Peter Patzak

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Daten zur Person
Personenname Patzak, Peter
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35315
GND 118592025
Wikidata
Geburtsdatum 2. Jänner 1945
Geburtsort Wien
Sterbedatum 11. März 2021
Sterbeort
Beruf Filmregisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.11.2014 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Unesco-Preis (Verleihung: 1979)
  • Erich Neuberg-Nachwuchspreis (Verleihung: 1985)
  • Romy Jurypreis (Verleihung: 1992)
  • Max Ophüls-Preis (Verleihung: 1996)
  • Preis der russischen Filmschaffenden (Verleihung: 1996)
  • Unicef-Preis (Verleihung: 2000)
  • Canale Grande Award (Verleihung: 2002)
  • Billy Wilder Award (Verleihung: 2010)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2010)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 16. September 1991)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 10. Dezember 2019, Übernahme: 17. Februar 2020)


  • Professor für Regie an der Filmakademie Wien (1993 bis 30.11.2013)

Peter Patzak, 2. Jänner 1945 Wien. Filmregisseur

Biographe:

Peter Patzak wurde am 2. Jänner 1945 in Wien geboren, wo er Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei studierte. Seit 1961 schon stellte er seine künstlerischen Arbeiten regelmäßig aus, seine erste Präsentation fand unter dem Patronat von Albert Paris Gütersloh statt, bekanntlich ebenso ein Multitalent wie es Peter Patzak bis heute ist. Einem Job in New York, wo er sich bei einer TV-Station zwischen 1968 bis 1970 mit Experimental- und Kurzfilmen beschäftigte, ist es geschuldet, dass sich Patzak nach seiner Rückkehr nach Wien vor allem seiner Berufung als Regisseur widmete, ohne allerdings seine anderen Talente auf künstlerischem und schriftstellerischem Gebiet gänzlich aus den Augen zu verlieren. Am Beginn seiner Filmkarriere steht die Gaunerkomödie „Die Situation“ (1974), die mit internationaler Besetzung schon etliches Aufsehen erregte. Seinen Durchbruch erreichte Patzak kurze Zeit später mit der Kult-Krimiserie „Kottan ermittelt“, die er von 1976 bis 1983 für den ORF produzierte und mit deren 19 Folgen er Fernsehgeschichte schrieb. Fans der Serie dürften sich noch immer mit einem mulmigen Gefühl Kaffeeautomaten nähern, die in öffentlichen Gebäuden stehen. Die Reihe hatte im ganzen deutschsprachigen Raum einen riesigen Erfolg und findet dank ihrer Zeitlosigkeit auch bei Wiederholungen stets ein großes Publikum.

Trotz des unvergleichlichen TV-Erfolgs war Patzak seit Ende der 1970er Jahre mit seinen Werken auch im Kino präsent. So mit der Verfilmung von Martin Walsers Roman „Das Einhorn“ (1978), dem Roman „Kassbach“ von Kottan-Autor Helmut Zenker oder dem Richard-Wagner-Streifen „Wahnfried“ (1986, Autor: Reinhard Baumgart, mit Otto Sander und dem jungen Christoph Waltz in den Hauptrollen). Es gab auch Filme, die weniger im Gedächtnis haften blieben, wie „Killing Blue“ (1988, mit Morgan Fairchild und Armin Müller-Stahl) oder „Gavre Princip – Himmel unter Steinen“ (1990), ein Film, der sich mit dem Attentäter des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand beschäftigte. Auch der Thriller „Der Joker“ aus dem Jahre 1987 zählt dazu, allerdings völlig unverdient, überrascht doch der Musiker Peter Maffay mit seinem Ausflug ins Schauspielfach rundum. Trotzdem ist besagter Film auch aus musikalischer Sicht ein Highlight, nämlich wegen des Soundtracks von Ex-„Rainbow“-Keyboarder Tony Carey. Eine Konstante in Patzaks filmischem Schaffen ist die Inszenierung literarischer Vorlagen. Zu nennen sind hier vor allem „Frau Berta Garlan“ (1989) nach Arthur Schnitzler, „St. Petri Schnee“ (1991) nach Leo Perutz, „Shanghai 1937“ (1997) nach Vicki Baum und „Die Wasserfälle von Slunj“ (2002) nach Heimito von Doderer. Für das letztgenannte Werk erhielt Patzak den Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung. Schon im Jahr zuvor war er für den Film „Gelobtes Land“, einer Folge aus der deut¬schen Krimireihe „Polizeiruf 110“ mit dem einarmigen Kommissar Tauber (alias Edgar Selge) mit einem Preis der Unicef ausgezeichnet worden. Patzaks Hoffnung, mit einem Kottan-Kinofilm an den Erfolg der legendären Reihe anknüpfen zu können, erfüllte sich 2010 unter dem Titel „Rien ne va plus“ indessen nicht.

Erfolgreich bestellt der Tausendsassa Patzak aber auch die anderen künstlerischen Felder, auf denen er tätig ist. Dem autobiographischen Band „Wie mich meine Mutter zum Film brachte. Und andere Ermittlungen“ (München: Langen-Müller 1997) ließ er 2005 den Roman „Der Geist der Farbe“ (Klagenfurt: Ritter) folgen. Der Titel weist auch auf seine weitere große Leidenschaft hin, die Malerei. Das Saarländische Künstlerhaus in Saarbrücken zeigte 1996 eine umfängliche Patzak-Retrospektive. Zuletzt wurden seine Werke im Kunstverein Kärnten in Klagenfurt gezeigt, die Ausstellung „The Gate to the Garden“ war dort vom 12. September bis zum 9. Oktober 2014 zu sehen. Last but not least gilt es Patzaks verstärkte Aktivitäten im Theater zu erwähnen, wo er als Regisseur, Autor und sogar Bühnenbildner tätig ist.

Seit 1993 unterrichtete Peter Patzak an der Filmakademie Wien, von 2008 bis 30. September 2013 war er deren Leiter. Er lebt in Klosterneuburg bei Wien.

Quellen:

IMDb: http://www.imdb.com/name/nm0666685/ [Stand: 17.11.2014] www.peter-patzak.at, Abfrage vom 29.10.2014 Karin Moser / Andreas Ungerböck (Hg.): Peter Patzak. Filmemacher, Autor, Maler. Mit einem Vorwort von Martin Scorsese. Wien: Verlag Filmarchiv Austria 2009



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