Plácido Domingo: Unterschied zwischen den Versionen

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Placido Domingo, * 21. Jänner 1941 Madrid, Sänger.
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Plácido Domingo, * 21. Jänner 1941 Madrid, Sänger.
  
 
==Biographie==
 
==Biographie==

Version vom 16. Juni 2015, 16:05 Uhr

Daten zur Person
Personenname Domingo, Plácido
Abweichende Namensform Domingo, Placido
Titel Kammersänger
Geschlecht männlich
PageID 38615
GND 118680242
Wikidata
Geburtsdatum 21. Jänner 1941
Geburtsort Madrid
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Sänger, Dirigent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.06.2015 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 15. April 1994, Übernahme: 6. Mai 1994)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 21. April 1987, Übernahme: 13. Mai 1987)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 20. Mai 2007)
  • Honorary Knighthood (Übernahme: 2002)
  • Commandeur de la Legion d'Honneur (Übernahme: 2002)
  • Presidential Medal of Freedom (Übernahme: 2002)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • Bambi (Verleihung: 2008)
  • Birgit-Nilsson-Preis (Verleihung: 2009)
  • Mensch des Jahres (Verleihung: 2010)
  • Ehrenring der Wiener Staatsoper (Verleihung: 15. November 2012)


Plácido Domingo, * 21. Jänner 1941 Madrid, Sänger.

Biographie

Domingo wuchs ganz in einem der spanischen Operettentradition, der Zarzuela, verbundenen Haus auf, wo er auch seine ersten musikalischen Eindrücke und die erste sängerische Formung genoss. Beide Eltern waren Musiker und erreichten als Sänger lokale Berühmtheit.

1949 ging die Familie nach Mexiko, wo man sich für mehrere Jahre niederließ. Mit 14 Jahren kam Plácido Domingo an das Nationalkonservatorium in Mexico City, wo er neben den musikalischen Grundausbildungen auch in Instrumentalfächern (Violine, Klavier) unterrichtet wurde. Mit 16 Jahren verließ er das Elternhaus, heiratete, ein Jahr später wurde sein erster Sohn geboren, doch die Ehe hielt kaum zwei Jahre lang. Domingo arbeitete nun zunächst als Liedbegleiter, dann als Zarzuela-Sänger (vorerst als Bariton), er nahm bei mehreren Lehrern weiter Gesangsunterricht und verlegte sich ganz auf die Sängerlaufbahn des lyrischen und heldenhaften Tenors. Während dieser Zeit trat Domingo auch gelegentlich als Korrepetitor und als Dirigent kleinerer Bühnenproduktionen auf.

1959 wurde er erstmals, allerdings nur für Nebenrollen, an die Nationaloper von Mexiko engagiert. 1960 sang er seine erste Hauptrolle in Mexiko, nämlich den Danilo in der “Lustigen Witwe“, im darauf folgenden Jahr stand er in seiner ersten Hauptpartie in einer Oper (Alfredo in “La Traviata“) auf dieser Bühne. Neben Opern sang er auch Musicals und trat im Fernsehen auf. Eine Reihe von Tourneen führte ihn über mehrere Bühnen des Landes, 1961 auch in die Vereinigten Staaten, wo er auf mehreren Bühnen des Südens auftrat.

1962 heiratete er Marta Ornelas, eine Mezzosopranistin. Domingo erarbeitete sich in dieser Zeit die wichtigsten Partien seines Faches. Mittels eines Stipendiums ging er mit seiner Frau im selben Jahr nach Israel. Hier sang er bis 1965 fast alle jene Rollen, die ihn später weltberühmt machten.

Im Herbst 1965 kehrte er in die USA zurück, debütierte anlässlich der Neueröffnung der New York City Opera und hatte im November in Marseille seinen Erstauftritt in Europa. Er blieb zunächst der New York City Opera verpflichtet, trat aber währenddessen (Jänner 1967) zum ersten Mal auch in Hamburg auf, debütierte im Mai desselben Jahres als Don Carlos in Wien, wo er auch im Folgejahr mehrere Opernabende gab, und wurde im Herbst 1968 an die Metropolitan Opera in New York verpflichtet In den 1970er Jahren sang er an fast allen bedeutenden Bühnen der Welt, obgleich er den Häusern in New York, London, Hamburg und Wien ganz besonders verpflichtet blieb. Er wirkte in Salzburg, er erweiterte sein Repertoire vom französischen und italienischen Fach auch auf jenes der deutschen Heldentenorpartien aus. Mittlerweile hat er 146 verschiedene Rollen gesungen – eine Anzahl, die bislang von keinem anderen Tenor erreicht worden ist.

Seine Weltberühmtheit verdankt Domingo aber vor allem seinen vielen, zumeist hervorragenden Operneinspielungen für Schallplatten, dann seinen Fernsehauftritten und ganz besonders seiner Mitwirkung in Opernverfilmungen, wo er sich unter erstklassigen Regisseuren (etwa Franco Zeffirelli) auch als wandlungsfähiger und ausdrucksstarker Schauspieler erweist (etwa “Carmen“, “La Traviata“ oder “Otello“).

Domingo trat auch als Konzertsänger auf, sang spanische Musik und das gehobene Unterhaltungsfach. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 gab Domingo gemeinsam mit seinen Kollegen José Carreras und Luciano Pavarotti ein viel beachtetes Open-Air-Konzert in den Römischen Caracalla-Thermen. Der Erlös wurde karitativen Zwecken gespendet. Aufgrund des großen Erfolges traten “Die drei Tenöre“ in den 1990er Jahren immer wieder an Großveranstaltungsplätzen wie Stadien, Freiluftbühnen oder Stätten mit historischem Ambiente auf und brachten damit die klassische Musik und insbesondere die Oper einem Millionenpublikum näher. 1992 war er neben Diana Ross und José Carreras einer der Protagonisten des ersten “Christmas in Vienna“-Konzerts im Wiener Rathaus, an dem er auch in den folgenden Jahren mit wechselnder Besetzung mitwirkte.

Wiederholt sang Domingo auch Bariton-Rollen. So gehören etwa der Rigoletto (den er auch in einer Fernsehverfilmung an den Originalschauplätzen in Mantua verkörpert hat), Simon Boccanegra und Nabucco zu seinem Repertoire.

Plácido Domingo verkörpert jenen Typus des internationalen Stars, der ungebunden an ein Ensemble sich zwischen den Bühnen mehrerer Kontinente bewegt, der eigene Publicity-Abteilungen hinter sich hat, dessen Leben und Arbeiten in der Boulevardpresse ebenso wie in den Fachzeitschriften breit mitgeteilt werden und dessen Aktionen (etwa sein Eintreten für die Opfer des Erdbebens von Mexiko 1985 oder der Opfer des Hurrikans in New Orleans 2005) ein weit über seinen Beruf gehendes Echo finden.

Domingo war und ist daneben auch als Opernmanager tätig und gehört dem Direktorium der Oper von Los Angeles an. Besonderes Anliegen ist ihm die Nachwuchsförderung. So ist er etwa Initiator mehrere Gesangswettbewerbe und gründete 1992 und 1993 Förderprogramme für Nachwuchssänger in Valencia und in Los Angeles.

Eine Spezialität des Sängers ist es auch, selbst am Dirigentenpult zu stehen. Fernsehaufzeichnungen seiner Kapellmeisterarbeit insbesondere in "Die Fledermaus", die er auch neun Mal an der Wiener Staatsoper geleitet hat, weisen ihn als kompetenten und vielseitigen Musiker aus. In Wien dirigierte er außerdem fast alle populären Verdi- und Puccini–Opern, 2013 stand er jedoch bei “Roméo et Juliette“ von Gounod am Pult der Staatsoper. Außer Opern dirigierte er auch symphonische Werke mit Spitzenorchestern wie den Wiener und den Berliner Philharmonikern.


Literatur

Links