Oskar Benda
Oskar Benda, * 24. Mai 1886 Rahacza, Ungarn, † 2. Jänner 1954 Mödling, Germanist, Literaturhistoriker, Pädagoge. Nach Studium in Wien, Oxford und Prag war Benda als Mittelschulprofessor tätig, begründete 1919 in Wien den Verband deutsch-österreichischer Mittelschullehrer, wurde 1924 Landesschulinspektor und war in dieser Eigenschaft für den Gedanken der Schulreform und der Lehrerbildungsreform praktisch tätig. 1925-1934 war Benda Herausgeber der Zeitschrift „Wissenschaft und Schule". Besondere Bedeutung erlangte er auch durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, wobei er eine Synthese der empirischen Erkenntnisse der Literatur-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte anstrebte. Ab den Zwanziger Jahren veröffentlichte Benda eine Reihe von Arbeiten, die ihn als einzigartigen Methodiker kennzeichnen. Seine Publikation „Der gegenwärtige Stand der Literaturwissenschaften“ (1928) behielt seine Gültigkeit; die Schrift „Die Bildung des Dritten Reiches. Zum gesellschaftsgeschichtlichen Sinnwandel des deutschen Humanismus" (1931) trug ihm die Verfolgung durch die Nationalsozialisten ein. 1938 entging er der Einlieferung ins Konzentrationslager durch Flucht, 1945 erhielt er an der Wiener Universität einen Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur; er war einer der bedeutendsten Österreichischen Vertreter der Germanistik. Siehe auch Bendagasse.
Literatur
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 31.05.1961, 11.01.1964