Philomena Haas

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Daten zur Person
Personenname Haas, Philomena
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 47240
GND
Wikidata
Geburtsdatum 4. Juli 1881
Geburtsort Damtschach (Kärnten)
Sterbedatum 24. November 1973
Sterbeort Wien
Beruf Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, SDAP
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle POLAR
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Recherche
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 20., Winarskystraße 18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Victor-Adler-Plakette
  • Goldene Nadel des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer

  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (24.05.1932 bis 12.02.1934)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (18.12.1946 bis 10.12.1954)
  • Engagement in der sozialdemokratischen Frauenbewegung (1909)

Philomena Haas, * 4. Juli 1881 Damtschach (Kärnten), † 24. November 1973 Wien, Politikerin.

Biografie

Philomena Haas stammte aus einer verarmten Kärntner Kleinbauernfamilie. Sie besuchte die örtliche Dorfschule, verließ aber bereits als 14jährige ihr Elternhaus und verdiente ihren Lebensunterhalt als Hausgehilfin und Verkäuferin. 1898 kam sie nach Wien. Mit dem Eisendreher und Brigittenauer Bezirksrat Josef Trexler († 1928) hatte sie vier Kinder. Ihr ältester Sohn war der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Otto Haas, der im August 1944 im Landesgericht Wien hingerichtet wurde.

Ab 1909 war Philomena Haas in der Frauenorganisation Brigittenau aktiv und zählte zu deren ersten Mitgliedern. Bis 1934 übernahm sie in ihrem Wohnbezirk verschiedene Funktionen. Die Aktivitäten erstreckten sich vom Austragen der von Franz Schuhmeier herausgegebenen "Volkstribüne" über das Engagement im Arbeiter-Abstinentenbund bis hin zur Leitung der Frauenorganisation im Bezirk ab 1922. Zudem war ihre Wohnung in den 1930er Jahren Treffpunkt sozialistischer Jugendlicher und linker Intellektueller, in der sich die Freunde ihres Sohnes Otto, darunter auch Karl Popper, trafen. Von 24. Mai 1932 bis 12. Februar 1934 vertrat Philomena Haas den 20. Bezirk im Wiener Gemeinderat, wo sie im Ausschuss für Technische Angelegenheiten tätig war.

Darüber, wie es ihr während der Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes erging, liegen keine Informationen vor. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie in Zusammenhang mit der Widerstandstätigkeit ihres Sohnes verfolgt. Philomena Haas wurde am 23. September 1942 wegen des Verdachts, seine "staatsfeindlichen Bestrebungen" durch "aktive Mitarbeit gefördert zu haben", festgenommen und am 15. Dezember 1943 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "Rundfunkverbrechens" zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wurde am 12. Februar 1945 von sowjetischen Truppen aus einem Gefängnis in Mitteldeutschland befreit.

Nach ihrer Rückkehr nach Wien wirkte sie beim Aufbau der Bezirksorganisation Brigittenau mit. In der Zweiten Republik gehörte sie von 18. Dezember 1946 bis 10. Dezember 1954 dem Wiener Gemeinderat an.


Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Haas, Philomena [Signatur: TP 017416]
  • Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 30. Juli 1932). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1932
  • ANNO: Unsere Toten. In: Arbeiter Zeitung, 18.08.1928, S. 5

Literatur

Link