Peter Patzak: Unterschied zwischen den Versionen

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== Biografie ==
 
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Peter Patzak wurde am 2. Jänner 1945 in Wien geboren und wuchs in [[Floridsdorf]] auf. Er studierte Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei. Zunächst wandte er sich der bildenden Kunst zu; seine erste Ausstellung fand unter der Ägide von [[Albert Paris Gütersloh]] statt. Einem Aufenthalt in New York, während dem er von 1968 bis 1970 bei einer TV-Station mit Experimental- und Kurzfilmen arbeitete, ist es geschuldet, dass sich Patzak nach seiner Rückkehr nach Wien vor allem dem Beruf als Regisseur widmete, ohne allerdings seine Talente auf dem Gebiet der Malerei und Schriftstellerei aus den Augen zu verlieren.
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Peter Patzak wurde am 2. Jänner 1945 in Wien geboren und wuchs in der [[Brigittenau]] auf. Er studierte Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei. Zunächst wandte er sich der bildenden Kunst zu; seine erste Ausstellung fand unter der Ägide von [[Albert Paris Gütersloh]] statt. Einem Aufenthalt in New York, während dem er von 1968 bis 1970 bei einer TV-Station mit Experimental- und Kurzfilmen arbeitete, ist es geschuldet, dass sich Patzak nach seiner Rückkehr nach Wien vor allem dem Beruf als Regisseur widmete, ohne allerdings seine Talente auf dem Gebiet der Malerei und Schriftstellerei aus den Augen zu verlieren.
 
Am Beginn seiner Filmkarriere stand die Gaunerkomödie "Die Situation" (1974), die mit internationaler Besetzung schon etliches Aufsehen erregte. Seinen Durchbruch erreichte Patzak kurze Zeit später mit der Kult-Krimiserie "Kottan ermittelt", die er von 1976 bis 1983 für den ORF produzierte und mit deren 19 Folgen er Fernsehgeschichte schrieb. Die Reihe feierte im ganzen deutschsprachigen Raum riesige Erfolge und findet dank ihrer Zeitlosigkeit auch bei Wiederholungen stets ein großes Publikum.
 
Am Beginn seiner Filmkarriere stand die Gaunerkomödie "Die Situation" (1974), die mit internationaler Besetzung schon etliches Aufsehen erregte. Seinen Durchbruch erreichte Patzak kurze Zeit später mit der Kult-Krimiserie "Kottan ermittelt", die er von 1976 bis 1983 für den ORF produzierte und mit deren 19 Folgen er Fernsehgeschichte schrieb. Die Reihe feierte im ganzen deutschsprachigen Raum riesige Erfolge und findet dank ihrer Zeitlosigkeit auch bei Wiederholungen stets ein großes Publikum.
  

Version vom 14. Juni 2019, 09:04 Uhr

Daten zur Person
Personenname Patzak, Peter
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35315
GND 118592025
Wikidata
Geburtsdatum 2. Jänner 1945
Geburtsort Wien
Sterbedatum 11. März 2021
Sterbeort
Beruf Filmregisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.06.2019 durch WIEN1.lanm09lue


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Unesco-Preis (Verleihung: 1979)
  • Erich Neuberg-Nachwuchspreis (Verleihung: 1985)
  • Romy Jurypreis (Verleihung: 1992)
  • Max Ophüls-Preis (Verleihung: 1996)
  • Preis der russischen Filmschaffenden (Verleihung: 1996)
  • Unicef-Preis (Verleihung: 2000)
  • Canale Grande Award (Verleihung: 2002)
  • Billy Wilder Award (Verleihung: 2010)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2010)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 16. September 1991)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 10. Dezember 2019, Übernahme: 17. Februar 2020)


  • Professor für Regie an der Filmakademie Wien (1993 bis 30.11.2013)

Peter Patzak, * 2. Jänner 1945 Wien, Filmregisseur, Maler, Autor.

Biografie

Peter Patzak wurde am 2. Jänner 1945 in Wien geboren und wuchs in der Brigittenau auf. Er studierte Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei. Zunächst wandte er sich der bildenden Kunst zu; seine erste Ausstellung fand unter der Ägide von Albert Paris Gütersloh statt. Einem Aufenthalt in New York, während dem er von 1968 bis 1970 bei einer TV-Station mit Experimental- und Kurzfilmen arbeitete, ist es geschuldet, dass sich Patzak nach seiner Rückkehr nach Wien vor allem dem Beruf als Regisseur widmete, ohne allerdings seine Talente auf dem Gebiet der Malerei und Schriftstellerei aus den Augen zu verlieren. Am Beginn seiner Filmkarriere stand die Gaunerkomödie "Die Situation" (1974), die mit internationaler Besetzung schon etliches Aufsehen erregte. Seinen Durchbruch erreichte Patzak kurze Zeit später mit der Kult-Krimiserie "Kottan ermittelt", die er von 1976 bis 1983 für den ORF produzierte und mit deren 19 Folgen er Fernsehgeschichte schrieb. Die Reihe feierte im ganzen deutschsprachigen Raum riesige Erfolge und findet dank ihrer Zeitlosigkeit auch bei Wiederholungen stets ein großes Publikum.

Trotz des unvergleichlichen TV-Erfolgs war Patzak seit Ende der 1970er Jahre mit seinen Werken auch im Kino präsent. So mit der Verfilmung von Martin Walsers Roman "Das Einhorn" (1978), mit "Kassbach" (1979), nach der Romanvorlage von Kottan-Autor Helmut Zenker oder dem Richard-Wagner-Streifen "Wahnfried" (1986, Autor: Reinhard Baumgart, mit Otto Sander und dem jungen Christoph Waltz in den Hauptrollen). Es gab auch Filme, die weniger zahlreiches Publikum erreichten, wie "Killing Blue" (1988, mit Morgan Fairchild und Armin Müller-Stahl) oder "Gavre Princip – Himmel unter Steinen" (1990), ein Film, der sich mit dem Attentäter des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand beschäftigte. Im Thriller "Der Joker" aus dem Jahre 1987 überraschte der Musiker Peter Maffay mit einem Ausflug ins Schauspielfach rundum. Auch aus musikalischer Sicht ist dieser Film ein Highlight, nämlich wegen des Soundtracks von Ex-"Rainbow"-Keyboarder Tony Carey. Eine Konstante in Patzaks filmischem Schaffen ist die Inszenierung literarischer Vorlagen. Neben den bereits genannten sei an dieser Stelle noch auf die für das Fernsehen produzierten Streifen "Frau Berta Garlan" (1989) nach Arthur Schnitzler, "St. Petri Schnee" (1991) nach Leo Perutz, "Shanghai 1937" (1997) nach Vicki Baum und "Die Wasserfälle von Slunj" (2002) nach Heimito von Doderer zu verweisen. Für das letztgenannte Werk erhielt Patzak den Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung. Schon im Jahr zuvor war er für den Film "Gelobtes Land", einer Folge aus der deutschen Krimireihe "Polizeiruf 110" (Edgar Selge spielte den einarmigen Kommissar Tauber), mit dem 1. Marler Fernsehpreis für Menschenrechte von Amnesty International ausgezeichnet worden. Patzaks Hoffnung, mit einem Kottan-Kinofilm unter dem Titel "Rien ne va plus" an den Erfolg der legendären TV-Reihe anknüpfen zu können, erfüllte sich 2010 nicht.

Erfolgreich bestellte das Multitalent Patzak auch andere künstlerische Felder, auf denen er tätig ist. Dem autobiographischen Band "Wie mich meine Mutter zum Film brachte. Und andere Ermittlungen" (München: Langen-Müller 1997) ließ er 2005 den Roman "Der Geist der Farbe" (Klagenfurt: Ritter) und 2008 den Prosaband "Akte im Schweigen vermählt. Zehn Abschiede" folgen.

Seine belletristischen Werke verweisen gleichzeitig auf seine Leidenschaft für die Malerei. Seit den 1960er Jahren wurden Peter Patzaks Bilder regelmäßig im In- und Ausland gezeigt. Das Saarländische Künstlerhaus in Saarbrücken stellte 1996 eine umfängliche Patzak-Retrospektive zusammen. 2014 wurden seine Werke im Rahmen der Ausstellung "The Gate to the Garden" im Künstlerhaus Klagenfurt gezeigt. 2018 waren Bilder und Zeichnungen von Peter Patzak und seiner Ehefrau, der Psychologin Eve Joy Patzak, die 2013 nach einem Schlaganfall anfing zu zeichnen und durch ihre Zeichnungen kommunizierte, bei der Nextcomic in Linz zu sehen. Von 30. April bis 20. Juni 2019 wurde die Gemälde- und Zeichenblätter-Ausstellung von Eve Joy und Peter Patzak im Aktionsradius Wien am Gaußplatz gezeigt. Last but not least gilt es Patzaks Aktivitäten im Theater zu erwähnen, wo er als Regisseur, Autor und sogar Bühnenbildner tätig ist. Ab 1993 unterrichtete Peter Patzak an der Filmakademie Wien, wo er von 2008 bis 30. September 2013 auch als Institutsvorstand und Regieprofessor tätig war. 2012 fungierte er als Botschafter von UNICEF Österreich. Er lebt mit seiner Frau, mit der er zwei erwachsene Söhne hat, in Klosterneuburg bei Wien.

Literatur

Links