Peter Altenberg

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Daten zur Person
Personenname Altenberg, Peter
Abweichende Namensform Engländer, Richard
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21035
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. März 1859
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Jänner 1919
Sterbeort
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 17.09.2013 durch WIEN1.lanm08w03
Begräbnisdatum 11. Jänner 1919
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof Ehrengräber;
  • 2., Franzensbrückenstraße 3 (Geburtsadresse)
  • 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
  • 1., Dorotheergasse 3 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Altenberg Peter (eigentlich (Richard Engländer), * 9. März 1859 Wien 2, Franzensbrückenstraße 3 (Gedenktafel, enthüllt 19. April 1969), † 8. Jänner 1919 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus Wien; Zentrafriedhof, Ehrengrab, Grab O, Grabkreuz von Adolf Loos), Schriftsteller. Sohn eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns, besuchte Altenberg das Akademische Gymnasium und hörte danach juridischen und medizinischen Vorlesungen an der Universität (ohne Studienabschluß). In Stuttgart versuchte er vergeblich, den Buchhandel zu erlernen, kehrte bald darauf nach Wien zurück und wurde hier durch seine exzentrische Lebensführung und als ständiger Gast renommierter Kaffeehäuser (Central, Herrenhof) eine legendäre Figur. Ab 1892 schrieb er seine Beobachtungen, Einfälle und Kritiken nieder, 1896 erschien sein erstes Buch („Wie ich es sehe"). Mit der Schilderung des Alltagslebens und seinen Merkwürdigkeiten, seiner Fin-de-siécle-Stimmung und seinen Aufzeichnungen kultureller Begebenheiten zählt Altenberg zu den Hauptvertretern des literarischen Impressionismus in Wien. Mit Adolf Loos gab er 1903/1904 die Zeitschrift „Die Kunst" heraus, arbeitete an der „Wiener Rundschau", am „Simplicissimus" und an der „Jugend" mit. Er bewohnte keine eigene Wohnung, sondern zog es vor, bei Bekannten oder in Hotels zu logieren; 1913-1919 wohnte er im (neueröffneten) Grabenhotel (1, Dorotheergasse 3, Zimmer 51). Besonders berühmt wurden seine Bände:

  • „Was der Tag mir zuträgt" (1901),
  • „Prodromos" (1906),
  • „Märchen des Lebens" (1908),
  • „Bilderbögen des kleinen Lebens" (1909),
  • „Neues Altes" (1911),
  • „Semmering" (1912),
  • „Fechsung" (1915),
  • „Nachfechsung" (1916),
  • „Vita ipsa" (1918) und
  • „Mein Lebensabend" (1919).

Seine Freunde Karl Kraus (1932) und Egon Friedell ehrten Altenberg nach seinem Tod durch die Herausgeber ausgewählter Werke, Alfred Polgar gab den „Nachlass" heraus (1925). Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt Handschriften Altenbergs, das Historische Museum der Stadt Wien Erinnerungsgegenstände und Fotos; lebensgroße bemalte Sitzfigur Altenbergs im wiedereröffneten Cafe Central. Peter-Altenberg-Gasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Werner J. Schweiger (Herausgeber): Das große Peter Altenberg Buch (1977)
  • Werner J. Schweiger: Peter Altenberg. Realien und Marginalien, in: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 93. Wien 1959-2003, S. 310 ff.
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138) (Künstlerwohnung), S. 104 f.
  • Gisela von Wysocki: Peter Altenberg. Bilder und Geschichten des befreiten Lebens (1979)
  • H. Prohaska: Peter Altenberg. Versuch einer Monographie, Dissertation Universität Wien (1948)
  • Karl Kraus: Peter Altenberg (1919)
  • Egon Friedell: Das Altenbergbuch (1921)
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, Register
  • Peter Altenberg. Ausgewählte Werke (2 Bänder, München 1979)
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 367
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 9
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 18