Ottokar Kernstock: Unterschied zwischen den Versionen
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Kernstock Ottokar, * 25. Juli 1848 Marburg, Steiermark (Maribor, Slowenien), † 5. November 1928 Festenburg, Steiermark, Geistlicher, Lyriker („Sänger von der Festenburg"). Trat nach Abbruch seines Jusstudiums (Universität Graz) in das Chorherrenstift Vorau (Steiermark) ein und erhielt 1871 die Priesterweihe. Ab 1889 war er Pfarrer auf der Festenburg; hier entstand ein Großteil seiner deutschnationalen, spätromantischen Lyrik. Während des Ersten Weltkriegs schrieb er martialisch-patriotische Verse. 1923-1928 wohnte er während seiner Aufenthalte in Wien wiederholt im Haus 13, Münichreiterstraße 9 (Gedenktafel). Kernstock verfaßte neben theologischen und archäologischen Abhandlungen auch den Text der 1929-1938 verwendeten österreichischen Bundeshymne. Seine betonte Annäherung an nationalsozialistische Kreise setzte ihn scharfer Kritik aus; in der 1. Republik war die Festenburg geradezu ein „Wallfahrtsziel" deutschnationaler beziehungsweis nationalsozialistischer Teile der Bevölkerung. Nach der Annexion Österreichs (1938) wurde Kernstock ein bevorzugter Dichter des „Dritten Reichs". Siehe [[Kernstockgasse]], | Kernstock Ottokar, * 25. Juli 1848 Marburg, Steiermark (Maribor, Slowenien), † 5. November 1928 Festenburg, Steiermark, Geistlicher, Lyriker („Sänger von der Festenburg"). Trat nach Abbruch seines Jusstudiums (Universität Graz) in das Chorherrenstift Vorau (Steiermark) ein und erhielt 1871 die Priesterweihe. Ab 1889 war er Pfarrer auf der Festenburg; hier entstand ein Großteil seiner deutschnationalen, spätromantischen Lyrik. Während des Ersten Weltkriegs schrieb er martialisch-patriotische Verse. 1923-1928 wohnte er während seiner Aufenthalte in Wien wiederholt im Haus 13, Münichreiterstraße 9 (Gedenktafel). Kernstock verfaßte neben theologischen und archäologischen Abhandlungen auch den Text der 1929-1938 verwendeten österreichischen Bundeshymne. Seine betonte Annäherung an nationalsozialistische Kreise setzte ihn scharfer Kritik aus; in der 1. Republik war die Festenburg geradezu ein „Wallfahrtsziel" deutschnationaler beziehungsweis nationalsozialistischer Teile der Bevölkerung. Nach der Annexion Österreichs (1938) wurde Kernstock ein bevorzugter Dichter des „Dritten Reichs". Siehe [[Kernstockgasse]], | ||
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== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 25. März 2014, 17:10 Uhr
Kernstock Ottokar, * 25. Juli 1848 Marburg, Steiermark (Maribor, Slowenien), † 5. November 1928 Festenburg, Steiermark, Geistlicher, Lyriker („Sänger von der Festenburg"). Trat nach Abbruch seines Jusstudiums (Universität Graz) in das Chorherrenstift Vorau (Steiermark) ein und erhielt 1871 die Priesterweihe. Ab 1889 war er Pfarrer auf der Festenburg; hier entstand ein Großteil seiner deutschnationalen, spätromantischen Lyrik. Während des Ersten Weltkriegs schrieb er martialisch-patriotische Verse. 1923-1928 wohnte er während seiner Aufenthalte in Wien wiederholt im Haus 13, Münichreiterstraße 9 (Gedenktafel). Kernstock verfaßte neben theologischen und archäologischen Abhandlungen auch den Text der 1929-1938 verwendeten österreichischen Bundeshymne. Seine betonte Annäherung an nationalsozialistische Kreise setzte ihn scharfer Kritik aus; in der 1. Republik war die Festenburg geradezu ein „Wallfahrtsziel" deutschnationaler beziehungsweis nationalsozialistischer Teile der Bevölkerung. Nach der Annexion Österreichs (1938) wurde Kernstock ein bevorzugter Dichter des „Dritten Reichs". Siehe Kernstockgasse, Kernstockplatz, Ottokar-Kernstock-Gasse, Ottokar- Kernstock-Straße.
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990, S. 72
- N. Floeck: 0ttokar Kernstock. 1923