Otto Edelmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Otto Edelmann, * 5. Februar 1917 Brunn am Gebirge, Niederösterreich, † 14. Mai 2003 Wien, Opernsänger (Bass-Bariton).
 
Otto Edelmann, * 5. Februar 1917 Brunn am Gebirge, Niederösterreich, † 14. Mai 2003 Wien, Opernsänger (Bass-Bariton).
  
Er debütierte 1937 (nach Besuch der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien) am Thüringer Landestheater in Gera und sang anschließend bis 1940 am Stadtheater Nürnberg. Nach Kriegsdienst und Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft debütierte er am 30. November 1947 an der Volksoper (die der Staatsoper während des Wiederaufbaus des Hauses am Ring als Exil diente) als Eremit in Webers "Der Freischütz" und gehörte dem Ensemble der Staatsoper fast 30 Jahre hindurch an. Die Dirigenten Furtwängler, Krauss, Karajan und Böhm bevorzugten ihn in verschiedenen Rollen.
 
  
Im Haus am Ring sang er in 430 Vorstellungen 36 Partien aus 30 Werken. Seine beiden Lieblingsrollen waren der 68-mal an der Staatsoper gesungene Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss' "Rosenkavalier" (insgesammt 236 Vorstellungen), dem er ein typisches wienerisches Idiom verlieh (seine Privatvilla in Kalksburg nannte er "Villa Lerchenau"), und der Hans Sachs in Wagners "Meistersinger", den er auch in Berlin und New York regelmäßig sang. Zu seinen weiteren Glanzrollen gehörten Don Pizarro und Rocco in Beethovens "Fidelio", Mephistopheles in Gounods "Margarete", König Philipp in "Don Carlo" beziehungsweise Sir John Falstaff in "Falstaff von Verdi, Leporello in Mozarts "Don Giovanni" und Kezal in Smetanas "Die verkaufte Braut".  
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==Biographie==
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Edelmann wurde als Sohn eines Ingenieurs geboren und sollte zunächst selbst einen technischen Beruf ergreifen, ging aber an die Wiener Musikakademie und wurde Gesangsschüler von Theo Lierhammer. Er debütierte 1937 am Thüringer Landestheater in Gera und sang anschließend bis 1940 am Stadtheater Nürnberg. Nach Kriegsdienst und Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft debütierte er am 30. November 1947 an der Volksoper (die der Staatsoper während des Wiederaufbaus des Hauses am Ring als Exil diente) als Eremit in Webers "Der Freischütz" und gehörte dem Ensemble der Staatsoper fast 30 Jahre hindurch an. Die Dirigenten [[Wilhelm Furtwängler]], [[Clemens Krauss]], [[Herbert von Karajan]] und [[Karl Böhm]] bevorzugten ihn in verschiedenen Rollen.  
  
Er gastierte auch bei allen wichtigen Festspielen (unter anderem in Bayreuth [ab 1951], Salzburg [1948-1964], Edinburgh) und an wichtigen Opernhäusern der Welt (unter anderem Mailänder Scala [1951-54], New Yorker Metropolitan Opera [ständiges Mitglied 1954; bis 1970 gehörte er dem Ensemble an], Berlin, München, Hamburg). Nach Beendigung seiner aktiven Sängerkarriere (Abschiedsvorstellung in der Staatsoper als Graf Waldner in "Arabella" am 15. Dezember 1976) widmete er sich dem Lehrberuf.  
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Im Haus am Ring sang er in 430 Vorstellungen 36 Partien aus 30 Werken. Seine beiden Lieblingsrollen waren der 68 Mal an der Staatsoper gesungene Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss' "Rosenkavalier" (insgesammt 236 Vorstellungen), dem er ein typisches wienerisches Idiom verlieh (seine Privatvilla in Kalksburg nannte er "Villa Lerchenau"), und der Hans Sachs in Wagners "Meistersinger", den er auch in Berlin und New York regelmäßig sang. Zu seinen weiteren Glanzrollen gehörten Don Pizarro und Rocco in Beethovens "Fidelio", Mephistopheles in Gounods "Margarete", König Philipp in "Don Carlo" beziehungsweise Sir John Falstaff in "Falstaff" von Verdi, Leporello in Mozarts "Don Giovanni" und Kezal in Smetanas "Die verkaufte Braut".
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Er gastierte auch bei allen wichtigen Festspielen, unter anderem in Bayreuth (ab 1951), Salzburg (1948-1964), Edinburgh, und an wichtigen Opernhäusern der Welt, etwa an der Mailänder Scala (1951-1954), der New Yorker Metropolitan Opera (ständiges Mitglied 1954; bis 1970 gehörte er dem Ensemble an), Berlin, München, Hamburg. Nach Beendigung seiner aktiven Sängerkarriere (Abschiedsvorstellung in der Staatsoper als Graf Waldner in "Arabella" am 15. Dezember 1976) widmete er sich dem Lehrberuf. Von 1969 bis 1982 unterrichtete er als Ordinarius für Stimmbildung an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst; im Rahmen von Meisterkursen war er bis zu seinem Tod als Gesangspädagoge tätig. Eine Reihe von Schallplatteneinspielungen dokumentiert seine aktive Sängerlaufbahn.  
  
Kammersänger (1960), Professor, Ehrenmitglied der Staatsoper (1982); Großes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1969), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1977), Ehrenmedaille in Gold (1987) und weitere Auszeichnungen.
 
  
 
== Literatur==
 
== Literatur==
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* Kurier, 16.05.2003
 
* Kurier, 16.05.2003
 
* Kronen-Zeitung, 16.05.2003
 
* Kronen-Zeitung, 16.05.2003
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==Links==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Edelmann Wikipedia: Otto Edelmann]
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* [http://austria-forum.org/af/AEIOU/Edelmann,_Otto Austria-Forum: Edelmann, Otto]

Version vom 16. November 2016, 13:29 Uhr

Daten zur Person
Personenname Edelmann, Otto
Abweichende Namensform
Titel Kammersänger, Prof.
Geschlecht männlich
PageID 31462
GND 118819305
Wikidata
Geburtsdatum 5. Februar 1917
Geburtsort Brunn am Gebirge, Niederösterreich
Sterbedatum 14. Mai 2003
Sterbeort Wien
Beruf Opernsänger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 16.11.2016 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 27. Mai 2003
Friedhof Friedhof Kalksburg
Grabstelle Gruppe 1, Nummer 55A
Ehrengrab ehrenhalber„ehrenhalber“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmitglied der Staatsoper (Verleihung: 1982)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 12. Dezember 1969)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 11. Mai 1977)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 20. Februar 1987, Übernahme: 6. Mai 1987)


  • Ordinarius für Stimmbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (1969 bis 1982)

Otto Edelmann, * 5. Februar 1917 Brunn am Gebirge, Niederösterreich, † 14. Mai 2003 Wien, Opernsänger (Bass-Bariton).


Biographie

Edelmann wurde als Sohn eines Ingenieurs geboren und sollte zunächst selbst einen technischen Beruf ergreifen, ging aber an die Wiener Musikakademie und wurde Gesangsschüler von Theo Lierhammer. Er debütierte 1937 am Thüringer Landestheater in Gera und sang anschließend bis 1940 am Stadtheater Nürnberg. Nach Kriegsdienst und Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft debütierte er am 30. November 1947 an der Volksoper (die der Staatsoper während des Wiederaufbaus des Hauses am Ring als Exil diente) als Eremit in Webers "Der Freischütz" und gehörte dem Ensemble der Staatsoper fast 30 Jahre hindurch an. Die Dirigenten Wilhelm Furtwängler, Clemens Krauss, Herbert von Karajan und Karl Böhm bevorzugten ihn in verschiedenen Rollen.

Im Haus am Ring sang er in 430 Vorstellungen 36 Partien aus 30 Werken. Seine beiden Lieblingsrollen waren der 68 Mal an der Staatsoper gesungene Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss' "Rosenkavalier" (insgesammt 236 Vorstellungen), dem er ein typisches wienerisches Idiom verlieh (seine Privatvilla in Kalksburg nannte er "Villa Lerchenau"), und der Hans Sachs in Wagners "Meistersinger", den er auch in Berlin und New York regelmäßig sang. Zu seinen weiteren Glanzrollen gehörten Don Pizarro und Rocco in Beethovens "Fidelio", Mephistopheles in Gounods "Margarete", König Philipp in "Don Carlo" beziehungsweise Sir John Falstaff in "Falstaff" von Verdi, Leporello in Mozarts "Don Giovanni" und Kezal in Smetanas "Die verkaufte Braut".

Er gastierte auch bei allen wichtigen Festspielen, unter anderem in Bayreuth (ab 1951), Salzburg (1948-1964), Edinburgh, und an wichtigen Opernhäusern der Welt, etwa an der Mailänder Scala (1951-1954), der New Yorker Metropolitan Opera (ständiges Mitglied 1954; bis 1970 gehörte er dem Ensemble an), Berlin, München, Hamburg. Nach Beendigung seiner aktiven Sängerkarriere (Abschiedsvorstellung in der Staatsoper als Graf Waldner in "Arabella" am 15. Dezember 1976) widmete er sich dem Lehrberuf. Von 1969 bis 1982 unterrichtete er als Ordinarius für Stimmbildung an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst; im Rahmen von Meisterkursen war er bis zu seinem Tod als Gesangspädagoge tätig. Eine Reihe von Schallplatteneinspielungen dokumentiert seine aktive Sängerlaufbahn.


Literatur

  • Steffi-Maria Schlinke: Otto Edelmann. Ein Meistersinger aus Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1987 (Rollenverzeichnis: S. 187 ff.)
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Ergänzungsband. Mainz: Schott 1989
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsggemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 218
  • Pro:log, Heft 70 (Juni 2003), S. 15
  • Wiener Zeitung, 05.02.1992
  • Die Presse, 05.02.1992
  • Standard 13.02.1992
  • Standard, 16.05.2003
  • Die Presse, 16.05.2003
  • Kurier, 16.05.2003
  • Kronen-Zeitung, 16.05.2003

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