Ottakringer Hofwasserleitung

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
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Datum bis
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Benannt nach
Bezirk 16
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 571
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 30.05.2017 durch WIEN1.lanm08sch

Ottakringer Hofwasserleitung. Ihr Ursprung geht auf den Vertrag der Gemeinde Ottakring mit dem Magistrat vom 9. Dezember 1756 zurück, in dem sich Ottakring (mit Zustimmung der Grundherrschaft, des Stifts Klosterneuburg) verpflichtete, Quellwasser über die Josefstadt auf den Neuen Markt zu liefern. Als Eigentümer der Brunnstube am Gallitzinberg schienen ursprünglich Bürgermeister und Rat der Stadt Wien auf, ab 1792 jedoch das k. k. Hofbauamt (das in diesem Jahr auch eine zweite Brunnstube im Ottakringer Wald erwarb); 1819 wurde die erstgenannte Brunnstube dem "Allerhöchsten Hof" verkauft. Über die Trassenführung der Ottakringer Hofwasserleitung berichtet Franz Anton de Paula Gaheis in seinen "Wanderungen und Spazierfahrten in den Gegenden um Wien"; der Wasserüberschuß innerhalb der Linie sollte für die Versorgung der Josefstädter Kavalleriekaserne und den ungarischen Gardehof Verwendung finden; in der Stadt wurden die Hofburg, die Grabenbrunnen u. das (alte) Rathaus versorgt. Joseph II. bewilligte auch die Wasserabgabe an die Gemeinde Neulerchenfeld; daran erinnerte ein Ecke Neulerchenfelder Straße–Brunnengasse aufgestellter Brunnen (1786), der 1871 abgetragen wurde, weil er der Trasse der Pferdetramway im Weg stand. Für die Gemeinde Ottakring war der Vertrag eine Belastung, weil zuwenig Wasser für die eigene Bevölkerung vorhanden war (für den Bau einer eigenen Wasserleitung konnten niemals die finanziellen Mittel aufgebracht werden). Nach dem Bau der ersten Hochquellenleitung gelang es der Gemeinde 1877, die nun entbehrlich gewordene Ottakringer Hofwasserleitung zu erwerben (Kaufpreis 50.000 Österreichische Gulden), worauf zwölf Auslaufbrunnen und zwei Hydranten aufgestellt wurden. 1881 kam ein Wasserlieferungsvertrag mit der Gemeinde Wien zustande, demzufolge Hochquellenwasser in die Ottakringer Hofwasserleitung eingespeist wurde. Gleichzeitig wurden neue Brunnen im Liebhartstal errichtet.

Literatur

  • Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag [1990], S. 20 f.