignisse in Wien waren die "Barrikadentage" am 26., 27. und 28. Mai, als sich die Studenten gegen die angedrohte Auflösung ihrer bewaffneten Einheit, der Akademischen Legion, erfolgreich wehrten. Sie riefen Nationalgardisten und Arbeiter aus den Vorstädten zu Hilfe und errichteten im heutigen ersten Bezirk mehr als 160 Barrikaden. Das aufregende, letztlich friedlich ablaufende Geschehen hatte für die Beteiligten einen großen Erlebniswert, der zusätzlich durch den Umstand, dass man die Barrikaden auch in den Nächten gemeinsam bewachte, gesteigert wurde.

Das vorliegende Blatt sollte nicht nur über das Geschehen informieren, es war auch als Erinnerung für die "Dabeigewesenen" gedacht. Ein Plan der Stadt, in den minutiös jede einzelne Straßensperre eingetragen ist, ist von Darstellungen einzelner Barrikaden umgeben: darunter etwa auf dem Fleischmarkt (links oben) oder Am Lugeck (rechts oben). Über der Plandarstellung zeigen Arbeiter, Student und Nationalgardist demonstrativ ihre Einigkeit.

Detailansicht des Plans von Wien

Quelle

Literatur

  • Bürgersinn und Aufbegehren. Biedermeier und Vormärz in Wien, 1815–1848 (Ausstellungkatalog Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1987, Kat.Nr. 18.2.32
  • Walter Öhlinger: Wien 1848. Eine Chronologie der Ereignisse, in: 1848 – „das tolle Jahr“. Chronologie einer Revolution (Ausstellungskatalog Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1998, S. 8-19.
  • Walter Öhlinger: Barrikaden-Reportage. In: Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museums). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 118.