Paul Lendvai

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Daten zur Person
Personenname Lendvai, Paul
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 36252
GND 119383683
Wikidata
Geburtsdatum 24. August 1929
Geburtsort Budapest
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 20.04.2018 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Axel-Corti-Preis (Verleihung: 1998)
  • Europäischer Buchpreis für Essays (Verleihung: 2018)
  • Concordia-Preis für das Lebenswerk (Verleihung: 2022)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 2020)
  • Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln (Verleihung: 2008)
  • Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (Verleihung: 2005)
  • Dr.-Alois-Mock-Europa-Preis (Verleihung: 2002)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung (Verleihung: 2001)
  • Großer Ehrenpreis des Burgenländischen Journalistenpreises (Verleihung: 2000)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark (Verleihung: 1990)
  • Kommandeurskreuz des Verdienstordens der Republik Polen (Verleihung: 1999)
  • Verdienstkreuz mit Stern der Republik Ungarn (Verleihung: 2003)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 20. Dezember 1974)
  • Silbernes Komturkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 1997)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 1994)
  • Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis (Verleihung: 1974)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 25. März 1994)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 10. Juli 2001)
  • Ordre National du Mérite (Verleihung: 7. Dezember 1997)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1. August 1989, Übernahme: 24. August 1989)
  • Dr. Karl Renner-Preis der Stadt Wien (Übernahme: 15. März 1984)
  • Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD (Übernahme: 5. November 1990)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 3. Juni 1986)


  • Leiter der Osteuropa-Redaktion des ORF (1982 bis 1987)
  • Intendant von Radio Österreich International (1987 bis 1998)
  • Chefredakteur der "Europäischen Rundschau" (1973)

Paul Lendvai, * 24. August 1929 Budapest, Journalist.

Biografie

Paul Lendvai wurde in Budapest als Sohn jüdischer Eltern geboren. Seinen schon als Kind gehegten Berufswunsch, Journalist zu werden, konnte er sich bereits mit 18 Jahren erfüllen. Daneben studierte er Rechtswissenschaften und absolvierte die Diplomatische Akademie. Weltanschaulich neigte er der Sozialistischen Partei zu, war leitender Funktionär der sozialistischen Mittelschüler und Studenten und Mitarbeiter sozialistischer Zeitungen. Später schrieb er für das Parteiorgan "Szabad Nep" und wurde dann Ressortleiter für die Bereiche "Wirtschaft", später "Außenpolitik", der offiziellen ungarischen Nachrichtenagentur MTI. Nach Verhaftung und Internierung im Jahre 1952, wurde er 1956 wieder rehabilitiert. Nach dem Ungarnaufstand war er leitender Redakteur (Außenpolitik) und Chefkommentator der Budapester Parteizeitung "Esti hirlap".

Anfang 1957 entschloss er sich zur Flucht nach Österreich. Mit einem geborgten Koffer aus Prag kommend, landete er am 4. Februar 1957 auf dem Flughafen Wien-Schwechat. 1959 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft.

Seine journalistische Karriere startete Paul Lendvai bei "Die Presse". Er schrieb unter anderem für die Londoner "Times", die "New York Times", die "Financial Times", "Die Welt", in Österreich neben der "Presse" auch für die "Kleine Zeitung", die "Furche", die "Zukunft" und die "Wochenpresse". 1973 gründete er die "Europäische Rundschau", eine Vierteljahresschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, und erhielt dafür (sowie für seine Ostberichterstattung in der "Kleinen Zeitung") am 15. März 1984 den Preis der Dr. Karl Renner-Stiftung.

1980 wurde Paul Lendvai als Chefkonsulent in den ORF berufen und 1982 zum Leiter der Osteuroparedaktion bestellt.

1985 erschien in der Edition Interfrom, Zürich sein Bericht "Das einsame Albanien. Reportage aus dem Land der Skipetaren". Darin liefert der Autor eine tiefgreifende Analyse der politischen Verhältnisse dieses Staates, der damals zu den in sich abgeschlossensten Gebieten der Erde zählte.

1986 veröffentlichte er – ebenfalls in der Edition Interfrom – einen Bericht über die Liberalisierungsbestrebungen in seinem ehemaligen Heimatland unter dem Titel "Das eigenwillige Ungarn", 1990 folgten Beiträge im Band "Revolution! Die Befreiung Osteuropas vom kommunistischen Absolutismus". In "Mein verspieltes Land" aus dem Jahr 2010 liefert er Erklärungen für die politischen Entwicklungen Ungarns. Im Jahr 2013 erschienen seinen Memoiren "Leben eines Grenzgängers".

Anfang April 1987 wurde Paul Lendvai zum Intendanten von "Radio Österreich International", bestellt. 1998 wurde er pensioniert.


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